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Das DGB-Haus am Hans-Böckler-Platz 1 in Köln-Neustadt-Nord, rechts davon der namensgebende Hans-Böckler-Platz (2018).
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Spekking, Raimond / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Fotograf/Urheber:
Raimond Spekking
Medientyp:
Bild
Die Grabstätte von Hans Böckler (1875-1951) auf dem Kölner Friedhof Melaten (2020). Am Grab liegen Trauerkränze der Stadt Köln zum 69. Todestag des Ehrenbürgers und erstem Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Am 17. Februar 1956 beschloss der Rat der Stadt Köln die Umbenennung des westlichen Teils des Venloer Walls in Hans-Böckler-Platz. Der mit seiner Fläche von nur 18,5 x 51 Meter und rund 900 m2 eher kleine Platz liegt unmittelbar vor dem 1955/56 als achtgeschossigem Neubau errichteten Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Neustadt-Nord, das verschiedentlich auch als „Hans-Böckler-Haus“ bezeichnet wird. Auch die unmittelbar an dem Gewerkschaftshaus unter dem DB-Bahnhof Köln West liegende U-Bahn-Station der Kölner Stadtbahnlinien 3, 4 und 5 trägt mit „Hans-Böckler-Platz / Bahnhof West“ den Namen des ersten Vorsitzenden des nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten DGB.
Hans Böckler (1875-1951) Der aus einfachen Verhältnissen in Mittelfranken stammende Johann Georg „Hans“ Böckler war bereits in jungen Jahren gewerkschaftlich tätig. Der gelernte Gold- und Silberschläger trat 1894 in die SPD und die Gewerkschaft Deutscher Metallarbeiter-Verband (DMV) ein. Im Alter von 28 Jahren wurde er hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär. Nach seinem Wechsel nach Köln als erster Bevollmächtigter der dortigen Ortsverwaltung, war Böckler von 1924 bis 1926 Stadtverordneter der SPD. Im Jahr 1928 wurde er in den Reichstag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Während der Zeit des Nationalsozialismus musste Böckler nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 untertauchen, da er Kontakte zum Widerstand unterhielt. Nach dem Krieg lebte Böckler im Köln-Bickendorfer Akazienweg 125. Beim 1945 begonnenen Wiederaufbau der Gewerkschaften in Köln und der Nord-Rheinprovinz spielte Böckler eine zentrale Rolle. Nicht zuletzt aufgrund seines engagierten Einsatzes erlaubte die Besatzungsmacht in der Britischen Zone bereits im Juli 1945 die Gründung einer zum 2. August 1945 beschlossenen „Einheitsgewerkschaft aller Arbeiter, Angestellten und Beamten“, die in einem teilzerstörten Haus ihre ersten Geschäftsräume bezog (heute Hans-Böckler-Platz 1, vgl. Wilhelm 2008). Am 25. April 1947 schlossen sich mehrere Einzelgewerkschaften zum Gewerkschaftsbund in der britischen Besatzungszone zusammen und wählten Böckler zu ihrem Vorsitzenden. Der vom 12. bis 14. Oktober 1949 in München abgehaltene Gründungskongress des DGB wählte Hans Böckler zum ersten Vorsitzenden. Er übte das Amt bis zu seinem Tod aus. Gemeinsam mit Konrad Adenauer, seinem früheren Kontrahenten in der Kölner Stadtverordnetenversammlung, wurde Hans Böckler mit Kölner Ratsbeschluss vom 2. Januar 1951 zu einem der bis dato nur 24 Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt ernannt, die Verleihung dieser Würde erfolgte am 4. Januar 1951 (www.stadt-koeln.de). Böckler verstarb nur wenig später am 16. Februar 1951, zehn Tage vor seinem 76. Geburtstag, in der Kölner Universitätsklinik in Lindenthal an einem Herzinfarkt. Die Trauerfeier fand am 21. Februar 1951 mit den höchsten Repräsentanten der Domstadt und der noch jungen Bundesrepublik im Festsaal der Universität Köln statt, deren rechtswissenschaftliche Ehrendoktorwürde Hans Böckler 1948 erhalten hatte. Seine Grabstätte auf dem Melatenfriedhof ist bis heute erhalten.
Ehrungen Böcklers Neben der Würdingung als Ehrenbürger und Ehrendoktor (vgl. vorab) sind in Deutschland zahlreiche Straßen, Plätze, Schulen und Einrichtungen nach Hans Böckler benannt. Die Deutsche Post gab 1961 und 1975 Sondermarken zu seinem Andenken heraus. Böckler wurde Namensgeber der 1977 gegründeten, gemeinnützigen Hans-Böckler-Stiftung des DGB sowie der von den Gewerkschaften verliehenen Hans-Böckler-Medaille für besondere Verdienste im gewerkschaftlichen Bereich, vor allem durch ehrenamtliches Engagement. Die Stadt Köln stiftete 2005 einen nach ihm benannten Preis für besondere Verdienste im Einsatz für eine sozialstaatlich geprägte Demokratie.
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