Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden

Prämonstratenserinnenkloster Maria Engelport im Flaumbachtal

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Treis-Karden
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 07′ 31,04″ N: 7° 16′ 42,41″ O 50,12529°N: 7,27845°O
Koordinate UTM 32.376.945,51 m: 5.553.980,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.463,33 m: 5.555.127,69 m
  • Video mit einer Rekonstruktion des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (2021)

    Video mit einer Rekonstruktion des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (2021)

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  • Das Wappen der Carlota Margareta [Fraw und Meisterin] von Piesport auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (1998)

    Das Wappen der Carlota Margareta [Fraw und Meisterin] von Piesport auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (1998)

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  • Postkarte mit den Ruinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport, der Pulgermühle und der Grube Engelport bei Treis-Karden (gelaufen 1900)

    Postkarte mit den Ruinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport, der Pulgermühle und der Grube Engelport bei Treis-Karden (gelaufen 1900)

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  • Postkarte mit den Ruinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (gelaufen 1902)

    Postkarte mit den Ruinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (gelaufen 1902)

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  • Historische Fotografie der Gebäuderuinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (1902)

    Historische Fotografie der Gebäuderuinen auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (1902)

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  • Bodenmosaik der Beatrix von Engelport im Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden (2008)

    Bodenmosaik der Beatrix von Engelport im Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden (2008)

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  • Grabplatte der Hildegard von Moskopp aus dem Jahre 1790 auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (2008)

    Grabplatte der Hildegard von Moskopp aus dem Jahre 1790 auf dem Gelände des Klosters Maria Engelport bei Treis-Karden (2008)

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Um 1220 erfolgte die Erstgründung Engelports durch den Ritter Emelrich von Monreal als Zisterzienserinnenkloster. Bald wieder aufgegeben, belebte das Ehepaar Philipp von Wildenberg und Irmgard von Braunshorn den Ort 1262 neu mit Dominikanerinnen, die sich 1272 dem Prämonstratenserorden unterstellten. Nach der Aufhebung des Adelsklosters im Jahre 1802 diente der Komplex als Landwirtschaftsgut bis die Oblaten O.M.I. hier 1903 ein Missionshaus errichteten. Seit 2014 leben Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu und Geistliche des Instituts Christus König und Hoherpriester in Engelport.

Geschichte
Persönlichkeiten
Frühere Konventsgebäude
Grabstätten
Relikte
Kulturdenkmal
Internet, Literatur

Geschichte
Emelrich von Monreal, Erbvogt und Grundherr zu Fankel mit Treiser Migrationshintergrund gründete um 1220 ein erstes Kloster auf seinem Eigentum im Flaumbachtal, das er von dem Kloster Kumbd aus mit Zisterzienserinnen besiedeln ließ. Mangels ausreichender wirtschaftlicher Ausstattung verließen diese den Ort jedoch bald wieder. Um die Erstgründung entstand später eine Legende, wonach den Treibern einer von Emelrich von Monreal mit Standesgenossen durchgeführten Jagdgesellschaft zwei Engel mit brennenden Kerzen in der Hand und ein silbernes Glöckchen hinterlassend erschienen waren, was der Jagdherr als Aufforderung zum Klosterbau verstanden haben soll.

Philipp II. von Wildenberg (um 1215-1271) hatte in seiner Eifeler Eigenherrschaft für drei seiner Töchter ein Dominikanerinnenkloster gegründet. Nachdem seine Ehefrau Irmgard von Braunshorn (um 1215-1277) Mitte der 1230er Jahre ihren Vater beerbt hatte, orientierte sich das Ehepaar verstärkt zur Mosel hin, erwarb das verlassene Kloster Engelport und siedelte dort am 1. Februar 1262 drei Töchter und einige Mitschwestern an. Die Zweitgründung wurde großzügig aus dem Erbe der Ehefrau, hauptsächlich mit Hunsrückgütern, bedacht und am 28. April 1262 von Papst Urban IV. anerkannt und am 14. Mai 1262 von ihm mit Privilegien ausgestattet. Am 28. August 1272 traten die Nonnen zum Prämonstratenserorden über und unterstellten sich dem Kloster Steinfeld. Dies geschah ohne Wissen und Einwilligung des Trierer Erzbischofs Heinrich von Vinstingen, der das Kloster am 2. Oktober 1275 in seinen Schutz nahm und es dem Kloster Sayn unterstellte.
Die Konventsgröße war 1285 von dem Generalabt auf fünfundzwanzig Chorfrauen zuzüglich zwölf bis dreizehn bürgerliche Laienschwestern festgelegt worden. Tatsächlich lag die Zahl der Kommunitätsmitglieder meist aber weit darunter.

