An der Ecke Friedrich-Ebert-Ufer / Bahnhofstraße befindet sich Haus Nr. 2, dessen Fassade jüngst einen neuen Anstrich erhielt. Im Jahr 1905 wurde das Gebäude in bester Lage als „Gasthof zur Rheinecke“ von Michael und Katharina Winzen eröffnet. Kurz darauf, im Jahr 1909, wurde das Restaurant um einen Pavillon auf der gegenüberliegenden Straßenseite erweitert, welcher später als „Tanzsaal Casablanca“ in Porz bekannt wurde (porzerleben.de). An seiner Stelle befindet sich heute ebenfalls ein bekanntes Restaurant.
An der Ecke zur Hauptstraße befindet sich Haus Nr. 6a, das nach Ausweis der Inschrift im Giebel zur Bahnhofstraße aus dem Jahr 1907 stammt. Das große, dreistöckige Gebäude besticht durch seine schönen zweifarbig verputzten Fassaden, sowohl zur Haupt- als auch zur Bahnhofstraße, mit zahlreichen Zierelementen, wie den Kassettenfeldern zwischen den Fenstern und dem auffälligen Zahnschnitt am Gesims. Highlight der Außenwände sind die beiden verzierten Giebel: Zur Bahnhofstraße hin sind links ein Engel mit einem Kreuz in der Hand sowie links eine Frau mit Sonnensymbolik zu sehen. Darüber erhebt sich, umringt von Ranken und Bändern, die Inschrift „AD 1907“ (Im Jahre des Herren 1907) sowie die Initialen „MB“, die für Matthias Broicher stehen könnten, der hier Anfang des 20. Jahrhunderts ein Baugeschäft betrieb (porzerleben.de). Den Giebel zur Hauptstraße hin schmückt ebenfalls eine Inschrift, hier heißt es „AD 1990“, was auf eine Renovierung des Gebäudes im Jahr 1990 hinweisen dürfte, dazwischen ist das Porzer Wappen abgebildet.
Auf der anderen Seite beherbergt Haus Nr. 6 nach wie vor ein Friseurgeschäft, das sich in eine lange Tradition einreiht: Bereits im Jahr 1887 entstand an dieser Stelle der erste Porzer Friseursalon, geführt von der Familie Beckhausen, die dem Friseurhandwerk über Generationen hinweg treu blieb. In den 1960er Jahren wurde das Haus abgerissen, doch auch im Ladengeschäft des neu errichteten, heute sichtbaren Gebäudes boten die Beckhausens noch lange einen Haarschnitt an. In das Obergeschoss zog in den 1970er Jahren die Lokalredaktion des Kölner Stadt Anzeigers, dessen Werbetafeln an der Fassade noch lange Zeit sichtbar waren, jedoch inzwischen auch entfernt wurden (porzerleben.de).
Ein Highlight auf der Porzer Bahnhofstraße ist das zweigeschossige Haus Nr. 20, das um 1900 entstandene ehemalige Pfarrhaus der katholischen Kirche. Die zweifarbige neugotische Backsteinfassade gliedert sich in drei Achsen, wobei die Mittelachse mit ihrem Giebel besonders herausgehoben wird. Das Gebäude wurde bis in das Jahr 2023 aufwendig saniert.
Weitere historische Gebäude im westlichen Abschnitt der Bahnhofstraße sind Haus Nr. 11, in dem sich heute eine Apotheke befindet, Haus Nr. 13 mit seinem Erker in der Mittelachse und Haus Nr. 15 mit seiner farbigen Stuckverzierung. Alle drei Gebäude sind um das Jahr 1914 herum entstanden.
Baudenkmale
Einige Wohn- und Geschäftshäuser entlang der Bahnhofstraße sind in der Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen (stadt-koeln.de, Denkmalliste):
- Bahnhofstraße Nr. 6a (Nr. 7291, Eintragung vom 19. Dezember 1994)
- Bahnhofstraße Nr. 13 (Nr. 6267, Eintragung vom 31. Oktober 1991)
- Bahnhofstraße Nr. 15 (Nr. 6132, Eintragung vom 9. Juli 1991)
- Bahnhofstraße Nr. 20 (Nr. 3060, Eintragung vom 24. Juli 1985)
(Lisa Kröger, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2023)
Internet
stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen am 04.10.2023, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler im Kölner Stadtteil Porz (abgerufen am 04.10.2023)
porzerleben.de: Bahnhofstraße (abgerufen am 04.10.2023)
porzerleben.de: Bahnhofstraße 2 (abgerufen am 04.10.2023)
porzerleben.de: Friseurhandwerk (abgerufen am 04.10.2023)