Henne, J.; Bahr, J. u.a. / Verlagsanstalt für Farbenphotographie Carl Weller Berlin und Köln 1923
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J. Henne
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Das Bild zeigt das Schloss in Weilburg (Aufnahme vor 1923)
Foto aus: Edmund Renard (Hrsg.): Der Deutsche Rhein. Mit 40 Tafelbildern, Berlin 1923
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Henne, J.; Bahr, J. u.a. / Verlagsanstalt für Farbenphotographie Carl Weller Berlin und Köln 1923
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J. Henne
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Die Stadt- und Hofkirche von Weilburg wurde von 1707 bis 1713 als protestantische Predigerkirche errichtet. Sie zählt zu den bedeutendsten barocken protestantischen Kirchenbauten in Hessen.
Der Bau der Kirche wurde nach Plänen des Landesbaumeisters Julius Ludwig Rothweil (1676-1750) ausgeführt und fiel in die Zeit der Umgestaltung der Weilburger Schlossanlagen unter Graf Ernst von Nassau-Weilburg (1664-1719). Teile des Gebäudes auf der Seite des Marktplatzes dienten früher als Rathaus. Heute befinden sich hier ein Café und verschiedene Konferenzräume.
An gleicher Stelle befand sich seit dem Jahr 912 die mehrfach umgebaute und erweiterte Stiftskirche St. Walpurgis, welche für den Neubau größtenteils abgerissen wurde. Erhalten blieb der romanische Kirchturm, der in den Neubau integriert wurde, womit es sich um das älteste Bauwerk von Weilburg handelt. Der Turm erhielt einen barocken Aufbau mit gekuppelten Arkaden und eine Haube mit Laterne. Im Turm befand sich, um ausreichend Wasserdruck zu erzeugen, vom 16. Jahrhundert bis 1779 ein Wasserbehälter für die Versorgung der Wasserspiele im nahegelegenen Schlossgarten.
Der barocke Neubau verfügt über einen fast quadratischen Grundriss mit einer schlichten barocken Fassadengestaltung durch Pilaster und Giebel sowie einem Mansardwalmdach. Die prachtvolle Innenausstattung mit Säulen, Brüstungen und Gewölben aus Holz und Stuck beeindrucken mit ihren Farben und Formen. Die Ausmalungen im Inneren der Kirche stammen von dem Barockmaler Georg Friedrich Christian Seekatz (1683-1750) und die Stuckarbeiten von dem Stuckateur und Architekten Andrea Gallasini (1681-1766). Lahnmarmor war das Vorbild für die Dekorationsmalerei an den Bauteilen. Die Marmormalerei war im Barock und bis hinein ins 20. Jahrhundert ein angesehenes Handwerk. In Weilburg lassen sich Vorbild und Dekorationsmalerei miteinander vergleichen, denn die Altarmensa ist aus echtem Schupbacher Lahnmarmor. Unter einer Abdeckplatte ist hier eine flache Taufschale in den Stein eingearbeitet.
In der Hofkirche befindet sich ebenfalls die Fürstengruft des Hauses Nassaus. In der Gruft wurden über 30 nassauische und luxemburgische Herrscher beigesetzt, zuletzt Adolf I. (1817-1905, 1839-1866 Herzog von Nassau, 1890-1905 Großherzog von Luxemburg) im Jahr 1953, nachdem das Schloss Hohenburg mit seiner bisherigen Liege von dem Großherzoghaus verkauft wurde. Im Eingangsbereich auf der Seite des Schlossgartens sind vier Grabplatten für Mitglieder des Hauses Nassau-Saarbrücken und Saarwerden aufgestellt. Die reichverzierten Platten aus schwarzem Schupbacher Lahnmarmor stammen aus der Zeit um 1655 und wurden aus der Vorgängerkirche geborgen.
Denkmalschutz Die Schlosskirche von Weilburg ist als „Ev. Schloss- u. Stadtkirche/Rathaus“ ein eingetragenes Kulturdenkmal gemäß § 9 DSchG Hessen (Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Objektnummer: 52314).
Lahn-Marmor-Route Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Sibylle Kahnt, Verein Lahn-Marmor-Museum e.V., 2020)
Internet www.denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: Kulturdenkmäler in Hessen, „Ev. Schloss- u. Stadtkirche / Rathaus“ (abgerufen 21.10.2020) www.weilburg-lahn.info: Sehenswert in Weilburg, Stadt- und Schlosskirche (abgerufen 21.10.2020) de.wikipedia.org: Schlosskirche Weilburg (abgerufen 21.10.2020)
Literatur
Dehio, Georg (1982)
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen. München, Berlin.
Reucker, Helga / Verein Lahn-Marmor-Museum e. V. (Hrsg.) (2002)
Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) Wiesbaden.
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