Grünflächen, Wald und Wege des auch "Mont Klamott" genannten Trümmerbergs Herkulesberg in Köln-Neustadt-Nord, heute Naherholungsfläche (2025).
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Ein beliebter Ort zum Entspannen - der Herkulesberg in Köln-Neustadt-Nord mit seiner weitläufigen Wiesen (2025). Im Bild Grünflächen, Wald und Wege des auch "Mont Klamott" genannten Trümmerbergs, heute Naherholungsfläche.
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Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945).
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Grünflächen, Wald und Wege des auch "Mont Klamott" genannten Trümmerbergs Herkulesberg in Köln-Neustadt-Nord, heute Naherholungsfläche (2025). Die Steinterrassen führt durch dichten Baumbestand hinauf zum Kamm des Herkulesbergs.
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Ein beliebter Ort zum Entspannen - der Herkulesberg in Köln-Neustadt-Nord mit seiner weitläufigen Wiesen (2025). Im Bild Grünflächen, Wald und Wege des auch "Mont Klamott" genannten Trümmerbergs, heute Naherholungsfläche.
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Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945). Inmitten der zu etwa 95 % fast vollständig zerstörten Innenstadt steht links im Bild der scheinbar unbeschädigte Dom, weiter rechts ist die eingestürzte Hohenzollernbrücke und rheinabwärts die ebenfalls zerstörte Deutzer Hängebrücke bzw. Hindenburgbrücke zu sehen, davor stehen noch Gebäudereste des früheren Großmarkts am Sassenhof.
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Im Kölner Stadtteil Neustadt-Nord, zwischen Innerer Kanalstraße und Mediapark gelegen, befindet sich der Herkulesberg, umgangssprachlich auch als Mont Klamott oder Monte Klamott bezeichnet. Mit einer absoluten Höhe von 81,6 Metern über Normalhöhennull (m ü. NHN) ragt der Trümmerberg etwa 30 Meter über das umliegende Gelände des inneren Grüngürtels und zählt damit zusammen mit dem Monte Troodelöh (118 m ü. NHN) und dem Kalkberg (42 m ü. NHN) zu den höchsten Erhebungen der Domstadt.
Im Gegensatz zum Monte Troodelöh ist der Herkulesberg jedoch nicht natürlichen Ursprungs. Als einer von elf Trümmerbergen auf Kölner Stadtgebiet wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schutt zerstörter Gebäude auf der Herkuleswiese aufgeschüttet.
Entstehungsgeschichte Bei der Besetzung der linksrheinischen Stadteile durch die Amerikaner am 6. März 1945 war die Stadt Köln als vorheriges Ziel zahlreicher alliierter Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Rund 53 Millionen Kubikmeter (m3) Trümmer und Schutt - ca. 30 Millionen m3 waren davon aufgelockerte und 23 Millionen m3 feste Masse - türmten sich im Stadtgebiet. Bis zu 3 Millionen Kubikmeter davon alleine auf den Straßen (Wiktorin 2005, S. 210).
Bevor die Stadt nach Kriegsende wieder aufgebaut werden konnte, mussten zunächst die Trümmer geräumt werden. Die ersten Räumarbeiten erfolgten bis zum Sommer 1945 mit Hilfe der alliierten Besatzer, danach durch verschiedene Bau- und Abrissfirmen - in Köln gab es im Gegensatz zu anderen Städten keine massenhaften Verpflichtungen zur Trümmerräumung durch das Arbeitsamt (ebd.). Nachdem die Räumung der Straßen abgeschlossen war, konnten zwischen 1949 und 1953 große Flächen in Köln von Trümmern befreit werden. Ein Teil davon wurde wiederverwendet oder weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Splitt als Beimischung für Beton, der Rest musste jedoch anderweitig verwertet werden.
Wie auch in anderen deutschen Städten, plante man dazu in Köln die Aufschüttung der verbleibenden Trümmer zu Schuttbergen, hier unter der Verantwortung des von 1951 bis 1973 amtierenden Leiters des Grünflächenamtes Kurt Schönbohm (1908-1997). Meist nah an den zu räumenden Gebieten, um die Transportkosten gering zu halten. In der Domstadt entstanden so elf dieser Trümmerberge bzw. Aufschüttungen, von denen der Herkulesberg der höchste ist. Weitere befinden sich u.a. am Aachener Weiher, im Äußeren Grüngürtel südlich der Dürener Straße oder am Rande des Beethovenparks in Sülz. Auch wurden tiefer liegende Gebiete wie die Riehler Aue oder das Nippeser Tälchen durch Aufschüttungen neu gestaltet (Wiktorin 2005, S. 211).
Eingebunden in ein Grünflächenkonzept und mit einheimischen Gehölzen bepflanzt, fügten sich die neuen Halden wie der Herkulesberg schon Anfang der 1960er harmonisch in die neu gestalteten Grünflächen der Stadt ein (www.sdw-nrw-koeln.de).
