NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld

heute Gedenkstätte für die „Edelweißpiraten“ in der Bartholomäus-Schink-Straße

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 6,02″ N: 6° 54′ 55,7″ O 50,95167°N: 6,91547°O
Koordinate UTM 32.353.584,18 m: 5.646.519,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.373,62 m: 5.646.669,46 m
  • Gedenktafel und Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

    Gedenktafel und Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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  • Gedenktafel am Bahnhof Köln-Ehrenfeld mit der Aufschrift: „Hier wurden am 25.10.1944 elf vom NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Bürger Polens und der UdSSR und am 10.11.1944 dreizehn Deutsche - unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer gegen Krieg und Terror - ohne Gerichtsurteil öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.“ (2021)

    Gedenktafel am Bahnhof Köln-Ehrenfeld mit der Aufschrift: „Hier wurden am 25.10.1944 elf vom NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Bürger Polens und der UdSSR und am 10.11.1944 dreizehn Deutsche - unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer gegen Krieg und Terror - ohne Gerichtsurteil öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.“ (2021)

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  • Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021)

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  • Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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  • Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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  • Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021)

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  • Detailansicht eines Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021)

    Detailansicht eines Wandgemälde zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021)

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  • Wandgemälde am Bahnhof Köln-Ehrenfeld, das an die Edelweißpiraten erinnert (2021).

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  • Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

    Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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  • Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

    Detailaufnahme des Wandgemäldes zur Erinnerung an die Edelweißpiraten am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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  • Portrait des Edelweißpiraten Jean Jülich am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

    Portrait des Edelweißpiraten Jean Jülich am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (2021).

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Direkt am Bahnhof in Ehrenfeld im Bereich der heutigen Bartholomäus-Schink-Straße, Schönsteinstraße und Venloer Straße wurden am 25. Oktober 1944 und am 10. November 1944 von der nationalsozialistischen Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und der NS-Schutzstaffel (SS) Zwangsarbeiter*innen und Mitglieder der Ehrenfelder Gruppe der „Edelweißpiraten“ ohne Urteil öffentlich erhängt. Eine Gedenktafel und Wandgemälde an den Bögen der Bahnunterführung erinnern an diese Unrechtstaten.

Historischer Hintergrund: Die „Edelweißpiraten“
Erinnerung und Rezeption nach 1945
Ehrungen und Gedenken
Das Wandgemälde
Baudenkmal
Internet, Literatur

Historischer Hintergrund: Die „Edelweißpiraten“
Die Wandgemälde verweisen insbesondere auf die sogenannten „Edelweißpiraten“. Edelweißpiraten war zunächst ein vager Sammelbegriff für unangepasste Jugendliche während der NS-Zeit, der sowohl vom nationalsozialistischem Regime als auch von den Jugendlichen selbst verwandt wurde.
Der genaue Ursprung des Namens Edelweißpiraten ist unklar. Bereits zwischen 1934 und 1938 hatten sich unangepasste Jugendliche organisiert, die als „Navajos“ bezeichnet wurden, wobei auch hier der genaue Ursprung des Namens unklar ist.
Der Begriff „Edelweißpiraten“ ist in den Quellen ab 1942 nachweisbar. Als Edelweißpiraten werden Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren bezeichnet, die sich lose in Gruppen organisierten, sich meist abends an bestimmten Plätzen trafen und sich dem Drill der Hitlerjugend entzogen (seit März 1939 war die Mitgliedschaft in den NS-Jugendorganisationen für alle Kinder ab 10 Jahren verpflichtend). Sie trafen sich, um zusammen Musik zu machen oder am Wochenende Ausflüge zu unternehmen. In den kriegsbedingten, zunehmend chaotischen Zuständen in Köln boten die Edelweißpiraten eine Identifikationsmöglichkeit für Jugendliche.

