Krebsögersteg hieß im frühen 19. Jahrhundert „Am Steeg“ und wird erst auf der Topographischen Karte 1: 25.000 von 1927 Krebsögersteg genannt. Eine Ost-West-Verbindung, von Radevormwald kommend, überquerte hier mit einer Furt die Wupper. Die damalige Abgrenzung zu Krebsöge ist nicht klar. Die Bezeichnung Krebsögersteg scheint sich aber vor allem auf die Bebauung auf der anderen Seite der Wupper zu beziehen. Heute ist Krebsögersteg eine Einzelsiedlung direkt an der Wupper gegenüber der Industrieansiedlung von Krebsöge gelegen. Es handelt sich um zwei parallel zur Wupper stehende und durch einen kleinen Querbau verbundene, unter Denkmalschutz stehende Fachwerkbauten.
Der dreiteilige U-förmige Gebäudekomplex (Wohnhaus, Saalbau, Verbindungsbau) wurde im Kern zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet und am Ende des 19. Jahrhunderts erweitert. Die zwei Hauptgebäude, das Wohnhaus und der Saalbau erstrecken sich über längsrechteckigem Grundriss parallel zum Verlauf der Wupper. Der niedrigere Verbindungsbau steht senkrecht zum Fluss. Das im Norden gelegene Wohnhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau - wahrscheinlich in Stockwerksbauweise errichtet - steht auf einem massivem und verputztem Sockelgeschoss. Auf seiner südlichen Seite, der Hofseite, befinden sich im Sockelgeschoss zwei Eingänge und Kellerfenster. Ein weiterer Eingang liegt auf der nördlichen Traufseite. Hier ist über der Eingangsachse und den rechts und links anschließenden Fensterachsen im Obergeschoss das Fachwerk nicht verschiefert. Ein Dachhaus mit Ladeluke befindet sich über der linken dieser drei Achsen. Annähernd parallel zum Wohnhaus wurde der Saalbau aus Fachwerk auf massivem Sockel errichtet. Er erreicht fast die Traufhöhe des zweigeschossigen Wohngebäudes. Auch der Saalbau ist größtenteils verschiefert, mit Eternit verkleidet oder blechbehangen. Der überdachte Eingang befindet sich auf der dem Hof zugewandten Nordseite. An der zur Wupper hin gelegenen südlichen Traufseite hat der Saalbau fünf große, in gleichen Abständen angeordnete Fenster. Ein an die Traufseite des Wohnhauses und die Giebelseite des Saalbaus angebauter, giebelständiger, eingeschossiger Fachwerkbau mit massivem Sockel, verbindet beide Gebäude miteinander. Der Verbindungsbau ist größtenteils verschiefert und mit Eternit verkleidet. Dem Wupperufer folgend schließt sich an diese Häusergruppe noch ein lang gestreckter ehemaliger Wirtshausgarten an.
In den Gebäuden war früher eine Gastwirtschaft mit Saalanbau und Backstube untergebracht. Zusammen mit der Bahnstation „Wilhelmstal“ machte die Gaststätte den Ort Krebsögersteg Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsziel. Zugfahrkarten konnten „beim Restaurateur und Besitzer Otto Lange“ erworben werden. Nach Osten schließt sich ein noch teilweise mit einer Hecke umgebener Garten an, bei dem es sich um den ehemaligen Wirtshausgarten handelt. Der Wupperübergang verlor schon mit dem Chausseebau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung.
Baudenkmal Das Objekt Krebsögersteg (Gartenwirtschaft) ist ein eigetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Radevormwald, laufende Nr. 74).
(LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
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