Ein erster Schlossgarten in Weilburg wurde erstmals zwischen 1523 und 1559 angelegt. Die heutige gepflegte Anlage an selber Stelle wurde im Zuge des Schlossausbaus im frühen 18. Jahrhundert von dem Hofarchitekten Julius Ludwig Rothweil (1676-1750) gestaltet und von den Gärtnern Francois LeMarie und Johann Michael Petri umgesetzt. Er zählt zu den eindrucksvollsten Barockgärten in Hessen und wurde geländebedingt auf mehreren Ebenen angelegt.
Zwei Torpfeiler aus Lahnmarmor bilden den Haupteingang zur obersten Gartenebene mit einem Lindenboskett, das heißt einer Gruppe beschnittener Linden. Entlang des steil abfallenden Felsens über der Lahn zieht sich ein gusseisernes Geländer mit gemauerten Pfeilern aus Lahnmarmor. Diese Postamente tragen Flammenvasen aus Gusseisen. Mit Öl gefüllt und Docht dienten sie früher zur Beleuchtung des Lustgartens. Auch die Ziervasen und Brunnenfiguren in der gesamten Gartenanlage stehen auf Postamenten aus Lahnmarmor. Verwendet wurde meistenteils schwarzer Lahnmarmor mit weißer Äderung. Verwitterungsbedingt ist der schöne Stein nur an restaurierten Objekten deutlich zu sehen.
Zwei gewaltige Freitreppen aus schwarzem Lahnmarmor führen zur unteren Gartenterrasse und zur unteren Orangerie, einem repräsentativen Bau der in diesem Fall der Überwinterung von Topfplanzen diente. Die Einfassung des zentralen Springbrunnens und die Sockel der vergoldeten Bleistatuen auf der unteren Terasse sind aus hellgrauem Lahnmarmor.
Neben dem Kiesweg entlang des Geländers zur südlich gelegenen Parterre-Terrasse steht eine barocke Sonnenuhr. Die Uhrplatte aus Lahnmarmor wird auf ihrer Unterseite bildnerisch von einem ausdrucksvollen, helmgeschmückten Kopf gestützt. Die aufwändig gestaltete Uhrplatte trägt das Wappen von Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg (1664-1719), unter dessen Regierung 1701 die Umgestaltung des Weilburger Schlosses begonnen wurde. Unter dem Wappenschild ist Kriegsgerät dargestellt.
Denkmalschutz Der Schlossgarten von Weilburg ist als „Schloß und Gärten“ zusammen mit verschiedenen anderen Objekten ein eingetragenes Kulturdenkmal gemäß § 9 DSchG Hessen (Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Objektnummer: 52309).
Lahn-Marmor-Route Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Sibylle Kahnt, Verein Lahn-Marmor-Museum e.V., 2020)
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