Nachdem die französische Revolutionsarmee am 4. Oktober 1794 die Mosel bei Senheim überschritten hatte, wurde sogleich auch das Kloster Engelport besetzt. Bis zur endgültigen Aufhebung am 25. Juli 1802 folgten mehrere Jahre lang Drangsal, Plünderung und Ausbeutung. Der Besitz des Klosters in der Eifel, auf dem Hunsrück und an der Mosel wurde versteigert, aber das Kloster blieb zunächst unverkauft. Erst am 8. November 1819 kam es in private Hände. Die Klosterkirche und die Konventsgebäude wurden größtenteils abgebrochen und das Material verkauft. Baumaterialien und Grabdeckel wurden teilweise zum Hausbau in Treis verwendet. Die Mehl- und die Ölmühle verfielen.
Nach dem Ende des Kulturkampfes wurde 1894 die Deutsche Ordensprovinz der Oblaten O.M.I. gegründet und 1896 das Mutterhaus in Hünfeld gebaut. Am 4. April 1903 trafen dann die ersten Oblatenpioniere am Flaumbach ein, um auf den Ruinen eine Kolonial-Missionsschule zu erbauen. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden hier Laienbrüder in praktischen Berufen für die Arbeit in der Mission und von 1920 bis 1968 Priester und Missionare ausgebildet. Später hatte Engelport seine Bedeutung in der Seelsorge, als Exerzitien- und Tagungshaus sowie als Wallfahrts- und Trauungsort.
Am 8. Dezember 2013 verließen die Oblaten Engelport und am 2. Januar 2014 zogen kontemplativ lebende Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu Christi und Kanoniker des weiblichen Zweigs des Instituts Christus König und Hoherpriester in das Kloster ein.
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Persönlichkeiten
Das Leben in dem Prämonstratenserinnenkloster Maria Engelport verlief vorwiegend unspektakulär, sieht man einmal von den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs und der Französischen Revolution ab. Die Klosterfrauen lebten weitgehend bescheiden und in eher moderater Klausur. Drei von ihnen verdienen es, besonders hervorgehoben zu werden.

Eine zwischen 1262 und 1406 verstorbene Klosterfrau namens Beatrix wurde von der Klostergemeinschaft als selig verehrt. Ihre Gebeine wurden vermutlich schon vor 1406 erhoben und auf dem Jungfrauenchor zusammen mit zwei ihrer seidenen Schleier und einer steinernen Lampe in einem einfachen Holzsarg aufbewahrt. Diese Reliquien gingen in der Französischen Revolution verloren. Eine umfassende Vita hat es nie gegeben, aber aus dem 17. Jahrhundert sind kurze, legendenhaft ausgeschmückte Informationen überliefert. Damals kam es innerhalb des Ordens zu einer gewissen Verbreitung ihrer Verehrung. Die erste Erwähnung datiert von 1406 in dem damals angelegten Nekrolog unter dem 13. Februar: Ob[iit] pie me[m]orie b[ea]tissima Beatrix sa[ncti]monial[is]. Durch die Beatrixliteratur ziehen sich hartnäckig mehrere Fehler. So wurde beispielsweise ihr Gedenktag auf den 13. März verlegt und der Holzsarg zu einer schönen Tumba verklärt. Korrekt könnte indessen die Annahme sein, dass Beatrix eine der drei Töchter Philipps von Wildenburg war. Dass sie die erste Priorin gewesen sein soll, ist eine moderne Legende.

