Beide Gehöfte gehörten zu den ersten Grangien. Sie lagen beide im Salzachtal. 1177 werden unbenannte Maulbronner Grangien urkundlich erwähnt. Hierbei könnte es sich hier um den Billensbacher und Salzachhof Hof handeln, die sehr wahrscheinlich in der Gründungsphase von Maulbronn entstanden sind.
Eine erste urkundliche Erwähnung des Billensbacher Hofes ist „Bulispach“ (1245) und „Bullispach“ (1259). In beiden Urkunden von Papst Innozenz IV. bzw. Papst Alexander IV. wird der Hof als Maulbronner Besitz bestätigt. Das Kloster erwarb 1371 von Georg von Enzberg ebenfalls die Leibeigenschaft über eine Ger Frenckin [...] in Bullenspach. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Billensbacher Hof verpachtet wurde. 1407 Papst Gregor XII. dem Maulbronner Kloster in den Grangien Elfingen, Bullenspach und Fremden Sakramente zu reichen.
In der Urkunde von 1245 wird der Salzachhof „Salzha“ erwähnt. In einer Veräußerungsurkunde der Grangie Weissach wird 1250 ein Weg von Salzach nach Weissach genannt. Ob es sich hier um den Fluss Salzach oder der Klosterhof ging, ist ungewiss. In der Urkunde des Papstes Alexander IV. von 1259 wird der Salzachhof im Gegensatz zu des Billensbacher Hofes nicht mehr genannt.
Beide Grangien („Bullenspach“ und „Salczach“) werden 1407 von Papst Gregors XII. mit dem Elfinger Hof erwähnt. In diesen Gehöften können „Fremde“ von Maulbronner Mönchen die Sakramente gespendet bekommen. In dieser Urkunde wird der Salzachhof als Grangie letztmalig erwähnt. Der Historiker Peter Rückert, dass der Hof in Zusammenhang mit der Umstellung von der Eigenwirtschaft auf die Pachtwirtschaft, da dies zumindest für Billensbach zu traf.
Im Lagerbuch von Maulbronn von 1575 wird der Name „Bullenspach“ nur noch als Flurname erwähnt. Dies bedeutet, dass der Hof damals nicht mehr bestand. Es wird noch eine Schleifmühle unter dem „Bullenspacher Weingartberg“ erwähnt. Es könnte sich hierbei nach Peter Rückert um einen Rest des Klosterhofs handeln.
Der Salzachhof wird ebenfalls nicht mehr im Lagerbuch von 1575 erwähnt. Es wird erwähnt, dass „oberhalb des Klosters uff Salczach, zwischen der Landstraße und dem Wald, befand sich nun wüstes Wiesengelände, das nurmehr für die Viehweide genutzt wurde.“
Als Ursache könnten die schlechten Wirtschaftsverhältnisse, der Rückgang der Laienbrüder und/oder die vielen Fehden zwischen der Kurpfalz und Württemberg im 15. und 16. Jahrhundert in Frage kommen.
Der Flurname taucht letztmals 1769 in der Karte von Johann Michael Spaeth auf. Auf der Württembergischen Flurkarte ist am Standort des abgegangenen Billensbacher Hofes noch ein sogenanntes Schleifhäuschen eingetragen.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.