Der Wellbach zählt zum Einzugsgebiet der Queich, die in den Rhein entwässert. Die Quelle des Wellbachs entspringt an der Ostseite des Eschkopf-Gipfels (Eschkopfturm auf dem Eschkopf), einer über sechshundert Meter hohen Erhebung im mittleren Pfälzerwald. Eine weitere Quelle entspringt südlich des Eschkopfs im Mosistal.
Der rund zwölf Kilometer lange Wellbach entwässert den südöstlichen Pfälzerwald in Richtung Rheinebene. Im oberen Abschnitt des Gewässers befindet sich die rund einhundert Einwohner zählende Siedlung Hofstätten, ein Ortsteil der Gemeinde Wilgartswiesen.
Der Wellbach war Teil der zusammenhängenden „Wellbach-Kaltenbach-Modenbach-Trift“. Es handelte sich um den zentralen Bereich der Holztrift an der Queich. Der Kaltenbach und dessen Nebengewässer Modenbach münden in den Wellbach. Der Mündungsbereich des Wellbaches in die Queich befindet sich zwischen Wilgartswiesen und Rinnthal. Die parallel zum Wellbach verlaufende Bundesstraße B 48 mündet an dieser Stelle in die parallel zur Queich verlaufende Bundesstraße B 10.
Zeitliche Einordnung Der Wellbach wurde im frühen 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Einführung der staatlich gesteuerten Holztrift auf der gesamten Länge als Triftbach ausgebaut. Mit der Auflösung des Triftamtes Neustadt begann im späten 19. Jahrhundert der Rückgang der Holztrift im Pfälzerwald. Die Holztrift am Wellbach sowie am Kaltenbach und auch am Modenbach wurde im Jahr 1905 eingestellt.
Bauwerke Die Holztrift am Wellbach besteht in der heute noch vorhandenen Ausbauform aus einer Abfolge von mehreren Bauwerken, die sich, mit zwei Ausnahmen, entlang des Hauptgewässers erstrecken.
Die besonderen Merkmale an drei der fünf Triftwooge des Wellbachs sind die Absperr- und Auslaufbauwerke. Die aus großen Sandsteinquadern zusammengesetzten Absperr- und Auslaufbauwerke sind an Triftbächen im Pfälzerwald selten erhalten geblieben. Umso bemerkenswerter sind die drei erhaltenen Bauwerke am Wellbach.
Die heute noch sichtbaren Woog-Relikte sind in Fließrichtung, also von der Quelle bis zur Einmündung des Wellbachs in die Queich, der Aaronswoog (Anlage 1840), der Moseswoog (Anlage 1845), der Mühlwoog (Anlage 1846), der Schelmenwoog (Anlage unbekannt) und der Scheerwoog (Anlage 1828). Zwei der fünf Wooge sind im heutigen Zustand gefüllt. Die übrigen Wooge sind entweder vollständig abgelassen oder je nach jahreszeitlichem Wasserstand des Wellbachs zum Teil gefüllt.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
Literatur
Albrecht, K. / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. In: Heimatkalender 1983 Pirmasens und Zweibrücker Land., o. O.
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
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