Monte Troodelöh im Königsforst

höchster „Berg“ Kölns, kölscher Everest

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach, Köln
Kreis(e): Köln, Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 19,48″ N: 7° 08′ 30,65″ O 50,93875°N: 7,14185°O
Koordinate UTM 32.369.447,30 m: 5.644.657,23 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.580.302,90 m: 5.645.453,51 m
  • Monte Troodelöh im Königsforst (2020)

    Monte Troodelöh im Königsforst (2020)

    Copyright-Hinweis:
    Jan Spiegelberg / Biologische Station Rhein-Berg
    Fotograf/Urheber:
    Jan Spiegelberg
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Der Monte Troodelöh ist mit seinen 118,04 Metern Höhe über Normalnull die amtlich höchste Erhebung der Stadt Köln. Der Monte Troodelöh liegt im Stadtteil Rath/Heumar am Wolfsweg, etwa hundert Meter entfernt von der Kreuzung Wolfs- und Pionier-Hütten-Weg in der ehemaligen königlichen Oberförsterei Königsforst.

Die Entdeckung
Bis 1999 war der heute so markante Punkt weitgehend unbekannt. In den amtlich verzeichneten Karten maß die höchste Erhebung zu dieser Zeit eine Höhe von 116,7 Metern. Am 12. November 1999 wanderten jedoch vier Männer - Rainer Buttkereit, Michael Troost, Friedrich Dedden und Kai Löhmer - von Köln aus in den Königsforst. Alle vier waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung Köln. Ihr Ziel war es, die in Karten eingetragene höchste Erhebung der Stadt Köln vor Ort ausfindig zu machen. Dort setzte man zunächst provisorisch ein schlichtes Gipfelkreuz aus Holz (ein einfaches Grabkreuz). Zwar steigt die Erhebung östlich des Wolfsweges noch bis auf 130 Meter weiter an, die Bergspitze ohne Namen liegt jedoch bereits im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach.

Nachdem das städtische Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster im Februar 2000 das Areal neu vermessen hatte, korrigierte man den Standort der höchsten Erhebung Kölns auf einen etwa 20 Meter weiter nördlichen Punkt. Das erste Gipfelkreuz wurde daraufhin im Mai 2001 durch ein robusteres Kreuz am neu vermessenen Ort ersetzt. Daneben wurde eine Gipfelstele, bestehend aus einer ausgedienten Eisenbahnschwelle mit einer Gedenkplakette angebracht, auf der die neu ermittelte Höhe 118,04 Meter eingraviert war. Zudem wurde eine Metallbank am Kreuz aufgestellt, die Wanderern als Ruheplatz dienen sollte.

Namensherkunft und Bekanntheit
Die Entdeckung der neuen höchsten Erhebung erregte in Köln großes öffentliches Interesse. Zahlreiche kostenlose Tagesblätter (unter anderem die Tageszeitung „Köln Extra“) berichteten mehrfach. Da der höchste Punkt Kölns bis dahin noch keinen Namen hatte, wurde ein Wettbewerb veranstaltet, in dessen Rahmen zahlreiche Namensvorschläge eingereicht wurden. Es gewann der Vorschlag „Monte Troodelöh“, der sich aus den drei Nachnamen der „Erstbesteiger“ Troost, Dedden und Löhmer ableitet. Warum der vierte Mann der Gruppe, Rainer Buttkereit nicht im Namen verewigt wurde, ist nicht überliefert.

Am 20. Mai 2001 wurde das neue Gipfelkreuz im Rahmen einer Festveranstaltung enthüllt, an der laut Presseberichten mehrere hundert Kölner Bürger*innen teilnahmen. Doch das Setzen des Gipfelkreuzes ohne die Genehmigung der Landesforstverwaltung, in dessen Eigentum die betreffende Fläche ist, führte zu Problemen. Am 11. Juli 2001 musste das Kreuz samt Stele wieder entfernt werden. Nur kurze Zeit später stiftete die Forstverwaltung im Juli 2001 einen Findlingsblock aus Quarzit, um die Gipfelmarkierung naturnaher zu gestalten. Der Findling trägt eine Bronzetafel mit der Inschrift „Monte Troodelöh / 118,04 Meter / Kölns höchster Punkt / Alpenverein Köln“. Gestiftet von der Kölner Sektion Rheinland-Köln des Deutschen Alpenvereins ist an der Seite ein kleiner Metallkasten angebracht, der ein Gipfelbuch enthält. Das Gipfelbuch wurde leider bereits mehrfach durch Vandalismus entwendet oder zerstört. Außerdem wurde die Metallbank durch eine Holzbank ersetzt, die links neben dem Findling stand, die jedoch heute nicht mehr vorhanden ist. Im Sommer 2011 wurde rechts neben dem Findling eine robuste überdachte Holzbank errichtet. In Erinnerung an Rainer Buttkereit (Spitzname: „Sherpa Longway“), der 2019 verstorben ist, wurde am Findling eine Plakette angebracht.

Der Monte Troodelöh ist heute in zahlreichen Routenvorschlägen von lokalen Wanderführern beschrieben und gilt als Sehenswürdigkeit, obwohl er weder eine besondere Aussicht noch eine gastronomische Infrastruktur zu bieten hat. Der Name ist außerdem in der Deutschen Grundkarte vermerkt.

(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)

Internet
troodeloeh.de: Website zum Monte Troodelöh (abgerufen 15.07.2020)
de.wikipedia.org: Monte Troodelöh (abgerufen 15.07.2020)
www.youtube.com: Gipfelkreuz-Enthüllung auf Kölns höchstem Berg, dem Monte Troodelöh, am 20.05.2001 (abgerufen 15.07.2020)
www.koeln-lotse.de: Monte Troodelööh – der kölsche Everest (Uli der Köln-Lotse vom 12.11.2017, abgerufen 23.03.2021)

Monte Troodelöh im Königsforst

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Wolfsweg
Ort
51109 Köln - Rath/Heumar
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1999 bis 2001

Empfohlene Zitierweise

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Biologische Station Rhein-Berg (2020): „Monte Troodelöh im Königsforst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-317877 (Abgerufen: 25. April 2024)
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