Deichmannhaus in Altstadt-Nord

Palais Deichmann

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 31,91″ N: 6° 57′ 25,88″ O 50,9422°N: 6,95719°O
Koordinate UTM 32.356.485,04 m: 5.645.384,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.318,81 m: 5.645.652,74 m
  • Das Deichmannhaus in der Trankgasse in der Kölner Altstadt-Nord (2020).

    Das Deichmannhaus in der Trankgasse in der Kölner Altstadt-Nord (2020).

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  • Das am Bahnhofsvorplatz gelegene Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord, rechts daneben die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt (2020).

    Das am Bahnhofsvorplatz gelegene Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord, rechts daneben die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt (2020).

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  • Frontalansicht auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen (2020)

    Frontalansicht auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen (2020)

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  • Der am Bahnhofvorplatz gelegene Eingang des Deichmannhauses mit Schriftzug in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

    Der am Bahnhofvorplatz gelegene Eingang des Deichmannhauses mit Schriftzug in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick vom Bahnhofsvorplatz auf das Deichmannhaus und auf die Türme des Kölner Doms in der Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick vom Bahnhofsvorplatz auf das Deichmannhaus und auf die Nordseite des Kölner Doms in der Altstadt-Nord (2020).

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  • Die Nordfassade des Deichmannhauses in der Dompropst-Ketzer-Straße in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

    Die Nordfassade des Deichmannhauses in der Dompropst-Ketzer-Straße in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick von der Domplatte im Bereich der Hauptportalzone auf das im Hintergrund gelegene Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord. Links vom Deichmannhaus befindet sich das traditionsreiche Excelsior Hotel Ernst (2020).

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  • Blick von der Domplatte auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick von der Domplatte auf das Deichmannhaus sowie auf Teile des Hauptbahnhofs in der Kölner Altstadt-Nord (2020).

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  • Südeingang mit Schriftzug des Deichmannhauses in der Trankgasse in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

    Südeingang mit Schriftzug des Deichmannhauses in der Trankgasse in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick von der Domplatte auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

    Blick von der Domplatte auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord (2020)

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  • Blick auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord, rechts Teile des Hauptbahnhofs und in der Bildmitte der Turm der Kirche St. Mariä Himmelfahrt (2020)

    Blick auf das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt-Nord, rechts Teile des Hauptbahnhofs und in der Bildmitte der Turm der Kirche St. Mariä Himmelfahrt (2020)

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  • Das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt an einem regnerischen Tag vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen (2019).

    Das Deichmannhaus in der Kölner Altstadt an einem regnerischen Tag vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen (2019).

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Das Deichmannhaus ist ein Geschäfts- und Bürogebäude in der Kölner Altstadt-Nord und befindet sich unmittelbar gegenüber dem Dom sowie dem Hauptbahnhof. Heute befindet sich im Erdgeschoss der Schankraum des Gasthauses „Gaffel am Dom“.

Vorgängerbauten Kölner Hof / Wallrafianum (1449-1863) und Wittgenstein'scher Hof (1583-1863)
Palais Deichmann (1867-1913)
Deichmannhaus (seit 1914)
Heutige Nutzung
Internet

Vorgängerbauten Kölner Hof / Wallrafianum (1449-1863) und Wittgenstein'scher Hof (1583-1863)
Das heutige Deichmannhaus befindet sich in der Trankgasse. Der Name der Straße leitet sich davon ab, dass sie im Spätmittelalter als Pfad diente auf dem Pferde zur Tränke und Schwemme an den Rhein hinuntergeführt wurden. Bis in die Neuzeit befanden sich entlang der Gasse große Herrenhäuser und Höfe.

Seit 1449 ist in der Trankgasse mit der Hausnummer 7 ein Gebäude mit der Bezeichnung „Kölner Hof“ nachgewiesen, welches den Erzbischöfen als Quartier diente. Im Jahr 1539 brannte dieses jedoch zumindest in Teilen nieder. In der Zeit vor 1721 wurde das alte Gebäude auf Geheiß des Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern (1671-1723) ersetzt. Das Gebäude verlor im Laufe der Zeit seine Bedeutung (Signon 2006, S. 335).

