Der Aaronswoog bildet gemeinsam mit dem Moseswoog den Ausgangspunkt der Holztrift am Wellbach. Aaron und Moses, beides zentrale Personen des Alten Testaments, waren Brüder und so sollte mit ihren Namen auch eine Gemeinsamkeit der beiden Wooge am Wellbach betont werden: der Beginn der dortigen Holztrift. Der gefüllte Woog liegt im höchstgelegenen Seitental des Wellbachs, dem Mosistal. Die Bezeichnungen Mosis(tal/-berg) und Moses(woog) sind synonym zueinander. Das Mosistal trennt den nördlich liegenden Eschkopf vom südlich liegenden Mosisberg, auch Langerkopf genannt. Beide Erhebungen sind 608 Meter hoch und bilden damit den höchsten Bereich im zentralen Pfälzerwald. Durch die hohe Lage abseits der Bundesstraße B 48 wirkt das Woogumfeld vergleichsweise naturbelassen, abgesehen von einer unauffälligen Schieberstation der öffentlichen Trinkwasserversorgung.
Funktion Der Aaronswoog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Beginn der eigentlichen Holztrift fand erst unterhalb des Wooges statt.
Bauwerke Der Aaronswoog als Sammelwoog im hochgelegenen Mosistal besaß ein Dammbauwerk aus Erde und massiv gemauerter Sandsteinwand. Die auf der Abflussseite sichtbare Sandsteinmauer ist ein deutlicher Beleg für die Holztrift. Das einstige Ablassbauwerk wurde als Mönch aus Sandsteinquadern gefertigt. Die einst wasserregulierenden Holzbohlen gewährleisten auch heute noch den Wasserstau bei gleichzeitigem geringem Grundablass, so dass der Aaronswoog gefüllt ist.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges Der rund zwölf Kilometer lange Wellbach zählt zum Einzugsgebiet der Queich, die den südöstlichen Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Der Aaronswoog wurde im Jahr 1840 angelegt. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Am Wellbach sowie am Kaltenbach und auch am Modenbach wurde sie im Jahr 1905 eingestellt.
Umgebung des Wooges Unmittelbar am Ufer des Wooges und in Dammnähe befindet sich eine Schieberstation der öffentlichen Trinkwasserversorgung für die Siedlung Hofstätten. Der vor langer Zeit angelegte Woog fügt sich fast unsichtbar in die idyllische Umgebung abseits der Bundesstraße B 48 ein.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)
Literatur
Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
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