Beliebte Treffpunkte in Köln waren zum Beispiel der Volksgarten oder der Leipziger Platz in Nippes, gegen Kriegsende aber auch Bunker und Kneipen. Die Ehrenfelder Edelweißpiraten trafen sich Berichten zufolge gerne am „Ehrenfelder Loch“ in der Nähe der Pellenzstraße im Inneren Grüngürtel, wo sich 1944 regelmäßig eine „grössere Anzahl Mädels und Jungens“ einfanden, die Gitarre spielten und Lieder sangen (www.museenkoeln.de, Ausstellung).
Wie viele Jugendliche im Kölner Raum sich abseits der Hitlerjugend trafen ist nicht sicher zu sagen. Die Akten der Gestapo und der Arbeitsanstalt Brauweiler weisen jedoch darauf hin, dass sich recht viele Jugendliche unangepasst verhielten. So führte die Gestapo in einer Sonderkartei 3.000 Personen auf und die Arbeitsanstalt Brauweiler hatte zwischen August 1943 und Februar 1944 216 Jugendliche in Haft.
Neben unangepasstem Verhalten, gab es im Einzelnen aber auch konkretes oppositionelles Handeln. So wurden zum Beispiel im September 1942 verschiedene Orte in der Kölner Innenstadt mit oppositionellen Parolen beschrieben und im November des selben Jahres wurden Flugzettel in Umlauf gebracht.
Spätestens im Herbst 1944 konnten die Edelweißpiraten aber nicht mehr im bisherigen Umfang tätig sein, da die meisten Jugendlichen in irgendeiner Form kriegsbedingt eingesetzt wurden - zum Beispiel als Luftwaffenhelfer oder zur Verteidigung am sogenannten „Westwall“.
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Zudem war die Situation in den Kölner Trümmern durch den Krieg derart dramatisch, dass der reine Überlebenskampf den Alltag bestimmte. In den Trümmern in Ehrenfeld lieferten sich Deserteure, Zwangsarbeiter*innen, aber auch Jugendliche, Auseinandersetzungen mit der Gestapo. Um den geflohenen KZ-Häftling Hans Steinbrück bildete sich eine Gruppe, der auch junge Leute aus den Reihen der Kölner Edelweißpiraten angehörten.
Die Gruppe um Steinbrück hatte im Keller eines Hauses, in dem dieser Unterschlupf gefunden hatte, ein umfangreiches Waffen- und Lebensmittellager angelegt. Die Räume dienten zeitweilig auch als Quartier für geflohene Zwangsarbeiter und für untergetauchte Juden. Die Gruppe wollte den Krieg durch gezielte Sabotageakte schnell zu Ungunsten Deutschlands beenden und plante dazu die Sprengung kriegswichtiger Betriebe und Bahnanlagen (www.museenkoeln.de, Ausstellung).
Nach Hinweisen auf die Ehrenfelder Gruppe verhaftete die Gestapo in Köln im Oktober 1944 insgesamt 63 Personen, darunter 19 Jugendliche, denen die NS-Behörden fünf Morde und Sprengstoffdiebstahl als Taten zur Last legten. Dreizehn Mitglieder der Gruppe um Steinbrück wurden schließlich am 10. November 1944 ohne Gerichtsverfahren von der Gestapo öffentlich gehängt.
Mehr als 400 Schaulustige beobachteten die Hinrichtung der auch „Steinbrück-Gruppe“ genannten Ehrenfelder. Die Opfer der Unrechtstat waren:

  • Gustav Bermel (geb. 11. August 1927),
  • Peter Hüppeler (geb. 9. Januar 1913),
  • Heinrich Kratina (geb. 15. Januar 1906),
  • Wilhelm Kratz (geb. 6. Januar 1902),
  • Johann Krausen (geb. 10. Januar 1887),
  • Roland Lorent (geb. 12. März 1920),
  • Josef Moll (geb. 17. Juli 1903),
  • Johann Müller (geb. 29. Januar 1928),
  • Franz Rheinberger (geb. 22. Februar 1927),
  • Bartholomäus Schink (geb. 27. November 1927),
  • Adolf Schütz (geb. 3. Januar 1926),
  • Günther Schwarz (geb. 26. August 1928) und
  • Hans Steinbrück (geb. 12. April 1921)
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Erinnerung und Rezeption nach 1945
Nach 1945 gab es zunächst keine Erinnerungskultur an die Edelweißpiraten. Für die Alliierten spielten die Aktivitäten der Edelweißpiraten im Nachkriegsdeutschland keine Rolle, da sie den Jugendlichen gegenüber eher skeptisch eingestellt waren.
Erst 1978 wurden die Edelweißpiraten in der Öffentlichkeit wieder thematisiert. Das WDR-Fernsehmagazin Monitor berichtete seinerzeit, dass Bartholomäus „Barthel“ Schink (1927-1944), ein hingerichteter Edelweißpirat aus Ehrenfeld, in den Akten der Justizbehörden noch als „Krimineller“ geführt wurde. Daraufhin wurde der überlebende Kölner Edelweißpirat Jean Jülich (1929-2011) aktiv, um Bartholomäus Schink und die Edelweißpiraten zu rehabilitieren. Es entstand eine in Teilen polemisch geführte Debatte darum, ob es sich bei den Aktivitäten der Edelweißpiraten um kriminelles Verhalten oder Widerstand, und - falls ja -, um welche Form von Widerstand es sich gehandelt habe.

