Klosterhöfe des Zisterzienserklosters Maulbronn

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Maulbronn, Sternenfels
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 49° 00′ 2,86″ N: 8° 48′ 53,77″ O 49,00079°N: 8,81494°O
Koordinate UTM 32.486.464,17 m: 5.427.560,56 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.486.534,10 m: 5.429.292,80 m
  • Der ehemalige Klosterhof "Elfingerhof" bei Maulbronn, der heute als Weiler zu bezeichnen ist (2009)

    Der ehemalige Klosterhof "Elfingerhof" bei Maulbronn, der heute als Weiler zu bezeichnen ist (2009)

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  • Der Blick auf den Elfingerhof bei Maulbronn vom Elfinger Weinberg aus (2012)

    Der Blick auf den Elfingerhof bei Maulbronn vom Elfinger Weinberg aus (2012)

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  • Der Blick auf den Elfingerhof bei Maulbronn von der Salzacher Talseite her mit den beiden Torständern (2012)

    Der Blick auf den Elfingerhof bei Maulbronn von der Salzacher Talseite her mit den beiden Torständern (2012)

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  • Der Füllemenbacher Hof außerhalb des Stadtgebiets von Maulbronn (2009)

    Der Füllemenbacher Hof außerhalb des Stadtgebiets von Maulbronn (2009)

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  • Lage des Elfinger Hofes in der Klosterlandschaft Maulbronn mit dem Aalkistensee im Hintergrund (2012)

    Lage des Elfinger Hofes in der Klosterlandschaft Maulbronn mit dem Aalkistensee im Hintergrund (2012)

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  • Blick auf den Elfinger Hof bei Maulbronn vom Norden aus gesehen (2012)

    Blick auf den Elfinger Hof bei Maulbronn vom Norden aus gesehen (2012)

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  • Der Elfinger Hof an der Frankfurter Straße in Maulbronn (2012).

    Der Elfinger Hof an der Frankfurter Straße in Maulbronn (2012).

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  • Landwirtschaftliche Nutzgebäude des Elfinger Hofes in Maulbronn (2012).

    Landwirtschaftliche Nutzgebäude des Elfinger Hofes in Maulbronn (2012).

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  • Zufahrt zum Elfinger Hof bei Maulbronn (2012)

    Zufahrt zum Elfinger Hof bei Maulbronn (2012)

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  • Die Kapelle des Elfinger Hofes bei Maulbronn (2012)

    Die Kapelle des Elfinger Hofes bei Maulbronn (2012)

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  • Der Ortsmittelpunkt des Elfinger Hofes bei Maulbronn (2012)

    Der Ortsmittelpunkt des Elfinger Hofes bei Maulbronn (2012)

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Die raumwirksame Tätigkeit der Zisterziensermönche und der Erwerb von Land und Gütern führte seit 1147 zur Gründung von Grangien (Klosterhöfen), die für die wirtschaftliche Existenz des Klosters Maulbronn von großer Bedeutung waren.

Um 1155 setzte die durch Schenkungen und Schutzprivilegien geförderte positive Entwicklung des Klosters ein. Bereits 1156 werden für Maulbronn insgesamt 11 Grangien gezählt, 1177 waren es 17 und Ende des 12. Jahrhunderts schließlich 18 Grangien bzw. abhängige Wirtschaftshöfe: (Alt-)Lußheim, Bonlanden, Dudenhofen, Eckenweiher, Elfingen, Frechstatt, Füllmenbach, Ketsch, Knittlingen, (Langen-)Alb, (Linden-)Hard, Linkenheim, Löchgau, Malsch, Marnheim, Ötisheim, Otterstadt, St. Leon. Sechs im Rheintal gelegene Höfe hatte Maulbronn 1159 von Gunther von Speyer geschenkt bekommen (Ketsch, Alt-Lußheim, Dudenhofen, Linkenheim, Malsch, Marnheim). Zu den ersten Grangien dürften auch Bullisbach (Billensbach-), Salzach- und der Schafhof gehört haben, die in unmittelbarer Nähe zum Kloster im Salzachtal lagen. Hierüber gibt es keine weiteren Angaben. Der Salzach- (an der Westseite des Klosters) und Billensbacher Hof (an der Ostseite des Billenbacher Ackers) sind auf der Flurkarte von 1835 nicht mehr als Höfe eingetragen. Auf der Karte von Johann Micael Spaeth von 1761 sind beide Gehöfte noch eingetragen.

