Gut Iddelsfeld in Holweide

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 5,9″ N: 7° 03′ 38,07″ O 50,9683°N: 7,06058°O
Koordinate UTM 32.363.824,01 m: 5.648.090,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.574.543,19 m: 5.648.656,43 m
Der Gutshof Iddelsfeld wurde erstmals 1222 als Rittersitz durch Cäsarius von Heisterbach erwähnt. Das Gut kannte viele Besitzer und Eigentümer. Die ersten Besitzer waren Bach- und Waldgrafen und im 14. Jahrhundert kam das Gut in Besitz der Familie von Schönrath und vom 15. bis 17. Jahrhundert in Besitz der Familie von Quadt zu Buschfeld. Im 17. Jahrhundert ging das Gut in Besitz der Familie Droste-Vischering über. 1784 wird Caspar Düppers der erste bürgerliche Besitzer. Nach verschiedenen anderen Eigentümern erwarb die Stadt Köln 1913 das Gut, die es 1962 an Th. Lützeler verkaufte, der zuvor auf dem abgerissenen Daufhof in Holweide wohnte.

Die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich vom oben Caspar Düppers (1742 1826) erbaute bzw. umgebaute Hofanlage besteht nicht nur aus einem spätbarocken Hauptgebäude, sondern auch die Nebengebäude (Stallungen) stammen als seitliche Begrenzung des Hofgeviertes aus dieser Zeit. Dies kommt im Kölner Raum nur noch sehr selten vor. Nur die Fachwerkscheune stammt nach der außen angebrachten Jahreszahl aus 1905. Sie wurde gleichzeitig mit dem benachbarten Mühlengebäude am Strunder Bach errichtet.

Die mittelalterliche Hofanlage war vollständig von Wassergräben umgeben, von dem heute nur an der Südseite ein U-förmiger Teil erhalten ist. Beim Bau der nördlich gelegenen Nebengebäude ist sehr wahrscheinlich der nördliche Teil des Ringgrabens zugeschüttet worden.
Das Herrenhaus steht sehr wahrscheinlich nach einer flüchtigen Prüfung auf den Fundamenten eines Vorgängerbaues. Dies wird durch die Tatsache belegt, dass die östlichen Teile der vollständigen Unterkellerung des Hauses älter und niedriger als die südlichen sind und dass die Anordnung der Kellertreppe und die unterschiedlichen Kölner Decken im Wohnhaus dies ebenfalls bestätigen.

Caspar Düppers gelang die Wahrung der Wasserrechte am Strunder Bach, wie die Bachprotokolle von 1773 und 1823 belegen. Die Wasserrechte gehören noch heute zum Hof und dienten dem Betrieb der Wassermühle sowie der landwirtschaftlichen Maschinen, der durch die Vorrichtung beim ehemaligen Stallgebäude vorhanden ist. An der Ostseite schließt sich ein eingeschossiges Nebengebäude derzeit mit Flachdach an. An der rechten Seite stehen an beiden Seiten des großräumigen Hofes die eingeschossigen weiß verputzten Stallungen mit Satteldach und mehreren Dachluken. Eine Besonderheit bildet die Fachwerkscheune von 1905. Der von einigen Bäumen umstandene Mistplatz liegt noch im Innenhof.

Der Hof ist durch einen Torbogen mit dem Stadtwappen von Köln zwischen den Nebengebäuden von Westen her zugänglich. Ein weiterer Zugang verläuft durch ein Gittertor an der Nordseite. Der Grundriss des Haupthauses gleicht den rheinischen barocken Bauernhäusern mit einer mittigen, quer durchlaufenden Flur, an der sich jeweils rechts und links die Räume befinden. Im älteren Ostteil befinden sich die Küche und das Besuchszimmer. Im Obergeschoß befinden sich die Schlafräume, die ebenfalls überwiegend mit originalen Türen und einfacheren Kölner Decken ausgestattet sind. Nur das Schlafzimmer des Bauern wird deutlich hervorgehoben.
Das Innere des Wohnhauses besitzt noch die originale Ausstattung. Hier sind vor allem die barocke Treppe aus Eichenholz und die spätbarocken massiven Rahmentüren mit weitgehend originalen Bandbeschlägen zu erwähnen. Der Flur und fast alle Räume des Erdgeschosses gibt es einfache Kölner Decken. Einige Räume wie z. B. der westliche Hofraum und der nördliche Gartenraum verfügen noch über originale Ofennischen und Kamingewände. Im Dach mit dem weit gespannt liegenden Dachstuhl befinden sich zwei Geschosse.

Das älteste und größte Hofgut des Ortes ist ein Baudenkmal (Nr. 4764) nach § 2 Abs. 1 und 2 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG NW). Das für die Qualifizierung als Baudenkmal notwendige öffentliche Interesse ist gegeben, da dieses Denkmal sowohl bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen ist als auch künstlerische, wissenschaftliche und städtebauliche Gründe für seine Erhaltung und Nutzung vorliegen.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)

Internet
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 08.01.2024, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)

Gut Iddelsfeld in Holweide

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Neufelder Straße
Ort
51067 Köln - Holweide
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1200 bis 1222

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„Gut Iddelsfeld in Holweide”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-247156 (Abgerufen: 24. April 2024)
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