Schloss Weilburg, Brunnen im Hof des Hochschlosses (2020)
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Kahnt, Sibylle / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
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Sibylle Kahnt
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Weilburg, Schloss
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Henne, J.; Bahr, J. u.a. / Verlagsanstalt für Farbenphotographie Carl Weller Berlin und Köln 1923
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J. Henne
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Schloss Weilburg, Kamin im Kurfürstlichen Gemach (2005)
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Schloss Weilburg, Obere Orangerie
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Willi, Wabel / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
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Willi Wabel
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Schloss Weilburg, Brunnen im Hof des Hochschlosses (2020). Bei dem Löwen handelt es sich um das Wappentier des Hauses Nassaus. Der Brunnensockel besteht aus hellgrauen Lahnmarmor.
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Sibylle Kahnt
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Das Bild zeigt das Schloss in Weilburg (Aufnahme vor 1923)
Foto aus: Edmund Renard (Hrsg.): Der Deutsche Rhein. Mit 40 Tafelbildern, Berlin 1923
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Henne, J.; Bahr, J. u.a. / Verlagsanstalt für Farbenphotographie Carl Weller Berlin und Köln 1923
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J. Henne
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Schloss Weilburg, Kamin im Kurfürstlichen Gemach (2005). Die Kaminrahmung besteht aus Lahnmarmor.
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Schloss Weilburg, Obere Orangerie. Der Boden besteht aus Lahnmarmorplatten.
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Willi Wabel
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Das Schloss Weilburg befindet sich auf einem Felssporn in einer Schleife der Lahn und nimmt einen großen Teil der Weilburger Altstadt ein. Es zählt zu den bedeutendsten Schlossanlagen in Hessen.
Geschichte Mit seiner Lage an einer wichtigen Verbindung von Koblenz nach Hessen über Wetzlar nach Thüringen sowie der Lahn als wichtigen Transportweg, waren das Schloss Weilburg und seine Vorgängerbauten von großer Bedeutung für die Region.
Bereits zur Zeit der Merowinger (5. bis Mitte des 8. Jahrhunderts) soll es im späteren Weilburg ein Königsgut mit befestigtem Hof gegeben haben. Eine Burg wird im Jahr 906 unter der Herrschaft der Konradiner, einem Herrschergeschlecht der Franken aus dem 8. bis 11. Jahrhundert, erstmals erwähnt. Unter der Herrschaft Konrads I. (881-918, ab 906 Herzog von Franken, 911-918 König des Ostfrankenreichs), dem 1894 an der Bodensteiner Lay ein Denkmal errichtet wurde und als Namensgeber für die König-Konrad-Halle in Villmar herhielt, wurde 912 das Kollegialstift St. Walpurgis gegründet. An Stelle der Stiftskirche wurde später die Schlosskirche erbaut.
Nach mehreren Wechseln gelangte Weilburg 1294 endgültig in den Besitz der Grafen von Nassau. Während der Regentschaft von Johann I. von Nassau (1309-1371, Graf von Nassau-Weilburg 1355-1371, ab 1366 Reichsgraf) wurde zwischen 1355-1359 eine neue Burg sowie die Stadtmauer von Weilburg errichtet. Der Ausbau der Burg zum Schloss erfolgte im 16. Jahrhundert und begann unter der Regentschaft von Phillip III. von Nassau-Weilburg (1504-1559, Graf von Nassau-Weilburg 1523-1559).
Karl August zu Nassau-Weilburg (1685-1753, Fürst von Nassau-Weilburg 1719-1753) verlegte seine Residenz in das Barockschloss in Kirchheimbolanden, der Regierungssitz verblieb aber in Weilburg. Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Schloss Weilburg kurzzeitig wieder Hauptresidenz und nach 1816 Nebenresidenz der Fürsten von Nassau-Weilburg.
Durch das Ende der Personalunion zwischen den Niederlanden und Luxemburg 1890 wurde Adolph von Nassau-Weilburg (1817-1905, Herzog von Nassau 1839-1866), in dessen Besitz sich das Schloss Weilburg befand, von 1890 bis 1905 Großherzog von Luxemburg. Das Schloss, nun in Besitz des Großherzogtum Luxemburg, wurde schließlich 1935 an den Preußischen Staat verkauft und fiel nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 an das neugegründete Bundesland Hessen. Seit der Übergabe an den Preußischen Staat dient das Schloss als Museum.
