Die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich vom oben Caspar Düppers (1742 1826) erbaute bzw. umgebaute Hofanlage besteht nicht nur aus einem spätbarocken Hauptgebäude, sondern auch die Nebengebäude (Stallungen) stammen als seitliche Begrenzung des Hofgeviertes aus dieser Zeit. Dies kommt im Kölner Raum nur noch sehr selten vor. Nur die Fachwerkscheune stammt nach der außen angebrachten Jahreszahl aus 1905. Sie wurde gleichzeitig mit dem benachbarten Mühlengebäude am Strunder Bach errichtet.
Die mittelalterliche Hofanlage war vollständig von Wassergräben umgeben, von dem heute nur an der Südseite ein U-förmiger Teil erhalten ist. Beim Bau der nördlich gelegenen Nebengebäude ist sehr wahrscheinlich der nördliche Teil des Ringgrabens zugeschüttet worden.
Das Herrenhaus steht sehr wahrscheinlich nach einer flüchtigen Prüfung auf den Fundamenten eines Vorgängerbaues. Dies wird durch die Tatsache belegt, dass die östlichen Teile der vollständigen Unterkellerung des Hauses älter und niedriger als die südlichen sind und dass die Anordnung der Kellertreppe und die unterschiedlichen Kölner Decken im Wohnhaus dies ebenfalls bestätigen.
Caspar Düppers gelang die Wahrung der Wasserrechte am Strunder Bach, wie die Bachprotokolle von 1773 und 1823 belegen. Die Wasserrechte gehören noch heute zum Hof und dienten dem Betrieb der Wassermühle sowie der landwirtschaftlichen Maschinen, der durch die Vorrichtung beim ehemaligen Stallgebäude vorhanden ist. An der Ostseite schließt sich ein eingeschossiges Nebengebäude derzeit mit Flachdach an. An der rechten Seite stehen an beiden Seiten des großräumigen Hofes die eingeschossigen weiß verputzten Stallungen mit Satteldach und mehreren Dachluken. Eine Besonderheit bildet die Fachwerkscheune von 1905. Der von einigen Bäumen umstandene Mistplatz liegt noch im Innenhof.
Der Hof ist durch einen Torbogen mit dem Stadtwappen von Köln zwischen den Nebengebäuden von Westen her zugänglich. Ein weiterer Zugang verläuft durch ein Gittertor an der Nordseite. Der Grundriss des Haupthauses gleicht den rheinischen barocken Bauernhäusern mit einer mittigen, quer durchlaufenden Flur, an der sich jeweils rechts und links die Räume befinden. Im älteren Ostteil befinden sich die Küche und das Besuchszimmer. Im Obergeschoß befinden sich die Schlafräume, die ebenfalls überwiegend mit originalen Türen und einfacheren Kölner Decken ausgestattet sind. Nur das Schlafzimmer des Bauern wird deutlich hervorgehoben.
Das Innere des Wohnhauses besitzt noch die originale Ausstattung. Hier sind vor allem die barocke Treppe aus Eichenholz und die spätbarocken massiven Rahmentüren mit weitgehend originalen Bandbeschlägen zu erwähnen. Der Flur und fast alle Räume des Erdgeschosses gibt es einfache Kölner Decken. Einige Räume wie z. B. der westliche Hofraum und der nördliche Gartenraum verfügen noch über originale Ofennischen und Kamingewände. Im Dach mit dem weit gespannt liegenden Dachstuhl befinden sich zwei Geschosse.
Das älteste und größte Hofgut des Ortes ist ein Baudenkmal (Nr. 4764) nach § 2 Abs. 1 und 2 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG NW). Das für die Qualifizierung als Baudenkmal notwendige öffentliche Interesse ist gegeben, da dieses Denkmal sowohl bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen ist als auch künstlerische, wissenschaftliche und städtebauliche Gründe für seine Erhaltung und Nutzung vorliegen.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)
Internet
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www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)