Auf dem alten Mühlen- und Hammerwerkstandort Krebsöge wurde vor 1850 durch die Gebrüder Thüring eine große Streichgarnspinnerei errichtet. Die Bauausführung oblag Christian Schmidt, die Pläne stammten von Christian Heyden.
Die Spinnerei stand unterhalb des damals bestehenden Hammerteiches, für die Arbeiter gab es ein benachbartes Wohnhaus. Um 1864 wurde der Bau durch Albert Schmidt erweitert, die Firma wurde zu diesem Zeitpunkt von dem bereits 1868 verstorbenen Albert Karsch geleitet. 1878 wurde der Betrieb von der Firma Peter Hammacher und & Cie. erworben, die hier eine komplette Tuchfabrikation einrichtete. Sie wurde durch eine Dampfmaschine und eine Wasserturbine angetrieben. 1901 wurde das Areal von der Firma Philipp-Barthels-Feldhoff aus Barmen übernommen, die Eisengarn, ein Baumwollgarn, das für Schnürsenkel, Kabelummantelungen etc. verwendet wurde, herstellte. Da die Nachfrage nach dem Ersten Weltkrieg sank, konzentrierte sich die Produktion nun auf Doubliererei und Flechterei. Seit etwa 1920 waren Krebsöge und die Firma an das Stromnetz angeschlossen. Die Firma verließ den Standort um 1930, woraufhin nur noch einige kleinere Betriebe in Krebsöge arbeiteten. 1943 wurde die Sintermetall-GmbH Krebsöge gegründet, die nach Schwierigkeiten in der Nachkriegszeit wieder stark expandieren konnte und bis heute am Standort produziert. Dabei wurden die Gebäude nach und nach ersetzt. 1971 gab es einen größeren Brand. Ein kleines Pförtnerhäuschen erinnert noch an einen älteren Bauzustand. Aufgrund mangelnder Stromversorgung in der Nachkriegszeit wurde wieder eine Turbine eingesetzt. Erst 1973 wurde die Wasserkraftnutzung beendet.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Internet www.wupperindustrie.de: Chronik des Sintermetallwerkes in Krebsöge. Johann Wülfing & Sohn Museum e.V. (Abgerufen: 20.02.2008)
Literatur
Nehls, Alfred (1996)
Als in den Tälern die Hämmer dröhnten. Die Geschichte der Eisenindustrie im Oberbergischen Kreis. Wiehl.
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