Das Eifgenbachtal ist eines der reizvollsten und ökologisch wertvollsten Bachtäler des Bergischen Landes. Bewaldete Hänge, von tief eingekerbten Seitentälern gegliedert, flankieren seine bis zu 100 m breite Aue. Der von Erlen und Weiden gesäumte drei bis zehn Meter breite Mittelgebirgsbach schlängelt sich mäandrierend durch Wiesen und Weiden, stellenweise auch Auenwald und Röhricht, bevor er nördlich von Altenberg in die Dhünn mündet. Entlang des Bachlaufes finden sich Relikte ehemaliger Mühlen und Hämmer, wie der Bergermühle, der Markusmühle oder des Bökerhammers, die von der früheren Nutzung der Wasserkraft des Eifgenbachs zeugen. Gut erhaltene Mühlen wie die Neuemühle und die Rausmühle sind heute zu Gaststätten umfunktioniert und laden zur Einkehr ein.
An den steilen, z. T. felsigen oder flachgründigen Hängen wachsen überwiegend „anspruchslose“ Laubwälder, so der auf dem sauren Grauwackegestein im Bergischen Land sehr häufig vorkommende Hainsimsen-Buchenwald. Den spärlich bedeckten Waldboden nehmen überwiegend Gräser ein, wie die zierliche Drahtschmiele und die namensgebende Hainsimse. Häufig steht dieser Wald im Wechsel mit dem meist lichteren Buchen-Eichenwald, der neben Buchen und Eichen (Stiel- und Traubeneiche) auch verstärkt Birke, Eberesche, Faulbaum und Stechpalme enthält. In der Krautschicht kommen die Blaubeere, das Schattenblümchen, der Wiesenwachtelweizen, der Salbeigamander und der Rippenfarn, an wechselfeuchten Stellen das Pfeifengras vor.
Am Unterhang, auf etwas tiefgründigerem und feuchterem Boden, schließt sich ein schmaler Waldstreifen aus Eichen-Hainbuchenwald an. Im Frühjahr bedecken Buschwindröschen, Scharbockskraut und Sauerklee den Waldboden, später erscheinen vereinzelt die Vielblütige Weißwurz, die weiß blühende Ährige Teufelskralle und zahlreiche Farne. Entlang des Weges, an sickerfeuchten Stellen, erscheint das ab Juli/August goldgelb blühende Kräutchen „Rührmichnichtan“, dessen Früchte mittels eines eingebauten Katapultes bei Berührung den Samen meterweit herausschleudern und so für seine Ausbreitung sorgen. Den Mittelgebirgscharakter des Eifgenbaches kennzeichnet auf weiten Strecken die felsige Bachsohle. Mit etwas Glück ist hier die Wasseramsel zu beobachten, erkennbar an ihrer weißen Kehle und dem typischen Knicksen auf den von Wasser umspülten Felsblöcken und Steinen im Bachbett. An seichten vegetationsreichen, sonnigen Uferstellen hält sich mit Vorliebe die metallisch schillernde Blauflügel-Prachtlibelle auf, die ein Hinweis auf gute Wasserqualität ist.
Auf weiten Strecken ist der Bach naturnah ausgebildet. Beeinträchtigt wird das Bachtal u. a. durch intensive Pferdebeweidung mit Trittschäden, durch Fischteichanlagen, Fichtenriegel und Freizeitaktivitäten. Das Bachtal mit seinen Seitentälern wurde 2004 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Als Schutzziel des Naturschutzgebiets wurde folgendes formuliert: „Schutz, Pflege und Entwicklung eines größeren, noch in weiten Teilen naturnahen Bachtalsystems mit regionaler Biotopvernetzungsfunktion, das tief in die Bergische Hochfläche eingeschnitten ist, mit gut ausgebildeten Auenwäldern in der Talsohle, älteren Eichen- und Buchenmischwäldern an den Seitentälern. Erhaltung eines landschaftlich besonders reizvollen großflächigen, z. B. durch felsige Partien vielgestaltigen Bachtales und Erhaltung von Lebensraum für gebietsspezifisch gefährdete Pflanzen- und Tierarten, insbesondere der Quellfluren, Bäche, Auenwälder, Nass- und Feuchtgrünländer und Hochstaudenfluren.“ (nsg.naturschutzinformationen.nrw.de)
Mehrere Wanderwege führen durchs Eifgenbachtal. In Naturschutzgebieten gelten neben weiteren Regeln das Wegegebot sowie die Anleinpflicht für Hunde.
Internet nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: LANUV, Naturschutzgebiet Eifgenbachtal und Seitentaeler (GL-058) (abgerufen 06.02.2017) www.live.wermelskirchen.de: Wanderwege im Eifgenbachtal (abgerufen 06.02.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.02.2024)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland; Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft (Hrsg.) (2014)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland, Band 1: In 8 Etappen von Wuppertal über Köln nach Aachen/Belgien. Köln (5. Auflage).
Literaturauswertung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 2004
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Stephanie Scheffler (2017): „Naturschutzgebiet Eifgenbachtal und Seitentäler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-264307 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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