Die eigentliche Klostersiedlung der Zisterzienserabtei Altenberg war von einer Mauer umgeben, die im Norden und Süden noch in Resten erhalten ist und zum Teil rekonstruiert wurde. Heute grenzen im Westen die Dhünn und im Osten die Umgehungsstraße den Bereich ab. Sie zeichnen weitgehend den früheren Mauerverlauf nach. Mit dem Bau der Anlage wurde wenige Jahre nach 1133, dem Gründungsjahr der Abtei am ersten Standort Burg Berge, begonnen.
Innerhalb der ehemaligen Klostermauern ist die räumliche Trennung in den engeren Klosterbezirk, der nur für die Mönche zugänglich war und die im Westen an der Dhünn gelegenen Wirtschaftsbauten bis heute nachzuvollziehen. Der Bereich der Mönche schloss sich unmittelbar an die ehemalige Klosterkirche, den „Altenberger Dom“, an. Die innerhalb der Mauern liegenden Freiflächen wurden als Gärten, Baumgärten, Wiesen und Weiden genutzt. Der an der Dhünn liegende Küchenhof hatte hier mehrere hofnahe Wirtschaftsflächen. An der Kirche lag der Friedhof, dessen Mauer in Teilen erhalten ist. Nach der Säkularisation 1803 ging viel historische Bausubstanz verloren, insbesondere im Bereich der ehemaligen Klostergebäude. In den Wirtschaftbauten wurde in der Folgezeit eine Tuchfabrik, im ehemaligen Kloster eine chemische Fabrik untergebracht. Durch einen Brand wurde der Altenberger Dom, die ehemalige Klosterkirche stark beschädigt und verfiel in der folgenden Zeit zunehmend. Im Zuge der im 19. Jahrhundert einsetzenden Domsanierung beschloss der Rat der Gemeinde Odenthal 1909 eine „Verordnung zur Verhütung einer Verunstaltung des Altenberger Domes und seiner Umgebung“, die jahrzehntelang Bestand hatte.
Im 19. und 20. Jahrhundert bildeten sich die bis heute bestehenden Funktionen des Areals und seiner Bauten heraus. Die religiöse Nutzung spiegelt sich in dem seit 1857 als evangelisch-katholische Simultankirche genutzten Altenberger Dom und den zugehörigen Pfarr- und Gemeindehäusern. Die Bildungs- und Jugendarbeit hat in Altenberg ein bundesweit bedeutsames Zentrum: Bereits 1933 wurde das Haus Altenberg eingeweiht, 1964 das Michael-Sailer-Institut, eine „Höhere Fachschule“ für außerschulische Pädagogik. Zudem hat das ehemalige Kloster eine touristische Bedeutung. Nach dem Krieg spielte Altenberg eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Fremdenverkehrs. Heute bietet Altenberg zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, unterschiedlichen Restaurationsbetrieben und Läden. Die zunehmenden Verkehrsprobleme führten zur Herausnahme des Durchgangsverkehrs aus der ehemaligen Klostersiedlung und zur Anlage von Umgehungsstraßen im Osten (1966/67) und im Westen (1979). Nach einem Konzept von Michael Behr wurden die Freiräume neu gestaltet und der ehemalige Klosterbezirk wieder als Einheit erlebbar.
Das engere Umfeld der Abteikirche und der ehemaligen Abteigebäude ist ein eingetragenes Bodendenkmal. Zahlreiche Gebäude, bauliche Strukturen oder Kleinelemente stehen unter Denkmalschutz.
(Beate Lange, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008/2009)
Literatur
Kistemann, Eva (2002)
Fachgutachten „Einfluss der Zisterzienser auf die Kulturlandschaft in und um Altenberg. Historische Entwicklung und aktueller Bestand", 2 Bände. (Unveröffentlichtes Fachgutachten.) S. 14ff., 23, 28ff., 58 und 65f., Bergisch Gladbach.
Bauten intra muros der ehemaligen Zisterzienserabtei Altenberg
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