An den im Südwesten der Stadt Köln gelegenen Stadtteil schließen sich nördlich Köln-Rondorf und östlich Köln-Immendorf an, im Süden grenzen die Städte Brühl und Wesseling und im Westen die Stadt Hürth an Meschenich.
Ortsgeschichte
Ortsentwicklung
Verkehr
Internet, Literatur
Ortsgeschichte
Bereits für die römische Zeit ist eine Besiedlung des östlich an eine alte Rheinrinne angrenzenden Areals von Meschenich nachgewiesen.
Die erste urkundliche Erwähnung eines Ortes Meschingen datiert auf das Jahr 1166. Der Liber valoris ecclesiarum Coloniensis dioceses, das zumeist einzig Liber valoris genannte Eigentums- und Steuerverzeichnis der Diözese Köln, erwähnt 1274 bereits die romanische Kirche des Ortes (Oediger 1967). Diese wurde 1380/81 dem Severinstift inkorporiert (d.h. rechtlich eingegliedert) und 1890/91 durch die neuromanische Kirche St. Blasius abgelöst (Groten u.a. 2006, S. 612ff. u. Wilhelm 2008).
Im Mittelalter gehörten die Bereiche von Meschenich zumeist Kölner Kirchen und Klöstern, darunter Sankt Mauritius, Sankt Maria im Kapitol, dem Severinstift und dem Brühler Kloster Mariabenden.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Amt Brühl im Kurfürstentum Köln (Janssen 2008, S. 30-31, Nr. 129). In den Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz wird im Amt Brühl „Meschenisch, Konraderhof, Steineuerhof, Endorfer Hof (Köln-Land)“ mit 670 Hektar Gemarkungsfläche ausgewiesen. Im Jahr 1670 zählte die Ortslage insgesamt 20 Häuser (Fabricius 1898).
Für die nachfolgende Entwicklung der Einwohnerschaft liegen folgende Zahlen vor (nach Kisky u.a. 1966, Wilhelm 2008, stadt-koeln.de und de.wikipedia.org):
Jahr | 1750 | 1816 | 1919 | 1961 | 1972 | 1973/74 | 2009 | 2017 | 2019 |
Einwohner | 220 | 252 | 978 | 2.077 | 3.332 | 5.665 | 7.648 | 7.934 | 7.961 |
In der napoleonischen Zeit war Meschenich Teil der nach ihrem zentralen Ort benannten Mairie (Bürgermeisterei) Rondorf im Kanton Brühl des Arrondissement de Cologne des Département de la Roer (1798-1814), welche in nachfranzösischer Zeit ab 1815/16 die Bürgermeisterei Rondorf im Landkreis Köln bildete.
Im Jahr 1888 erfolgten Eingemeindungen der zuvor der Gemeinde Rondorf zugehörigen Orte Bayenthal, Klettenberg, Marienburg, Raderberg, Raderthal und Zollstock nach Köln (Kisky u.a. 1966, S. 20). Die mit den Orten Godorf, Immendorf, Meschenich, Rodenkirchen, Rondorf, Sürth und Weiß verbliebene Gemeinde Rondorf wurde im Jahr 1961 in Rodenkirchen umbenannt (Groten u.a. 2006, S. 612ff.). Diese Gemeinde wiederum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raums Köln durch das Köln-Gesetz zum 1. Januar 1975 samt der zugehörigen Ortschaften nach Köln eingemeindet.
Ortsentwicklung
Die Besiedlung von Meschenich vollzog sich bis ins 19. Jahrhundert fast ausschließlich entlang der alten römischen Heeresstraße und den sich hier kreuzenden Wegen zu den umgebenden Dörfern. Die äußere Form der Ortschaft als typisches Straßendorf zeigte dies noch über lange Zeit hin auf. Auch die historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828), der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme und die Blätter der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) verdeutlichen diese Entwicklung (vgl. Kartenansicht).
„Die Hauptstraße des Ortes war ursprünglich die Alte Kölnstraße, in deren Mitte der Dorffriedhof und die romanische Kirche lagen. Nach Niederlegung des mittelalterlichen Vorgängerbaus war unter Pfarrer Piel bis 1891 eine neue Kirche im neuromanischen Stil nach Plänen von Theodor Kremer errichtet worden. Gegenüber liegt der nur noch in Teilen erhaltene Magerhof.
In den schmalen Straßen im Bereich der Alten Kölnstraße finden sich sehr häufig noch die für das 19. Jahrhundert typischen ein- bis zweigeschossigen giebelständigen Backsteinhäuser. Diese waren ursprünglich meist Kleinstgehöfte oder Landarbeiterhäuser.
Der breite, den Ort durchschneidende Straßenzug der Brühler Straße wurde zwischen 1826 und 1830 angelegt. Den Ortsmittelpunkt bestimmen heute die Kirche und das sich anschließende Fachwerkgehöft.“ (www.stadt-koeln.de)
Einen Gegenpol zu dem von altem Fachwerk geprägten Ort mit erhaltenem Dorfcharakter stellt der baulich markante und von weitem sichtbare Hochhauskomplex „Auf dem Kölnberg“ dar, der heute als sozialer Brennpunkt und zugleich Paradebeispiel für verfehlte Städtebau-Politik der 1970er Jahre gilt. Heute leben „Auf dem Kölnberg“ etwa 4.100 Menschen aus über 60 Nationen.
Verkehr
Der Stadtteil Meschenich ist über mehrere Buslinien an das Kölner Stadtzentrum angebunden sowie über den rund 4 Kilometer entfernten Bahnhof Hürth-Kalscheuren der linken Rheinstrecke an den Regionalverkehr der Bahn.
Über die in Meschenich endende, nur knapp 15 Kilometer lange Bundesautobahn A 553 ist der Stadtteil nach Süden hin an die Fernautobahnen A 1 und A 61 angeschlossen, ferner über die Kerkrader Straße an die östlich von Meschenich verlaufende A 555 Köln-Bonn sowie über die Fortführung der A 553 auf der Bundesstraße B 51 (Brühler Landstraße) nach Norden hin an die A 4.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)
Internet
www.stadt-koeln.de: Meschenich (abgerufen 11.01.2021)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,5 MB, Stand 31.12.2019, abgerufen 20.01.2022)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,80 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 11.01.2021)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen 2010 (PDF-Datei, abgerufen 11.01.2021)
de.wikipedia.org: Meschenich (abgerufen 11.01.2021)