Nachdem Kölns bislang einziger sogenannter „Erzbürger“ - einer Vorform der Ehrenbürgerschaft - und bedeutender Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) verstorben war, wurde seine beachtliche und vielfältige Sammlung 1827 in den Kölner Hof gebracht und dieser als erstes Museum der Stadt mit dem Namen „Wallrafianum“ hergerichtet. Erst im Jahr 1861 wechselte der Standort der Sammlung durch den extra für diesen Zweck neugeschaffenen und nun als „Wallraf-Richartz-Museum“ bezeichneten Museumsbau in die Straße An der Rechtschule.

Der Kölner Architekt und Baubeamte Friedrich Carl Heimann (1850-1921) schrieb rückblickend im Jahr 1911 über jenes erste Kölner Museum des „Wallrafianums“:

Der Kölner Hof war ein architektonisch einfacher Bau, dessen Straßenfront durch altersgraues Aussehen, ein wuchtiges Portal und ein paar großer Balkone in der Häuserreihe der Trankgasse wirksam hervortrat. Zu Nachbarn hatte er an der Westseite die Wohnung des Konservartors De Noël, an der Ostseite das Anwesen des Kommerzienrats Heimann, dem entlang sich das Hexengäßchen (frühere Hubertusgasse) als Zugang zum Botantischen Garten hinzog“ (zitiert nach Signon 2006, S. 335).
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Das Gässchen durchzog den heutigen Deichmannhausblock in Nord-Süd-Richtung und verband die Trankgasse und die spätere Bahnhofsstraße. Heimann fährt fort:
War die Breite des Grundstücks an der Trankgasse beschränkt, so war seine Tiefe doch eine beträchtliche und reichte bis zur Jesuitenkirche. Die Baulichkeiten bestanden aus einem geräumigen Vorderhause mit Seitenflügel und remisenartigen Anbauten, von denen der östliche zeitweise für die Wagen des Prinzen Wilhelm Karl von Preußen benutzt wurde, der als Gouverneur der Rheinlande im benachbarten Heimannschen Hause vorübergehend Wohnung genommen hatte. Aus dem dunklen Torweg fiel der Blick in eine weitausgedehnte Hof- und Gartenfläche, deren imposanter Abschluss die Jesuitenkirche bildete, Steinwerk allenthalben, an der Mauer und auf dem Boden lagernd, mittelalterliche Reste und römische Altertümer. Die besten von ihnen hatte man nicht Wind und Wetter ausgesetzt, sondern in dem ersten Saal zur Linken geborgen, im Hintergrunde die Meduse, ringsum die antiken Büsten, die schönen Sarkophage und die Reste kleinerer Mosaikböden, alles sehr stimmungsvoll bei mäßiger Beleuchtung vereinigt. Auf den Inhalt des Raumes zur Rechten wirkte sie ganz besonders geheimsnisvoll, denn hier schauten die schweren, dunklen Rüstungen und Waffen von den Wänden herab, wurde ein Stück Mittelalter vorgeführt.
(zitiert nach Signon, Alle Straßen, S. 335)

Das inzwischen baufällig gewordene Wallrafianium wurde 1863 nach dem Auszug der Sammlung abgebrochen, später ereilte ebenso den benachbarten sogenannten „Wittgenstein'schen Hof“ in der Trankgasse 9 das gleiche Schicksal. Dieser diente einst ebenfalls dem hohen Klerus der Stadt als Wohnort, seine ältesten Bauteile reichten bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der wesentliche Bau stammte aus dem Jahr 1583 (Signon 2006, S. 336).
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Palais Deichmann (1867-1913)
Nachdem die Vorgängerbauten in der Trankgasse 7-9 verschwunden waren, erwarb der wohlhabende Kölner Bankier Wilhelm Ludwig Deichmann die nun freigewordenen Grundstücke. Er ließ in der Zeit von 1863-1867 (Signon 2006, S. 336) von dem Architekten Hermann Otto Pflaume (1830-1901) eine Doppelhausanlage errichten und zog mit seiner Familie von dem im heutigen Süden von Bonn gelegenen Wohnsitz - dem damaligen Schloss Mehlemer Aue, ab 1934 Schloss Deichmannsaue genannt - 1868 in das neu entstandene und sogenannte „Palais Deichmann“ ein. Die Familie bewohnte den imposanten und dem Dom zugewandten Teil, bei dem es sich um einen dreigeschossigen, neoklassizistischen Bau handelte. Die Fassade und die schiere Höhe der einzelnen Etagen ließen das seinerzeitige Gebäude monumental erscheinen.
Das „Palais Deichmann“ war auch jener Ort, an dem Wilhelm Ludwigs Sohn, Carl Theodor Deichmann (1866–1931) sowie dessen Kinder Carl (1906–1985), Hans (1907–2004) und Freya Deichmann, verheiratete Freya Gräfin von Moltke (1911–2010), geboren wurden.

