Das Naherholungsgebiet Fühlinger See – häufig auch als „Fühlinger Heide“ bezeichnet – liegt im linksrheinischen Norden der Stadt Köln. Als Stadtteil 602 gehört Fühlingen zum nördlichsten Kölner Stadtbezirk 6 Chorweiler. Die künstlich angelegten und miteinander verbundenen Seen bieten Gelegenheit für zahlreiche Wassersportaktivitäten und das Umfeld bietet zahlreiche weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Das Naherholungsgebiet Fühlinger See Das häufig auch als „Fühlinger Heide“ bezeichnete Naherholungsgebiet Fühlinger See – korrekt wäre eigentlich die Mehrzahl Fühlinger Seen – besteht aus sieben künstlich angelegten und miteinander verbundenen Seen mit insgesamt rund 100 Hektar Wasserfläche. An anderen Stellen (z.B. Wilhelm 2008) ist hingegen von acht Seen die Rede; ein Blick auf die Karte verdeutlicht indes, dass eine Zählung der teils durch Kanäle miteinander verbundenen Seen mit schwankenden Wasserspiegeln kein eindeutiges Ergebnis bringen kann. Die ersten Gewässerflächen entstanden ab etwa 1912 als Baggerseen in der Nachfolge eines umfassenden Kiesabbaus in der Fühlinger Heide für den Bau der Bahnstrecken Köln-Aachen und Köln-Krefeld in Nachbarschaft zur Villa Oppenheim mit Pferderennbahn. „Die Gruben füllten sich aufgrund des nahe gelegenen Rheins und des unterirdischen alten Rheinarms schnell mit Grundwasser. Bereits in den 1930er Jahren, noch bei aktivem Baggerbetrieb, kamen Badegäste in den Kölner Norden“ (de.wikipedia.org, Fühlinger See).
Das Gebiet von Fühlingen wurde in den 1960er-Jahren verstärkt durch die Stadtplanung beansprucht: Im Rahmen der Gestaltung des „neuen“ Kölner Stadtteils Chorweiler, dessen Zentrum in den 1970er-Jahren als typisches Beispiel der Städte- und Wohnungsbaupolitik dieser Epoche entstand, wurden Erholungsanlagen im Bereich des Fühlinger Sees für Sport-, Angel- und Badezwecke geplant. Durch die Rekultivierung der alten Kiesgruben entstand ab 1967 allmählich das Naherholungsgebiet Fühlinger See mit insgesamt knapp 330 Quadratmeter Fläche. Durch die Grundwasserspeisung der Seen und die Nähe zum Rhein – die Entfernung beträgt nur etwa zwei Kilometer – schwankt der vom Pegel des Rheinwassers abhängige Wasserspiegel mit Differenzen von bis zu zwei Metern für ein Gewässer ohne Zu- und Abfluss beträchtlich.
Die gesamte Anlage gliedert sich über die Nutzungsformen der einzelnen Seen. Diese sind insbesondere für Wassersportaktivitäten gestaltet und teils über Durchfahrten miteinander verbunden. Zentral angelegt ist die 130 Meter breite Ruder- und Kanu-Regattastrecke mit einer Gesamtlänge von 2300 Metern und sechs Wettkampf- und Trainingsbahnen von jeweils 2000 Metern Länge. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben fanden hier 1998 die Ruder-Weltmeisterschaften statt. Daneben werden Teile der Gewässeranlage auch als eintrittspflichtiges Freibad genutzt: „An heißen Sommerwochenenden befinden sich bis zu 80.000 Menschen am und im Wasser des Sees, was für die Wasserqualität problematisch werden kann. Im Sommer 1996 mussten die Gewässer zeitweilig gesperrt werden, da die Schadstoffkonzentration vorgegebene Grenzwerte überstieg“ (de.wikipedia.org, Fühlinger See). Aber nicht nur die Wasserbelastung durch das Baden, auch das „wilde Grillen“ auf den vielen Wiesen rund um den Fühlinger See wird durch den dadurch entstehenden Müll und die Brandgefahr zunehmend kontrovers diskutiert.
Das durch die Bundesstraße B 9 (Neusser Landstraße), die Bundesautobahn A 1 und Teile des ehemaligen Orts Feldkassel (heute Gewerbegebiet, Kölner Fordwerke) begrenzte Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet mit 84 Hektar Umfang wird von einem 19 Kilometer langen Netz von Gehwegen durchzogen, diese sind zum Teil als Reitwege ausgewiesen und laden auch zum Radfahren, Joggen und Inlineskaten ein. Das Erholungs- und Sportangebot wird durch Beachvolleyballfelder, einen Hochseilgarten und andere Kleinanlagen sowie ein gastronomisches Angebot ergänzt. Der Fühlinger See dient ferner als Veranstaltungsort für Open-Air-Konzerte – u.a. regelmäßig das Reggae-Festival „Summerjam“ –, Modelflugtage und andere Sportveranstaltungen wie etwa Triathlon-Rennen.
Kulturlandschaftsbereich Der Bereich des Naherholungsgebiets Fühlinger See ist ein Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs „Chorweiler, Seeberg, Fühlinger See“ (Regionalplan Köln 314).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 616-617, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 157, Köln (2. Auflage).
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