Erwähnenswert ist auch Lysa von Ehrenberg, die 1406 von dem Himmeroder Mönch Laurentius de Weda ein Martyrologium oder liber officii capituli anfertigen ließ. Interessanterweise wird sie 1396 und 1405 als Meisterin bezeichnet, obwohl sich dieser Begriff in Engelport erst zur Mitte des 15. Jahrhunderts fest etablierte. Der in dem Kapitelbuch enthaltene Nekrolog stellt mit 1.516 Einträgen und 2.346 Personennamen eine herausragende familien- und regionalgeschichtliche Quelle dar.

Eine ganz besondere Fama umgibt die Meisterin Margaretha Cratz von Scharffenstein. Sie dürfte um 1430 geboren sein, wurde 1450 zur Meisterin gewählt und starb am 17. Dezember 1532. Während ihrer 82-jährigen Regentschaft vermehrte sie merklich den Besitz des Klosters und ließ umfangreiche Renovierungsarbeiten durchführen. Margaretha Cratz von Scharffenstein lagen die Armen besonders am Herzen und sie versorgte an bestimmten Tagen hunderte von Notleidenden. An Gründonnerstag 1531 waren es 525 Menschen. Um diese Großzügigkeit entwickelte sich eine Legende. Ein Jahr zuvor hatte eine Hungersnot geherrscht und auch die Engelporter Vorratsspeicher leerten sich. Da ließ sich die hochbetagte Meisterin auf die Speicher führen, die sich daraufhin auf wundersame Weise wieder gefüllt haben sollen. Aufgrund ihres vorzüglichen Lebenswandels und ihrer Verdienste wurde sie am 18. Juli 1532 auf dem Trierer Landtag belobigt.
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Frühere Konventsgebäude
Der Klosterkomplex bestand bei seiner Aufhebung 1802 aus der Kirche und den mit ihm den Kreuzhof umschließenden Konventsgebäuden sowie einem Ökonomiekomplex mit zwei Mühlen und einem auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen Haus- und Stallgebäude. Beim Einzug der Oblaten standen 1903 von den Konventsgebäuden fast nur noch Ruinen.
Die Konventsgebäude waren im Dreißigjährigen Krieg zerstört und in den 1660er Jahren neu aufgebaut worden. Sie waren schmucklos, mit einfachen Fenstern und einfach verputzt mit Schieferdach. Das nördlich an den Chor der Kirche stoßende dreistöckige Priesterhaus, auch Herrenbau genannt, war 1768 neu errichtet worden und hatte 32 Zimmer. Die mit 2,55 Meter Höhe vergleichsweise niedrigen Stockwerke wurden von einem Zeitgenossen als verpfuscht bezeichnet.

An das Priesterhaus stieß von Norden nach Westen der sogenannte Fremden- oder Frauenbau. Er war unterkellert und hatte die gleiche Dachhöhe wie das Priesterhaus, aber nur zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss befanden sich ein kleiner und ein großer Speisesaal, Backstube, Küche und Spinde. Im Obergeschoss waren Schlafzimmer und die Wohnung der Meisterin untergebracht.
Im Westen schloss sich von Norden nach Süden verlaufend ein zweistöckiges, an den kleinen Konventsgarten stoßendes Gebäude an, der sogenannten Fräuleinbau. In dessen Erdgeschoss befand sich das Krankenzimmer und davor das geräumige Konventsrefektorium, im Obergeschoss der ehemalige Schlafsaal der Chorfrauen, der offenbar zu vierzehn Zimmern umgebaut worden war. Leicht nach Osten eingerückt verlängerte sich dieser Bau nach Süden, wo er an die Kirche beziehungsweise Annakapelle und den südlichen Kreuzgang stoßend mit Kirche, Priesterhaus und Fremdenbau den Kreuzgarten bildete. In diesem unterkellerten zweistöckigen Gebäudeteil befanden sich im Obergeschoss Schlafzimmer für die Laienschwestern und Mägde und im Erdgeschoss ein Küchenraum, eine Kelterkammer und ein Mägdezimmerchen. Über eine Spitzbogentür in der Nordecke der Westwand im Obergeschoss war die Kirchenempore zugänglich.
Der große Konventsspeisesaal war der einzige tagsüber durchgehend beheizte Raum, der den Chorfrauen im Winter auch zum Ankleiden der Oberkleider diente. Hier wurde, obwohl zur Klausur gehörend, im Winter zusammen mit Gästen gespeist, um Brennholz zu sparen. Am 31. Dezember 1788 durfte wegen heftiger Kälte im Refektorium sogar die Mette gefeiert werden.

