Die am linken Rheinufer gelegene Stadt Wesseling gehört heute zum Rhein-Erft-Kreis. Unterteilt ist das rund 36.000 Einwohner zählende Wesseling in die Stadtteile Berzdorf, Keldenich, Mitte und Urfeld (de.wikipedia.org).
Siedlungs- und Ortsgeschichte Belege für die frühe Besiedlung des Wesselinger Raums sind die Nachweise eines spät-altsteinzeitlichen Lagerplatzes (12.-11. Jahrtausend v. Chr.) und Funde von jungsteinzeitlichen Beilen des 4. bis 2. Jahrtausends v. Chr. Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. sind Siedlungen der älteren und jüngeren Eisenzeit auf Wesselinger Gebiet nachgewiesen. Die Funde von Weihealtären und eines Landhauses gehen auf die römische Zeit zurück. Ferner gibt es Funde von Grabfeldern aus der fränkischen Epoche. Der Ortsname geht auf eine Gutsherrschaft Waslicia zurück, die 820 n. Chr. an das Kloster Montfaucon in der französischen Diözese Reims überschrieben wurde. Der Name Oberwesseling erscheint erstmals in einer Urkunde von 1238 als Weslic superior.
Ab 1249 gehörte Ober-Wesseling dem Kölner Zisterzienserinnenkloster Sion, Landesherr war der Erzbischof von Köln. Der Ort wurde nach Einführung der Ämterverfassung dem Amt Bonn zugeteilt. Vom 13. Jahrhundert an gehörte Nieder-Wesseling zur Landesherrschaft der Grafen von Jülich und war lange Zeit im Besitz verschiedener Pfandherren. Der zu diesem Zeitpunkt bereits über Freiheitsrechte verfügende Ort wurde dann 1767 über das Amt Lülsdorf in das Herzogtum Berg eingliedert (HbHistSt NRW 2006 und Holdt 2008, S. 15 und 27).
In der französischen Zeit wurde die Teilung in Ober- und Nieder-Wesseling aufgehoben und nach dem Ende der französischen Herrschaft fielen Wesseling, Berzdorf, Keldenich und Urfeld im Jahr 1815 an Preußen (Bürgermeisterei Hersel). 1932 wurde Wesseling Amt und am 3. Oktober 1972 wurde die Gemeinde zur Stadt erhoben.
Kölner Stadtteil 1975/76 Im Rahmen der Gebietsreformen der 1960/70er Jahre in Nordrhein-Westfalen wurde Wesseling infolge des so genannten „Köln-Gesetzes“ (Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln vom 5. November 1974, vgl. recht.nrw.de) zum 1. Januar 1975 in die Stadt Köln eingemeindet. Wesseling erhielt jedoch nach einer erfolgreichen Verfassungsklage dagegen zum 1. Juli 1976 seine Selbständigkeit zurück und gehörte seitdem zum damaligen Erftkreis (seit 1. November 2003: Rhein-Erft-Kreis).
Gemeinde- bzw. Stadtwappen Mit Erlass des Oberpräsidenten der Preußischen Rheinprovinz erhielt Wesseling am 4. Januar 1937 das Recht zur Führung eines Wappens (erneuert durch den Regierungspräsidenten Köln am 2. Juni 1977). Das Wappen geht fast unverändert auf das Gerichts- bzw. Schöffensiegel Sigillvm Scabinorum zurück, wie es etwa auf einer Urkunde des Kölner Severinstifts vom 30. September 1345 erhalten ist. Es zeigt heraldisch rechts (d.h. in der Ansicht links) den Jülicher Löwen der früheren Landesherren, der hier aufgrund der notwendigen Verkleinerung auf seine üblichen Attribute blaue Krone und Bewehrung verzichten muss. Heraldisch links ist das alte christliche Symbol des Lebensbaumes in Form einer Lilie mit zwei einander zugewendeten Vögeln dargestellt.
Internet www.wesseling.de: Stadt Wesseling (abgerufen 12.01.2017) www.wesseling.de: Historie (abgerufen 12.01.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 25.06.2021) www.rheinische-geschichte.lvr.de: Rheinischer Städteatlas Wesseling, Lieferung XVI, Nr. 88, 2007 (abgerufen 25.06.2021) de.wikipedia.org: Wesseling (abgerufen 12.01.2017) recht.nrw.de: Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (Köln-Gesetz) (abgerufen 24.01.2024)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 1088-1090, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) Bonn.
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. S. 188-190, Köln-Zollstock.
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