Grangien im engeren Sinn waren wahrscheinlich die klosternahen Höfe Elfingen, Füllmenbach und Eckenweiher, die das Kloster als erste erworben hatte bzw. geschenkt bekam und die zum Stiftungsgrundstock gehörten. Darüber hinaus bestanden möglicherweise auch in (Linden-)Hard, Frechstatt und Schure nördlich von Rastatt sowie Marnheim bei Speyer echte zisterziensische Eigenhöfe. Knittlingen – obwohl ein sehr bedeutender klösterlicher Eigenbetrieb – sowie Ötisheim und die anderen Höfe waren allem Anschein nach von benachbarten Grangien aus bewirtschaftet oder verwaltet worden. Spätestens im 15. Jahrhundert waren der Scheuleberghof und die meisten anderen Grangien und Wirtschaftshöfe durch Gräben, Wälle und Holzzäune, die erst später durch Mauern ersetzte wurden, befestigt. Kulturlandschaftliche Relikte der Schanzanlagen finden sich am Elfinger und Füllmenbacher Hof.

Mit diesem Besitz konnte Maulbronn sich zu einer der größten und reichsten Zisterzen in Südwestdeutschland entwickeln.

Der Elfinger Hof (1159) gehörte zu den drei ältesten Grangien und war 130 bis 150 Hektar groß (190 Hektar nach der Beschreibung des Oberamts Maulbronn von 1870; vgl. Hachenberger 1990).

Der Füllmenbacher Hof hatte eine landwirtschaftliche Nutzfläche von etwa 62 Hektar.

Der Scheuelberghof ist erstmals 1250 nachweisbar.

Die Höfe wurden von Konversen (Laienmönchen) bewirtschaftet. Aufgrund der abnehmenden Eintritte von Laienmönchen im Laufe des 13. Jahrhunderts und der zunehmenden Konflikte mit Chormönchen stellte man die Bewirtschaftung zunächst auf Arbeiter und dann auf Verpachtung um (Mueller u. Stober 2011, S. 23). Hiermit wurde das Prinzip von „Eigenleistung“ in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aufgegeben.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Literatur

Andermann, Kurt (1997)
Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 31-42. Stuttgart.
Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn. Ergebnisse eines historisch-geographischen Fachgutachtens. In: Analecta Cisterciensia 60, S. 47-78. Heiligenkreuz im Wienerwald.
Ehmer, Hermann (1999)
Die Maulbronner Klosterschule. Zur Bewahrung zisterziensischen Erbes durch die Reformation. In: Planck, Dieter u. Rückert, Peter (Hrsg.): Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland, S. 233-246. Stuttgart.
Ehmer, Hermann (1997)
Vom Kloster zur Klosterschule. Die Reformation in Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 59-82. Stuttgart.
Erbsen-Haim, Barbara (2001)
Kloster Maulbronn gehört jetzt zum Weltkulturerbe: UNESCO würdigt die eindrucksvollste Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. In: Kultur, Geschichte und Politik aus Baden-Württemberg, S. 16-19. Stuttgart.
Legner, Patricia; Schmid, Alexander; Grob, Christin (Bearb.); Weber, Ariane (Mitarb.) / Planstatt Senner für Landschaftarchitektur (Hrsg.) (2012)
Landschaftsplanerische Gesamtperspektive Klosterlandschaft Maulbronn (Gutachten im Auftrag des Ministerium für Finanzen und Wirtschaft vertreten durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart). Stuttgart.
Mueller, Carla Th.; Stober, Karin (2006)
Kloster Maulbronn. (Führer Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.) Stuttgart, München u. Berlin (5. Auflage).
Seidenspinner, Wolfgang (1997)
Kloster und Landschaft. Zum Problem einer Morphologie der Kulturlandschaft aus denkmalpflegerischer Perspektive am Beispiel der historischen Funktionseinheit Kloster Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 555-574. Stuttgart.
Stober, Karin (1997)
Denkmalpflege zwischen künstlerischem Anspruch und Baupraxis. Zur Veränderung des Baudenkmals Maulbronn 1840-1938. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 531-554. Stuttgart.

Klosterhöfe des Zisterzienserklosters Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1159 bis 1250

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„Klosterhöfe des Zisterzienserklosters Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-75988-20131007-4 (Abgerufen: 24. April 2024)
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