Das NS-Dokumentationszentrum Köln kommentiert diese Debatte auf der Projektseite „Jugend Deutschland! 1918 - 1945“ wie folgt (www.jugend1918-1945.de):
„Man würde den damals unangepassten Jugendlichen viel eher gerecht, wenn man sie jenseits aller häufig wenig zielführenden Diskussionen endlich als das begreifen würde, was sie waren: Jugendliche, die sich - anders als die weitaus meisten der sie umgebenden Erwachsenen - während der NS-Zeit dezidiert vielen Forderungen eines totalitären Regimes verweigert und zeitweise auch bewusst entgegen gestellt haben. Fast allen heute noch lebenden und befragten damaligen Edelweißpiraten und Fahrtenstenzen jedenfalls ist der Widerstandsbegriff im engeren Sinne gar nicht so wichtig. Es kommt ihnen vielmehr darauf an, dass ihr damaliges Verhalten als mutiges Einstehen für eigene Werte weit ab aller ‚krimineller' Verdächtigungen anerkannt wird.“
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Ehrungen und Gedenken
Am 18. Mai 1981 wurde der westliche Abschnitt der Ehrenfelder Hüttenstraße in Bartholomäus-Schink-Straße umbenannt.
Die Gedenktafel wurde ursprünglich 1986 an der Bahnunterführung am Ehrenfeldgürtel angebracht. Infolge von Arbeiten an der Bahnanlage wurde sie 2002 abgenommen und am 9. November 2003 an ihrem heutigen Standort wieder angebracht. Auf der Tafel steht:
„Hier wurden am 25.10.1944 elf vom NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Bürger Polens und der UdSSR und am 10.11.1944 dreizehn Deutsche - unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer gegen Krieg und Terror - ohne Gerichtsurteil öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.“

Der damals 15-jährige Jean Jülich überlebte die NS-Zeit in Gestapo-Haft mit Folter im Kölner „EL-DE-Haus“ und der Arbeitsanstalt Brauweiler sowie in den Zuchthäusern von Siegburg, Butzbach und Rockenberg (beide in Hessen). 1984 wurde er zusammen mit dem ebenfalls überlebenden Michael Jovy (1920-1984) und dem NS-Opfer Barthel Schink von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem für die Rettung von Juden als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. An der Veranstaltung nahm auch der überlebende Edelweißpirat Wolfgang Schwarz (*1926) teil, der Bruder des jüngsten Opfers der Hinrichtung vom 10. November 1944.

Zwischen 1991 und 2008 erhielt Jean Jülich weitere Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande. Auch den Edelweißpiraten Hans Fricke (1926-2015), Gertrud „Mucki“ Koch (1924-2016), Peter Schäfer (*1930), Wolfgang Schwarz (*1926) und Fritz Theilen (1927-2012) wurden schließlich 2011 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Sie alle bekamen die Auszeichnung nicht nur für ihre Aktivitäten während der Zeit des Nationalsozialismus, sondern auch für die Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die sie als Zeitzeugen in der Bundesrepublik geleistet haben.
So arbeiteten die Geehrten mit dem NS-Dokumentationszentrum zusammen, diskutierten mit Schüler*innen und engagierten sich bei den Edelweißpiratenfestivals. In Köln, und besonders im Stadtteil Ehrenfeld, ist somit eine Erinnerungskultur um die Edelweißpiraten entstanden, die sich in dem jährlich stattfindenden Edelweißpiratenfestival niederschlägt, aber auch in der Gestaltung des Hinrichtungsortes am Köln-Ehrenfelder Bahnhof. Die Wandgemälde wurde vom Kuratorium Ehrenfelder Mahnmal mit Unterstützung der Bürgerstiftung Ehrenfeld realisiert. Zudem gibt es weitere Veranstaltung, wie zum Beispiel einen regelmäßig stattfindenden Schweigemarsch, der am Hochbunker in der Körnerstraße startet, der den Edelweißpiraten zeitweise als Treffpunkt diente.
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Das Wandgemälde
Auf dem Wandgemälde wird an die Aktivitäten der Edelweißpiraten sowie an einzelne Personen erinnert. Auf einer Säule befindet sich beispielsweise ein Portrait von Jean Jülich. Mehrere Edelweißblüten, die mit Namen und Lebensdaten beschriftet wurden, erinnern an andere Akteure aus der Zeit, darunter Bartholomäus Schink und Hans Steinbrück.
Weitere Bilder sind an alte Aufnahmen von Edelweißpiraten angelehnt und zeigen sie in ihren typischen Anziehsachen und mit ihren Musikinstrumenten. Ein mit jungen Menschen bemanntes Piratenschiff hinter Reihen von marschierenden Soldaten verweist auf das mutige Handeln der Edelweißpiraten während des NS-Regimes, während eine brennende Synagoge den Schrecken und das Leiden der Opfer des Nationalsozialismus darstellt.
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Baudenkmal
Die Hochtrasse mit Bahnbögen (Bartholomäus-Schink-Straße in Ehrenfeld) wurde zum 7. Juli 2009 mit der laufenden Nummer 8733 in die Kölner Denkmalliste eingetragen (www.stadt-koeln.de).

