Siedlung Blauer Hof in Buchforst

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 5,59″ N: 7° 00′ 13,96″ O 50,95155°N: 7,00388°O
Koordinate UTM 32.359.792,97 m: 5.646.334,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.586,03 m: 5.646.737,13 m
  • Siedlung Blauer Hof (2018)

    Siedlung Blauer Hof (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Walter Buschmann / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Walter Buschmann
    Medientyp:
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  • Siedlung Blauer Hof (2018)

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Der Blaue Hof war das erste Bauvorhaben der 1913 gegründeten Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) auf dem 1926 erworbenen Gelände „Kalkerfeld“, das später in „Buchforst“ umbenannt wurde. Der Blaue Hof entstand im Karree zwischen Hertz-, Dortmunder, Kasseler und Waldecker Straße. Südlich wurde die Siedlung durch einen weiteren Hof ergänzt, der an die Heidelberger Straße grenzt.

Der Blaue Hof war ursprünglich für ärmere, kinderreiche Familien gedacht, deren Wohnungen dem Bau der Mülheimer Brücke weichen mussten. Die Architekten Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod, die gemeinsam für Planung und Bau verantwortlich waren, legten von Beginn an Wert auf hohe Wohnqualität. Die Nord-Süd-Orientierung der Baublocks versprach viel Licht in den Räumen, ein von markanten Eckbauten gesäumter Eingang an der Kasseler Straße führte zu einer großen, allgemein zugänglichen Rasenfläche im Innenhof. Um die Hofseite der Häuser zog sich ein Streifen mit Stangen zum Wäschetrocknen. Alle Wohnungen besaßen Loggien und eigene Toiletten, die größeren bekamen darüber hinaus ein Bad. Zur Versorgung der Bewohner richtete man Ladenlokale ein. Die Straßenbahn auf der Heidelberger Straße sorgte für die Anbindung an Mülheim und Köln bzw. Bergisch-Gladbach.

Mit den kubischen Bauformen und dem weißen Putz näherten sich Riphahn und Grod den Prinzipien des „Internationalen Stils“ an, der sich in dieser Zeit in Europa verbreitete. An der farblichen Detailgestaltung wirkte der konstruktivistische Kölner Maler Heinrich Hoerle mit.

Zwischen 2006 und 2010 wurde die Siedlung komplett saniert und an heutige Anforderungen angepasst. Alle Wohngebäude erhielten neue Flachdächer, Wärmedämmung und Heizungen. Auf der Grundlage eines historischen Fotos versah man die straßenseitigen Fassaden mit einem weißen Anstrich und roten Sprossenfenstern. Die zum Innenhof liegenden Fassaden wurden in zwei verschiedenen Blautönen und weißen Sprossenfenstern gestaltet, um das Erscheinungsbild der Siedlung dem Zustand von 1926 anzugleichen.

Hinweise
Das Objekt „Siedlung Blauer Hof“ ist seit 2000 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 8470) und Bestandteil des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siedlungen bei Buchforst und Mülheim (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 364).

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)

Literatur

Buschmann, Walter; Hennies, Matthias; Kierdorf, Alexander (2018)
Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. S. 116, Essen.
Kuhrau, Sven (2018)
Siedlungen des Neuen Bauens im Rheinland. In: Industriekultur 3.18, S. 16-17. o. O.

Siedlung Blauer Hof in Buchforst

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Heidelberger Straße
Ort
51065 Köln - Buchforst
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1926

Empfohlene Zitierweise

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Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf (2018): „Siedlung Blauer Hof in Buchforst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290433 (Abgerufen: 27. April 2024)
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