Der Kölner Stadtteil Flittard gehört zum Stadtbezirk 9 Mülheim. In Flittard leben auf einer Fläche von 7,74 Quadratkilometern rund 8.000 Menschen (8.365 Einwohner*innen zum 31.12.1990, 8.201 zum 31.12.2000, 7.800 zum 31.12.2009, 7.850 zum 31.12.2013, 7.928 zum 31.12.2016 und 8.065 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de und de.wikipedia.org).
Ortsgeschichte Im Jahr 989 wird Flittard erstmals urkundlich erwähnt, der Name des heutigen Stadtteils im Kölner Norden kommt vom mittelhochdeutschen flitherde und bedeutet soviel wie „fließende Erde“, was auf die zahlreichen Überschwemmungen und Hochwasser zurückgeht, die das alte Fischerdorf immer wieder heimsuchten. „Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren Fischerei und Ackerbau die wichtigsten Wirtschaftszweige. Neben dem alten Kirchturm von Sankt Hubertus, der noch aus dem 12. Jahrhundert stammt, ist der Bongartzhof von 1715 eines der ältesten Gebäude im Stadtteil.“ (stadt-koeln.de) Im Mittelalter gehörte Flittard zum Amt Porz im Herzogtum Berg (Holdt 2008). In der Zeit der französischen Besetzung war der Ort ab 1808 ein Teil der Mairie (Bürgermeisterei) Mülheim im gleichnamigen Kanton im Département Rhein. Seit 1815/16 zum Landkreis Mülheim am Rhein (dieser bestand noch bis 1932) im Königreich Preußen gehörend, wurde Flittard zum 1. April 1914 nach Köln eingemeindet.
Die benachbarte Stadt Leverkusen geht im Wesentlichen auf den 1930 erfolgten Zusammenschluss von Werken und Siedlungen der heutigen Bayer AG zurück, einem Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Bayer ist bis heute ein bestimmender Faktor für Flittard, wo viele Beschäftige des Konzerns leben. Ein Teil des 2001 begründeten Chemieparks CHEMPARK Leverkusen (ein früherer Bayer-Standort) liegt im nördlichen Flittard – und paradoxerweise befindet sich auch der 1959 eröffnete Flugplatz Leverkusen (auch Flugplatz Kurtekotten) tatsächlich auf dem Ortsgebiet von Köln-Flittard. Der Stadtteil hat sich dennoch seinen dörflichen Charakter bewahrt: „In der großstädtischen Umgebung der benachbarten Stadtteile und Industriestandorte wirkt es wie eine grüne Oase.“ (stadt-koeln.de) Flittard teilt sich mit dem seinem südlichen Nachbarstadtteil Stammheim die Flittarder Rheinaue mitsamt dem dortigen Naturschutzgebiet (nsg.naturschutzinformationen.nrw.de).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 563ff., Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) S. 22, Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 145, Köln (2. Auflage).
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