Die Geschäftsräume des Bankhauses von Wilhelm Ludwig Deichmann „Deichmann & Comp.“ befanden sich hingegen in dem viel kleiner dimensionierten Bau mit der Hausnummer 9 direkt am Bahnhofsvorplatz gelegen. Es verfügte über zwei Etagen und reichte gerade einmal bis zur Oberkannte der ersten Etage des „Palais Deichmann“. Über den langjährigen Teilhaber des Bankhauses, Adolph vom Rath (1832-1907), war „Deich­mann & Co.“ im Jahr 1870 an der Grün­dung der Deut­schen Bank be­tei­ligt (www.bankgeschichte.de), Teile des Gründungskonzepts sind im „Palais Deichmann“ verfasst worden.
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Deichmannhaus (seit 1914)
Die vormaligen Gebäude des „Palais Deichmann“, des Bankhauses und die benachbarten Bauten wurden bereits 1913 abgerissen. An selber Stelle entstand durch den Architekten Heinrich Müller-Erkelenz (1878-1945) das im August 1914 fertiggestellte und bis heute erhaltene siebengeschossige Deichmannhaus. Dieses vereint die vormals getrennten Grundstücke nun durch einen, den halben Block umfassenden Bau mit einem kleinem lichtdurchfluteten Innenhof. Er befindet sich in der Trankgasse neben dem ebenfalls von Müller-Erkelenz errichteten Nobelhotel Excelsior Hotel Ernst und ist westliche Begrenzung des Bahnhofsvorplatzes. Im Norden liegt es in der Dompropst-Ketzer-Straße.
Seine Fassade besteht aus Muschelkalk, die massiven sich über die ersten beiden Etagen erstreckenden teils vorgesetzten Säulen lassen den Bau monumental, gleichzeitig jedoch weniger wuchtig als das frühere „Palais Deichmann“ erscheinen.

Während der Wohnsitz der Familie Deichmann an den Georgsplatz 16 in Köln verlegt wurde (Geyken 2014, S. 233), verblieben die Geschäftsräume von „Deichmann & Co“ auch nach Fertigstellung des Neubaus vor Ort.
Privatbanken, wie die der Deichmanns, gerieten gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Bedrängnis, als sich moderne Kapitalgesellschaften wie Großbanken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften entwickelten. Das private Vermögen reichte irgendwann nicht mehr aus, um industrielle Großbetriebe finanziell zu fördern. Allerdings verschwanden die Bankiersfamilien nicht von der Bildfläche, stattdessen fanden sie sich teils in zahlreichen Aufsichtsräten wieder. Carl Theodor Deichmann hatte so zum Beispiel rund 26 Aufsichtsratmandate in verschiedenen Institutionen inne (Geyken 2014, S. 15).