Zum Klosterbezirk gehörten mehrere Gärten und Höfe. Ein großer Hof wurde von den Ökonomiegebäuden, der Ostfront der Konventsgebäude, einem Haus an der Landstraße und einer Mauer umschlossen. An der Landstraße gab es eine Einfahrt und ein Tor zwischen dem Chor der Kirche und der Küferei bot einen rückwärtigen Zugang. Auch existierte ein Durchgang zum Mühlenbereich. Ein kleiner, in etwa dreieckiger Hof, wurde von dem Haus an der Landstraße, dem Fremdenbau und nordwestlich von einer Mauer begrenzt. Daran schloss sich nordwestlich der allseits ummauerte kleine Konventsgarten an, der zur engen Klausur gehörte.
Westlich stieß der große Konventsgarten an, in den der Fräuleinbau und das Gebäude mit dem Speisesaal und dem Krankenzimmer hineinragten. Dieser Garten diente der Erholung der Chorfrauen. Im sogenannten Hühnerhof hinter dem Fräuleinbau stand das Waschhaus mit Hühnerställen; weiter gegen den Berg hin das Backhaus und daneben an der Mauer ein Holzschuppen.
Auf der gegenüberliegenden Bachseite befand sich ein großer Gemüsegarten, der auch für Spaziergänge diente. Er wurde später auch von den Oblaten genutzt, ebenso wie von den heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern.
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Grabstätten
Im alten Kloster Maria Engelport gab es vier Begräbnisstätten, nämlich die Kirche, die Annakapelle, den Kreuzgang mit Kreuzhof und den Kirchhof an der Südseite der Kirche. Kirche und Annakapelle waren vermutlich dem Adel als Grablege vorbehalten, so einer Reihe von Mitgliedern des Hauses Winneburg-Beilstein. Auch Markgraf Eduard Fortunatus von Baden-Baden fand hier vorübergehend von 1600 bis etwa 1626 eine Ruhestätte, bevor er in die Stiftskirche nach Baden-Baden überführt wurde. Seine Ehefrau, die Tochter und ein nicht identifizierbarer Verwandter wurden ebenfalls in Engelport beerdigt.
Konventsmitglieder und Pfründner wurden im Kreuzgang und im Kreuzhof beigesetzt, während die Angestellten hinter der Kirche ihre letzte Ruhestätte fanden. 1910 stieß man auf die Reste der Georgkapelle, die teilweise als Beinhaus diente.

Im August 1905 wurde den Oblaten die Anlegung eines Friedhofs etwa 150 Meter südöstlich oberhalb des Klosters genehmigt. Die insgesamt einhundert Gräber sind größtenteils mit Engelporter Konventsangehörigen belegt. In einem Grab wurde 1945 ein Kind des nach Engelport ausgelagerten Düsseldorfer Waisenhauses begraben und in einem zwei 1945 gefallene deutsche Soldaten. Aber auch die Gräber einiger aufgelöster Oblatenhäuser wurden nach hierher umgebettet.
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Relikte
Nur wenige Relikte des früheren Prämonstratenserinnenklosters sind heute noch erhalten. In Engelport finden sich noch zwei Grabdeckel von Chorfrauen, einer an der Außenwand der alten Kirche (Meisterin Hildegard von Moskop, gestorben 24. März 1790) und einer im Hof der Ökonomie (Priorin Elisabeth von Enschringen?, gestorben 17. April 1660). In die Nordwand der alten Kirche wurde auch das Wappen der Meisterin Charlotta Margaretha Elisabetha von Piesport eingelassen, das 1716 an dem Engelporter Hofhaus zu Fankel angebracht worden war. Eine Steinsäule von 1606 mit den Initialen der Meisterin Anna Catharina von Wiltberg (gestorben 25. Juni 1628) befindet sich im Klosterhof.