(Julian Weller, LVR-Redaktion KuLaDig / Abteilung Digitales Kulturerbe, 2021)

Die NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld war KuLaDig-Objekt des Monats im Oktober 2022.

Internet
jugend1918-1945.de: Unangepasste Jugend - „Einst wird kommen der Tag, dann ist's soweit: Wir wieder frei, unsere Ketten entzwei, wo wir wieder auf Walz, ohne Geh. Stapo. auf'm Hals.“ - Projektseite des NS-Dokumentationszentrums Köln (abgerufen 10.12.2021)
jugend1918-1945.de: „Wilde Cliquen“ - Unangepasstes Jugendverhalten von Navajos und Edelweißpiraten in Köln - Projektseite des NS-Dokumentationszentrums Köln (abgerufen 08.12.2021)
www.gdw-berlin.de: Bartholomäus Schink (1927-1944), Gedenkstätte Deutscher Widerstand (abgerufen 12.01.2022)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Jean Jülich (1929-2011), Edelweißpirat (abgerufen 08.12.2021)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Michael Jovy (1920-1984), Widerstandskämpfer (abgerufen 08.12.2021)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: 1933-1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg (abgerufen 08.12.2021)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Die Hitlerjugend in Köln (abgerufen 08.12.2021)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Die Geheime Staatspolizei Köln (abgerufen 08.12.2021)
www.museenkoeln.de: Ausstellung „Von Navajos und Edelweißpiraten: Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933-1945“ (abgerufen 08.12.2021)
www.museenkoeln.de: „Es war in Shanghai“ - Neuinterpretationen von Liedgut der Edelweißpiraten (Projekt des NS-Dokumentationszentrums Köln) (abgerufen 08.12.2021)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste der Stadt Köln (abgerufen 08.12.2021, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.ksta.de: Edelweisspiraten „Vorbilder an Zivilcourage“ (Text Matthias Pesch, Kölner Stadt-Anzeiger vom 14.04.2011, abgerufen 08.12.2021)
www.edelweisspiratenfestival.de: Webauftritt des Edelweißpiratenfestivals (abgerufen 08.12.2021)
buergerstiftung-ehrenfeld.de: Ehrenfelder Edelweißpiraten (abgerufen 08.12.2021)
de.wikipedia.org: Ehrenfelder Gruppe (abgerufen 12.01.2022)
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Literatur

Breyvogel, Wilfried (Hrsg.) (1991)
Piraten, Swings und Junge Garde. Jugendwiderstand im Nationalsozialismus. Bonn.
Goeb, Alexander (2006)
Er war sechzehn, als man ihn hängte. Das kurze Leben des Widerstandskämpfers Bartholomäus Schink. Reinbek bei Hamburg (2. Auflage).
Hellfeld, Matthias von (1983)
Edelweißpiraten in Köln. Jugendrebellion gegen das 3. Reich, das Beispiel Köln-Ehrenfeld. Köln.
Jülich, Jean / Heister, Marion (Hrsg.) (2004)
Kohldampf, Knast un Kamelle: ein Edelweißpirat erzählt sein Leben. Mit einem Vorwort von Wolfgang Niedecken. Köln (2. Auflage).
Theilen, Fritz (2003)
Edelweißpiraten. Köln.

NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Bartholomäus-Schink-Straße
Ort
50825 Köln - Ehrenfeld
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1944

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Julian Weller: „NS-Hinrichtungsstätte am Bahnhof Ehrenfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343195 (Abgerufen: 19. April 2024)
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