Der Kölner Stadtteil 203 Raderberg gehört zum Stadtbezirk 2 Rodenkirchen. In Raderberg leben auf einer Fläche von 0,84 Quadratkilometern rund 6.500 Menschen (5.643 Einwohner*innen 2009 bzw. 5.929 zum 31.12.2015 und 6.699 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de und de.wikipedia.org).
Raderberg war wie Raderthal zunächst nur eine Flurbezeichnung für den Bereich oberhalb eines Alt-Rheinarmes. Der Namensbestandteil rad(er) kann als typischer Rodungsname – ähnlich wie Ortsnamen auf die Endungen -rod, -reut oder -ried – seinen Ursprung in einem zum Zweck der Siedlung gerodeten Wald haben (Berger 1993). Eine andere Herleitung nimmt Bezug auf die am dortigen Marterberg gelegene Gerichtsstätte neben dem mittelalterlichen jüdischen Friedhof Judenbüchel, wo man zum Tode Verurteilte mit dem Rad hinrichtete (Wilhelm 2008 und stadt-koeln.de).
Erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten dann Kleinbauern als erste Bewohner im Bereich der Brühler und der Bonner Straße und „bildeten die Keimzelle des vom südlichen Raderberggürtel begrenzten Gebietes … in den 1870er Jahren [kamen] kleine und mittlere Fabrikbetriebe hinzu.“ (stadt-koeln.de).
Raderberg gehörte verwaltungsmäßig seit dem Mittelalter zum Amt Brühl im Kurfürstentum Köln (Janssen 2008). Die beiden im 19. Jahrhundert entstandenen Kleinsiedlungen Arnoldshöhe und Mannsfeld wuchsen allmählich mit Raderberg zusammen, das nach der Franzosenzeit seit 1815 zur Bürgermeisterei Rondorf im Landkreis Köln gehörte. Ebenso wie die Orte Bayenthal, Klettenberg, Marienburg, Raderthal und Zollstock wurde auch Raderberg 1888 aus der Gemeinde Rondorf ausgegliedert und in die Stadt Köln eingemeindet (Kisky u.a. 1966).
Duden: Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern. (Duden-Taschenbücher, 25.) S. 217, Mannheim u.a..
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 612-614, Stuttgart.
Janssen, Wilhelm (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Kurköln. Rheinisches Erzstift. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V. 14-15.) S. 30-31 u.a., Köln.
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. S. 20, Köln-Zollstock.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 360, Köln (2. Auflage).
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