In der Region verstreut finden sich ebenfalls einige Engelporter Relikte. Ein frühbarocker Altar, vermutlich der Hauptaltar, soll sich heute in der Orannakapelle in Lahr (Hunsrück) befinden, ein weiterer Altar (von 1747?) in Forst (Hunsrück). Eine Madonna von um 1600 gelangte in Privatbesitz, eine von um 1750/1760 steht in der Kirche von Laudert (Hunsrück). Eine der drei Kirchenglocken, gegossen zwischen 1461 und 1501, hängt in der Kapelle auf den Oberen Lehmer Höfen und ein Kreuz aus dem 16. Jahrhundert befindet sich in Privatbesitz.

Kulturdenkmal
Das Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Cochem-Zell (Stand 2022) geführt. Der Eintrag lautet:
„Ehem. Prämonstratenserinnenkloster Maria Engelport Flaumbachtal 4, zweischiffige Basilika und neuer Klostertrakt, Bruchstein, 1903/05; von der alten Anlage Umfassungsmauern der 1272 geweihten Kirche und Alter Trakt, 16./17. Jh.; Wappen, bez. 1716; Wirtschaftstrakt, Bruchstein; Grotte, 1915; am Weg zum Friedhof Skulpturen; auf dem Friedhof gusseisernes Kreuz, Rheinböllener Hütte, 2. Hälfte 19. Jh.“

(Norbert J. Pies, Ortsgemeinde Treis-Karden, 2022)

Internet
kloster-engelport.de: Kloster Maria Engelport (abgerufen 12.09.2022)
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Literatur

Friderichs, Alfons (1976)
Kloster Maria-Engelport bei Treis an der Mosel. (Rheinische Kunststätten, Heft 3.) Neuss.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. Mai 2022. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke.rlp.de/Cochem-Zell, abgerufen am 12.12.2022
Lehfeldt, Paul (1886)
Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz. (Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz / beschrieben und zusammengestellt von Paul Lehfeldt ; 1. Bd.) Düsseldorf.
Pies, Norbert J. (2021)
Alt-Engelporter Totenbuch. Edition mit Übersetzung, Kommentierung und Auswertung. In: Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. Neue Reihe ; Band 5, Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2021)
Notabilia & Miscellanea oder Heimat- und familienkundliche Randnotizen. Heft 3: Neues aus Alt:Engelport. Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2021)
Markgraf Eduard Fortunatus von Baden-Baden – Von Kastellaun über Kloster Engelport nach Baden-Baden. In: Hunsrücker Heimatblätter Nr. 177 Jg. 61, S. 303-312. Sprendlingen.
Pies, Norbert J. (2020)
Alt-Engelporter Lesebuch. 800 Jahre Klostergeschichte in 80 Kapiteln. In: Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. Neue Reihe ; Band 4, Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2020)
800 Jahre Kloster Maria Engelport – 71 ausgewählte Kapitel aus seiner Geschichte. Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2018)
Beatrix von Engelport. Fakten, Legenden und Irrtümer. In: Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. Neue Reihe ; Band 2, Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2018)
Alt-Engelporter Ansichten. Impressionen und Rekonstruktionen. In: Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. Neue Reihe ; Band 3, Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2017)
Engelporter Kopiare, Manuale und Narrationen. In: Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. Neue Reihe ; Band 1, Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2014)
Aus der Geschichte von Lahr (Hunsrück). Die Oranna-Kapelle, Wegekreuze und Bildstock. Erftstadt.
Pies, Norbert J. (2003)
Vom Flaumbach in die weite Welt. 100 Jahre Oblatenkloster Maria Engelport und seine Vorgeschichte. Erftstadt.
Pies, Norbert J.; teilw. mit Pfeil, Werner P. (2000)
Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport. In: Alte Reihe, 13 Bände, Köln, Frechen, Erftstadt.
Wackenroder, Ernst (1959)
Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz / im Auftr. des Ministeriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Band 3.) München/Berlin.

Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Flaumbachtal 4
Ort
56253 Treis-Karden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Norbert J. Pies (2022): „Kloster Maria Engelport bei Treis-Karden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344058 (Abgerufen: 19. April 2024)
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