Schlossanlage Zwischen 1533 und 1572 wurde in mehreren Teilabschnitten das vierflügelige Hochschloss im Stile der Renaissance erbaut, das heute den zentralen und ältesten Teil des Weilburger Schlosses bildet. Der Ostflügel wurde zwischen 1533 und 1539 errichtet und ersetzte den Pallas der alten Burg. Süd- und Westflügel wurden von 1540-1545 und der Nordflügel von 1570-1572 erbaut. Seit 1972 finden im Innenhof des Hochschlosses die Weilburger Schlosskonzerte mit zahlreichen Konzerten der klassischen Musik statt.
In den folgenden Jahrhunderten wurden zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen am Schloss vorgenommen. Als Wesentlich gelten hierbei die Erweiterungen unter Johann Ernst von Nassau-Weilburg (1664-1719, Graf von Nassau-Weilburg 1675-1719) im frühen 18. Jahrhundert. Unter der Bauleitung des barocken Hofarchitekten Julius Ludwig Rothweil (1676-1750) wurde das Schloss von 1703 bis 1713 im barocken Stil erweitert und umgestaltet. Zu diesen Erweiterungen zählten unter anderem die Gebäude der Kanzlei (heute das Bergbau- und Stadtmuseum Weilburg) und der Rentkammer (heute Restaurant), die Umgestaltung des Viehhofs (nördlich des Hochschlosses) mit dem Kabinettsbau, dem Marstall (Stallbau eines Schlosses), dem Prinzessinnenbau sowie der Reithalle. Südlich des Hochschlosses wurden die Obere und die Untere Orangerie sowie die Schlosskirche erbaut und der Schlossgarten umgestaltet.
In der Zeit darauf kam es nur zu wenigen weiteren An- und Umbauten. Im Inneren des Schlosses lassen sich noch verschiedene Malerei- und Stuckarbeiten aus der Renaissance oder des Barocks im Hochschloss und den Erweiterungsbauten finden. Große Teile der heutigen Möblierung und Raumausstattungen stammen aus anderen Schlössern oder wurden nach historischen Vorbild rekonstruiert und im Zuge der Umnutzung als Museum nach 1935 angeschafft. Die Einrichtung spiegelt überwiegend die Situation im Schloss während des 19. Jahrhunderts wieder.
Verwendung von Lahnmarmor Lahnmarmor in vielfältigen Farben und Ausführungen sind in der gesamten Schlossanlage verwendet worden. Beim Betreten des Schlosshofs fällt der Brunnen mit dem gekröntem Nassauer Löwen, dem Wappentier des Hauses Nassaus, auf. Sein Sockel ist aus hellgrauem Lahnmarmor.
In den Innenräumen des Schlosses ist nahezu in jedem Salon oder Zimmer Lahnmarmor als Fußboden, Tischplatte oder Konsole verarbeitet. Die unterschiedlich bunten Farbvarietäten des Steinmaterials sind geschliffen, poliert und eindrucksvoll präsentiert. Beispielsweise gibt es Kaminumrahmungen aus Lahnmarmor in zahlreichen repräsentativen Räumen des Schlosses, so im Billardzimmer, Teesalon, Pariser Zimmer, Speisesaal, Gesellschaftszimmer, im gelbem Salon und im rotem Salon. Den Thronsaal schmückt ein besonders prächtiger Kamin aus dem Jahr 1710 aus schwarzen Schupbacher Lahnmarmor.
Eine kultur- und technikgeschichtliche Besonderheit ist das Marmorbad im Nordflügel des Schlosses. Wanne, Stufen und Armaturenwand sind aus schwarzem Schupbacher Lahnmarmor. Das Bad wurde nach den Plänen von Julius Ludwig Rothweil 1712 von dem Steinmetzmeister Johann Maurer aus Schupbach (heute: Beselich-Schupbach) eingebaut.
Denkmalschutz Das Schloss Weilburg ist zusammen mit dem Schlossgarten als „Schloß und Gärten“ ein Kulturdenkmal gemäß § 9 DSchG Hessen (Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Objektnummer: 52314). Des Weiteren sind verschiedene Einzelbestandteile des Schlosses, wie die ehemalige Kanzlei und Rentkammer, die Schlosskirche, die Obere und die untere Orangerie sowie der Viehhof mit der Reithalle und Heuscheuer, ebenfalls als Kulturdenkmal eingetragen.
Lahn-Marmor-Route Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Sibylle Kahnt, Verein Lahn-Marmor-Museum e.V. / Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2020)
Hessen. (Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 4.) S. 418, Stuttgart.
Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) Wiesbaden.
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