Die Geschichte der Familie Deichmann in direktem Bezug zum Deichmannhaus endete auf tragische Weise: Das Bankhaus „Deichmann & Co“ musste während der großen Weltwirtschaftskrise im Jahr 1931 Konkurs anmelden, das gesamte Vermögen Carl Theodor Deichmanns, das rund 13-14 Millionen Mark umfasste, ging verloren. Sein sich damals noch im Deichmannhaus befindlicher Nachlass wurde im Mai 1932 teilweise vom Kölner Kunsthaus Lempertz versteigert.
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Heutige Nutzung
Seit 1947 ist die Patentanwaltskanzlei Dompatent von Kreisler durchgehend Hauptmieter im Deichmannhaus. Auf der Interseite der Kanzlei findet sich folgende Beschreibung zu der Anfangszeit: „9 Deutsche Mark kostete das Zimmer im Monat, es hatte keine Heizung, aber es war ein Anfang. In der Gründungsphase mussten die Verträge im Waschraum unterzeichnet werden – dem einzigen Ort, in dem es nicht durch das zerstörte Dach regnete“ (zitiert nach dompatent.de). Heutzutage erstrecken sich die Büroräume der Kanzlei über zwei ganze Etagen. Weiterhin befinden sich hier zahlreiche andere Büro- und Geschäftsräume unter anderem von dem Personalvermittlungsunternehmen Ranstad und ganz im Sinne der Tradition: eine Filiale der Deutschen Bank!

Zusätzlich wird das Erdgeschoss seit Anfang der 1970er Jahre als Gastwirtschaft genutzt. Befand sich dort zunächst eine von der Kölschbrauerei Gilden Kölsch betriebende Gaststätte mit dem Namen „Alt-Köln“, ist dort seit Januar 2006 in der dem Bahnhof zugewandten Seite die Gaststätte „Gaffel am Dom“ zu finden. Seit August 2002 ist der Bahnhofsvorplatz eine Fußgängerzone, sodass hier keine Straße mehr verläuft und die Fläche als Außenbereich des Lokals genutzt werden kann. Darüber hinaus verfügt die Gaststätte über einen rund 700 Quadratmeter großen Schankraum. Das Deichmannhaus wurde um 2008 umfassend entkernt und saniert und die usprüngliche Fassade von 1914 wiederhergestellt. Die Gaffelbrauerei stellte dabei nach eigenen Angaben den Schankraum im Stil von Brauhäusern während der Gründerzeit (ca. von 1850-1873) wieder her.

Das Deichmannhaus steht seit dem 13. Dezember 1985 unter Denkmalschutz (siehe Kölner Denkmalliste, Denkmallistennummer: 3376). Heutiger Eigentümer des ist die Hermann Neuerburg Grundstücksgemeinschaft, eine Immobilienagentur mit Sitz in der Maternusstraße 29 in der Kölner Südstadt. Das Büro des Dipl.-Ing. Architekten Hermann Neuerburg befindet sich wiederum im Deichmannhaus selbst.

An der südwestlichen Ecke des Gebäudes ist die zwar unscheinbare, jedoch täglich von tausenden Fußgängern passierte gläserne Stele zu Ehren von Freya Gräfin von Moltke, geborene Deichmann, zu finden.
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(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Internet
www.wallraf.museum: Geschichte. Kölns erstes Musuem (abgerufen 08.07.2020)
www.deutsche-biographie.de: Wilhelm Ludwig Deichmann (abgerufen 08.07.2020)
www.bankgeschichte.de: Deutsche Bank, Adolph vom Rath (abgerufen 08.07.2020)
de.wikipedia.org: Deichmannhaus (Köln) (abgerufen 08.07.2020)
www.dompatent.de: Historie (abgerufen 08.07.2020)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 08.07.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.gaffelamdom.de: Gaffel am Dom (abgerufen 08.07.2020)
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Literatur

Geyken, Frauke (2014)
Freya von Moltke. Ein Jahrhundertleben, 1911-2010. S. 233, München.
Signon, Helmut (2006)
Alle Straßen führen durch Köln. 3. von Klaus Schmidt überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. S. 334-337, Köln.
Vogts, Hans / Clemen, Paul (Hrsg.) (1930)
Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Köln. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 7.4.) S. 341-342, Düsseldorf.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 97-98, Köln (2. Auflage).

Deichmannhaus in Altstadt-Nord

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Trankgasse 7-9
Ort
50667 Köln - Altstadt-Nord
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1867

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Empfohlene Zitierweise
„Deichmannhaus in Altstadt-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-313792 (Abgerufen: 27. April 2024)
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