Kaiserin-Augusta-Schule in Altstadt-Süd

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 53,79″ N: 6° 57′ 29,86″ O 50,93161°N: 6,95829°O
Koordinate UTM 32.356.530,02 m: 5.644.204,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.411,72 m: 5.644.475,78 m
  • Blick von Westen aus auf die Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) am Georgsplatz in Köln-Altstadt/Süd (2021).

    Blick von Westen aus auf die Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) am Georgsplatz in Köln-Altstadt/Süd (2021).

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  • Blick über die Grünanlage des Georgsplatzes in Köln-Altstadt/Süd in Richtung der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) (2021).

    Blick über die Grünanlage des Georgsplatzes in Köln-Altstadt/Süd in Richtung der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) (2021).

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  • Der Eingang der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) am Georgsplatz in Köln-Altstadt/Süd (2021).

    Der Eingang der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) am Georgsplatz in Köln-Altstadt/Süd (2021).

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Die Kaiserin-Augusta-Schule (kurz KAS genannt) ist ein städtisches Gymnasium in der Kölner Altstadt/Süd. Benannt wurde sie nach der deutschen Kaiserin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (1811-1890). Laut Aussage der Schulwebseite kann die „zentrale Lage am Georgsplatz nicht weit entfernt vom Rhein und vom Heumarkt mit der angrenzenden Altstadt ... symbolisch für die Lebendigkeit und den Lebensbezug der Schule gesehen werden“ (zitiert nach kas-koeln.de, Die KAS kompakt).

Bau
Das Schulgebäude liegt direkt am Georgsplatz und am Kollegialstift St. Georg in der Nähe des Waidmarkts. Der Bau ist ein typischer Schulbau mit dem Charme von Architektur aus den 1950er Jahren. Das Leitbild moderner Architektur „form follows function“ fand hier sichtbar Anwendung. Der südliche Flügel ist weiß gestrichen und verfügt über vier Stockwerke. Der östlich gelegene Flügel scheint ein Anbau schätzungsweise aus den 1970er Jahren zu sein. Er ist dreistöckig und seine Fassade mit roten Klinkern versehen.
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Geschichte
Die Schule wurde im Jahr 1902 durch Dr. Friedrich Blumberger (1849-1919) als Gymnasium für Mädchen gegründet. Ihr Standort war damals an der unmittelbar am Rheinufer gelegenen romanischen Kirche St. Maria in Lyskirchen. Fünf Jahre später erhielt sie ein neues Schulgebäude weiter südlich in der Straße Kartäuserwall in Altstadt/Süd.
Das Schulgebäude wurde - wie vielerorts im Ersten Weltkrieg - zu einem Lazarett für Kriegsverwundete umgewandelt, sodass die Schule weiter westlich in den Neubau der Volksschule in der Stolzestraße umziehen musste. Dieser wurde wiederum ab 1919 von Besatzungstruppen beschlagnahmt.
Der Schulgebäude am Kartäuserwall wurde 1939 von der Wehrmacht beschlagnahmt und die KAS musste erneut umziehen. Sie fand am Georgsplatz 10 einen Unterschlupf, in den Räumlichkeiten des damaligen Lyzeums der Schwestern Unserer Lieben Frau. Dieses wurde im folgenden Zweiten Weltkrieg jedoch bei Bombenangriffen zerstört, sodass sie in den Räumen der Königin-Luise-Schule in der Nähe des Friesenplatzes unterkommen musste. Im Jahr 1944 wurden alle Kölner Schulen im Zuge des Krieges geschlossen.

