Ersterwähnung 1514 als „Krevetz oge“; 1828 war Krebsöge eine Doppelsiedlung oder ein kleiner Weiler am flachen Hang zur Wupper beziehungsweise dem Obergraben der zugehörigen Mühlen- und Hammerwerke gelegen. 1724 ließen Peter Moll, Peter Daniel Hardt und Engelbert Strohn für den geplanten Betrieb einer Walkmühle eine entsprechende Wasserkraftanlage bauen. Im Jahr 1770 wurden bereits eine Walkmühle, ein Stabeisenhammer und vier Reckhämmer erwähnt. Zwischen dem Untergraben und der Wupper befand sich ein Stück Gartenland, was darauf schließen lassen könnte, dass auch Wohnraum vorhanden war. Um 1850 wurde auf dem Standort der alten Wasserkraftanlagen eine Tuchfabrikation errichtet.
Heute ist Krebsöge ein unmittelbar unterhalb der Staumauer der Wuppertalsperre gelegener Weiler, zu dem eine gesondert beschriebene Industrieansiedlung gehört. Durch den Bau der Wuppertalsperre, die 1987 in Betrieb genommen wurde, sind Teile der Ortschaft verschwunden, beziehungsweise sind einige ehemals zu Krebsöge gehörende Gebäude nur noch über den Hauptdamm der Talsperre zu erreichen und gehören heute zu Wallenberg. Der Ort hat einen sehr hohen Anteil historischer Bausubstanz. Das Wachstum des Ortes setzte vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein und setzte sich über die Jahrhundertwende fort. Der eigentliche historische Kern liegt zwischen den Häusern mit den Nr. 3 und 7. Hier befinden sich alle schon 1828 bestehenden Gebäudestandorte. Der benachbarte Teich ist bereits in der Preußischen Uraufnahme (1840) eingezeichnet. Heute ist nur noch das Becken sichtbar, durch das der Bach fließt. Die Außenbegrenzungen des Beckens sind teilweise mit Steinen befestigt, ebenso der Abfluss.
Unmittelbar am Teich entstand im 19. Jahrhundert ein ungewöhnliches Gebäude (Nr. 4 und 5), bestehend aus einem Haupthaus mit vier Hausbäumen und einer angebauten vierflügeligen Anlage, bei der es sich um ein ehemaliges Erholungsheim einer Wuppertaler Firma handeln soll. Die Gebäude standen unter Denkmalschutz. Von hier zieht sich zur Raderstraße eine mit Kopfbäumen durchsetzte Hecke, die vor Nr. 29 endet, einem traufständigen, im Bergischen Dreiklang gestalteten Gebäude aus der Zeit um 1900. Bei der bergan folgenden Bebauung entlang der Raderstraße dominieren die Entstehungszeiten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die aneinander gebauten Häuser Nr. 33 und 35 haben ein rückwärtig sichtbares Untergeschoss aus Bruchstein, in Haus Nr. 40 war früher eine Metzgerei untergebracht. Eine weitere außerordentlich lange Hecke beginnt in der Nähe des Teichbeckens und endet am Wupperkanal. Sie ist bereits in der Preußischen Neuaufnahme (1892) eingetragen. Dieser Ortsteil ist verdichtet und erweitert mit Wohnhäusern, die seit dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Nr. 31 und 38 an der Rader Straße stammen aus den 1950er Jahren. Oberhalb des Teichbeckens entstand zwischen 1938 und 1952 eine Kapelle. Heute ist sie Teil eines Wohnhauses und wird als solches genutzt. Ein zweiter Teich, der ebenfalls bereits im 19. Jahrhundert bestand, liegt bachaufwärts im Südosten des Ortes im Wald. Er war bereits in der Preußischen Neuaufnahme (1892) eingezeichnet.
Nach Süden entstand zum 1886 eingeweihten Bahnhof Krebsöge und um diesen herum ein weiterer Ortsteil. Er ist heute nicht mehr ablesbar, da große Teile der Gebäude - darunter der Bahnhof - durch den Bau der Wuppertalsperre verschwunden sind. Dazu zählen auch die ehemalige Brauerei Lausberg und das gegenüberliegende Hotel Weber. Die so genannte „Kronen-Brauerei“ war 1853 von Wilhelm Lausberg eröffnet worden und 1908 an Ulrich Andreas in Hagen-Haspe verkauft worden. Im Ersten Weltkrieg stellte man die Bierbrauerei ein. 1928 wurden in den alten Brauereigebäuden Stahlformen für Ziegel- und Kunststeine gefertigt und im Zweiten Weltkrieg dienten die Eiskeller als Luftschutzbunker. Die Gebäude, die am Hang des Schwarzen Berges vor der Wupperbrücke gestanden hatten, wurden in den 1980er Jahren abgerissen. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand der Hauptabsperrdamm der Wuppertalsperre. Über den Damm erreichbar sind einige Häuser, die den Ortsnamen Wallenberg tragen. In dem zu Radevormwald gehörenden Teil liegt das ehemalige Postamt (Nr. 2).
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