Der Kölner Stadtteil Stammheim gehört zum Stadtbezirk 9 Mülheim. In Stammheim leben auf einer Fläche von 3,75 Quadratkilometern heute etwa 8.300 Menschen (8.706 Einwohner*innen zum 31.12.1990 bzw. 8.189 zum 31.12.2000, 7.359 zum 31.12.2009, 7.440 zum 31.12.2012, 7.906 zum 31.12.2016 und 8.339 zum 31.12.2019, de.wikipedia.org und www.stadt-koeln.de).
Ortsgeschichte Das einstige Bauern- und Fischerdorf im Kölner Norden wird 959 erstmals urkundlich erwähnt. Es geht auf einen früheren Hof zurück, der als königliches Stammgut galt; hiervon leitete sich später der Ortsname ab. Der Kölner Erzbischof Brun (925-965, häufig auch Bruno, amtierte 953-965) schenkte 959 seinen Herrenhof mit sämtlichem Grundbesitz dem Kloster Groß Sankt Martin in Köln (stadt-koeln.de). Seit dem Mittelalter gehörte Stammheim bis 1805 zum Amt Porz im Herzogtum Berg (Holdt 2008). Seit der Zeit der französischen Besetzung (1794-1814/15) war der Ort ein Teil der Mairie (Bürgermeisterei) Merheim im Landkreis Mülheim am Rhein (dieser bestand noch bis 1932). Zum 1. April 1914 wurde die gesamte Bürgermeisterei Merheim zusammen mit der damaligen Stadt Mülheim am Rhein nach Köln eingemeindet.
Das auf einen mittelalterlichen Hof und ab dem Jahr 1136 Sitz eines Rittergeschlechts zurückgehende Schloss Stammheim (der Ausbau zum Rokokoschloss erfolgte um 1780) war ab 1818 Sitz des rheinischen Familienzweigs des Adelsgeschlechts von Fürstenberg. Als der Politiker, Großgrundbesitzer und Mäzen Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (1797-1859) und seine Gattin Paula, Freiin von Romberg (1805-1891) hier lebten, galt das Haus als Zentrum des zeitgenössischen Kunst- und Kulturlebens. Franz Egon und Paula waren die Eltern der als Klostergründerin bzw. Oberin der Benediktinerinnenklöster in Bonn-Endenich, in Köln-Raderberg und in Viersen bekannten Josefine Karoline von Fürstenberg-Stammheim (1835-1895, Ordensname Josefine vom Göttlichen Willen).
Stammheim teilt sich mit seinem nördlichen Nachbarstadtteil Flittard die Flittarder Rheinaue mitsamt dem dortigen Naturschutzgebiet (nsg.naturschutzinformationen.nrw.de).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 563ff., Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) S. 22, Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 428, Köln (2. Auflage).
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