Namensgebung Fast in jeder größeren Stadt in Deutschland finden sich Trümmerberge und auch andernorts werden diese Berge manchmal umgangssprachlich als „Mont Klamott“ oder „Monte Klamott“ bezeichnet. „Mont“ bedeutet im Französischen „Berg“. Der Begriff „Klamotte“ entstammt der Berliner Gaunersprache des frühen 20. Jahrhunderts und wurde ursprünglich für zerbrochene Mauer- oder Ziegelstein genutzt, später dann auch für alte Kleider (www.dwds.de). In Berlin war der Begriff schon zu Beginn der 1950er-Jahre für den 78 Meter hohen Großen Bunkerberg im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gebräuchlich, etablierte sich aber auch in anderen Städten, um die großen Trümmerberge zu bezeichnen (www.berlin.de).
Der heutige Herkulesberg Der Kölner Herkulesberg, der auf einer Grundfläche von etwa 130.000 Quadratmetern (13 Hektar) angelegt wurde, wird heute von mehreren Wegen durchzogen und ist damit für Fußgänger und Spazierende gut erschlossen. Auch wenn er heute dicht bewaldet ist, findet man Terrassen, Aussichtspunkte und einen Wetterpilz aus den 1960ern, die ihn als städtischen Park und Erholungsfläche charakterisieren. Als Naherholungsfläche ist der Herkulesberg bei der Bevölkerung sehr beliebt und kann als gelungenes Beispiel für die Integration von Nachkriegslandschaften in urbane Grünflächenkonzepte gelten.
Vom Mediapark wird der Mont Klamott durch eine Bahntrasse der Deutschen Bahn getrennt, über die eine als „Heuschreckenbrücke“ bekannte Fußgängerbrücke zu seinem Kamm führt. Die Brücke, die eine architektonische Besonderheit darstellt, wurde 1993/1994 von Verena Dietrich (1941-2014) entworfen. Die Architektin trug mit ihren Stahlbauprojekten zur postindustriellen Stadtentwicklung Kölns bei und realisierte hier verschiedene Projekte, darunter auch die Zuschauertribüne im Sportpark Höhenberg (baukultur.nrw).
Höhe des Berges und Objektgeometrie Die hier eingezeichnete Geometrie orientiert sich an den verkehrsbaulichen Begrenzungen der Südostseite des Herkulesbergs und ansonsten an der 50-Meter-Höhenlinie der Deutschen Grundkarte DGK5 NRW (Stand 2025, vgl. Kartenansicht). Diese weist den höchsten Punkt des Trümmerberges auf der Erhebung im Norden mit 81,6 Meter ü. NHN aus, hier der rote Punkt in der Kartenvorschau. Andere Kartendienste wie etwa OSM-onmaps oder die in der deutschsprachigen Wikipedia als Referenz angeführte Digitale Topographische Karte (DTK) zeigen den „Gipfel“ etwa 50 Meter nördlich (oder auch südlich) davon bzw. ganz im Süden des Bergs gleich am Ende der Heuschreckenbrücke mit jeweils „nur“ 72,2 Metern Höhe. Die hier dargestellte Geometrie entspricht mit rund 13 Hektar Größe der vorab im Text genannten Grundfläche.
(Gero Brixius, LVR-Museumsberatung, 2025)
Internet www.sdw-nrw-koeln.de: Freundeskreis Haus des Waldes e.V., Wald auf Trümmerbergen - Aachener und Herkulesberg (Oktober 2020, abgerufen 18.05.2025) baukultur.nrw: Zwei Perspektiven: Die Architektinnen Verena Dietrich und Dörte Gatermann prägen das Kölner Stadtbild (Text Alona Dimschitz, 01.09.2020, abgerufen 18.05.2025) deu.archinform.net: Verena Dietrich, Architektin und Autorin (abgerufen 20.05.2025) www.dwds.de: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Klamotte (abgerufen 18.05.2025) www.berlin.de: Bezirksamt Pankow, Großer und Kleiner Bunkerberg (abgerufen 19.05.2025) de.wikipedia.org: Herkulesberg (abgerufen 20.05.2025)
Die Gartenverwaltung vor neuen Aufgaben. In: Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün, S. 186-197. Köln.
Brunotte, Ernst; Immendorf, Ralf; Schlimm, Reinhold (1994)
Die Naturlandschaft und ihre Umgestaltung durch den Menschen. Erläuterungen zur Hochschulexkursionskarte Köln und Umgebung. (Kölner Geographische Arbeiten 63.) Köln.
Wiktorin, Dorothea (2005)
Der Wiederaufbau Kölns zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Stadtplanung und Stadtentwicklung zwischen 1945 und 1960. In: Geschichte im Westen, Jahrgang 20, Heft 2, S. 201-225. Essen.
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