Holweide als Ortskern datiert in das Jahr 1910, als die vier Ortschaften Schweinheim, Wichheim, Schnellweide und Holweide zusammengefasst worden sind. Maßgeblich für die Siedlungsgeschichte waren die mittelalterlichen Rittersitze Isenburg, Herl und Iddelsfeld.
Das erstmals 1385 genannte Haus Isenburg besaß großflächigen Grundbesitz und ist vermutlich älter als die Erstnennung. Haus Herl geht auf ein fränkisches Lehnsgut im 9. Jahrhundert zurück. Das vor 1100 existierende Rittergut Iddelsfeld war zunächst im Besitz der Grafen von Berg. Vermutlich war es ein Hofverband. Wirtschaftsgeschichtlich sind zwei Mühlen hervorzuheben: „eine Schliefmühl zu Schweinem“, 1582 genannt und im 19. Jahrhundert noch als Mühle in Betrieb, sowie die Wichheimer Mühle, 1381 urkundlich erwähnt und bis 1815 eine Bannmühle mit Verpflichtung für die umgebenden Anwohner. Das Gebiet des späteren Stadtteiles Holweide war vor allem von Landwirtschaft geprägt. Gewerbliche Ansätze boten 1871 die Schweinheimer Mühle, ursprünglich als Packpapierfabrik errichtet und bis 1934 als Baumwollspinnerei genutzt, sowie kleinere Handwerksbetriebe.
Die Dörfer Holweide und Schweinheim expandierten bis 1900, so dass 1898 auf dem Gelände der heutigen Pfarrkirche zunächst eine Notkirche errichtet worden ist. Die katholische Kirche Sankt Mariä Himmelfahrt entstand 1926 bis 1927 nach Plänen des Architekten Stephan Mattar (1875–1943). Die dreischiffige Basilika mit Querhaus, Turm und zweigeschossigem Vorbau an der Eingangsseite zeigt an den Fassaden Klinkerverkleidung und Werksteinschmuck. Der weithin sichtbare Turm ist ein markanter Orientierungspunkt 1900 folgte im namengebenden Ort Holweide der Bau eines Rathauses.
Nach der Eingemeindung von Köln wuchs die Bebauung als Kölner Vorort stetig an. Die Besonderheit von Holweide liegt somit in der Zusammenfassung vier älterer Dörfer zu einem Ort.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)
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