Nach den Kriegswirren fand schließlich 1945 eine Wiedereröffnung der KAS in den Räumlichkeiten der Volksschule in der Nußbaumer Straße in Köln-Neuehrenfeld statt, bevor sie schließlich 1953 ihr neu errichtetes Gebäude am Georgsplatz 10 beziehen und ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte. Ab 1972 wurde die Schule auch für Jungen geöffnet (kas-koeln.de, Geschichte der KAS und de.wikipedia.org, Kaiserin-Augusta-Schule).
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Namensherkunft und Leitbild
Die Kaiserin-Augusta-Schule erhielt ihren Namen nach Prinzessin Augusta Marie Luise Katharina von Sachsen-Weimar, die 1829 den späteren deutschen Kaiser Wilhelm I. heiratete. Ihre Pflichttreue, Willensstärke, ihre geistigen Interessen, aber auch ihr Widerspruchsgeist zeichneten sie aus. Schon ihre Mutter war um die vielseitige Bildung der Kinder bemüht. Prinzessin Augusta wurde bereits früh künstlerisch-humanistisch erzogen. Sowohl Wilhelm von Humboldt als auch Johann Wolfgang von Goethe lobten den festen und selbständigen Charakter der Fünfzehnjährigen.
Augusta hatte nach ihrer Heirat, zu Beginn ihrer Berliner Zeit, den Mut, sich der offiziellen Meinung im damaligen militärisch geprägten Preußen zu widersetzen, indem sie sich mit ausländischen Beratern umgab und dem Humanisten Alexander von Humboldt großen Einfluss gewährte, deshalb wurde ihr ein mangelndes Nationalgefühl vorgeworfen. Die Kaiserin galt als 'oppositioneller Geist' und legte ihre Hand schützend über die Freigeister des damaligen Berlin. Sie rief zur Organisation freiwilliger Hilfsgesellschaften und zur Pflege verwundeter Soldaten auf. 1864 legte sie den Grundstein für die Tätigkeit des späteren internationalen Roten Kreuzes.
Sie bestand auf eine umfassende Bildung ihrer eigenen Kinder. Den preußischen Thronfolger ließ sie – entgegen sonstiger preußischer Gepflogenheit – an der Universität Bonn studieren. Kaiserin Augusta verfolgte in ihren letzten Lebensjahren das Ziel einer internationalen Zusammenarbeit und Friedenspolitik
“ (zitiert nach kas-koeln.de, Geschichte der KAS).

Das Leitmotiv der KAS ist in Anlehnung an die Haltung ihrer Namensgeberin „die Erziehung und Bildung im Sinne der Menschenrechte, ... Leitbild ist der mündige Bürger in sozialer Verantwortung“ (zitiert nach kas-koeln.de, Die KAS kompakt).
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Sonstiges
Freya Gräfin von Moltke, geb. Deichmann (1911-2010), lebte in ihrer Jugend für einige Jahre am Georgsplatz 16 und besuchte die Kaiserin-Augusta-Schule (Geyken, S. 18). Sie ist neben beispielsweise Georg Meistermann (1911-1990) bis heute eine der bekanntesten Absolvent*innen der KAS (kas-koeln.de, Persönlichkeiten in der Geschichte der KAS).
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(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020/21)

Internet
kas-koeln.de: Geschichte der KAS (abgerufen 24.03.2021)
kas-koeln.de: Persönlichkeiten in der Geschichte der KAS (abgerufen 24.03.2021)
kas-koeln.de: Die KAS kompakt (abgerufen 06.05.2021)
de.wikipedia.org: Kaiserin-Augusta-Schule (abgerufen 24.03.2021)
de.wikipedia.org: Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (abgerufen 06.05.2021)
de.wikipedia.org: Friedrich Blumberger (Pädagoge) (abgerufen 06.05.2021)
de.wikipedia.org: Freya von Moltke (abgerufen 06.05.2021)
de.wikipedia.org: Georg Meistermann (abgerufen 06.05.2021)

Literatur

Geyken, Frauke (2014)
Freya von Moltke. Ein Jahrhundertleben, 1911-2010. S. 233, München.

Kaiserin-Augusta-Schule in Altstadt-Süd

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Georgsplatz 10
Ort
50676 Köln - Altstadt-Süd
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1902

Empfohlene Zitierweise

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Katharina Grünwald: „Kaiserin-Augusta-Schule in Altstadt-Süd”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-318944 (Abgerufen: 27. April 2024)
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