Von den Höhenwegen führen mehrere Verbindungswege als Hohlwege oder Serpentinen in das Eifgental. Einer dieser Hohlwege verläuft zwischen der Ortschaft Kaltenherberg (Burscheid) und den Ruinen des ehemaligen Hammerwerks Bökershammer im Eifgenbachtal. Der etwa 250 Meter lange historische Wegeverlauf ist Teil des alten Hammerwegs auf dem Eisenerz und die Erzeugnisse des Hammerwerks den Berg hinauf und hinab transportiert wurden. Der Hammerweg ist in der Tranchotkarte (1801-1828) verzeichnet (vgl. Kartenansicht). Im Digitalen Geländemodell (DGM) lässt der in das Gelände eingeschnittene Wegeverlauf gut nachvollziehen. Im oberen Bereich teilt sich der Hohlweg auf einer Strecke von etwa 50 Metern in zwei Trassen, die sich gegenseitig kreuzen. Ein Wanderweg verläuft streckenweise auf, aber auch parallel zum alten Wegeverlauf. Einzelne Streckenabschnitte des Hohlweges sind durch umgefallene Bäume versperrt. Der Weg hinunter in das Eifgenbachtal wird intensiv von Mountainbikern beansprucht, die den alten Hohlweg streckenweise als Trail benutzen. Es wurden kleine Sprungschanzen in den Hohlweg gebaut.
In das heute so abgelegene Eifgental wurde in früheren Zeiten das Eisenerz mit Fuhrwerken aus dem Oberbergischen und dem Siegerland herangekarrt, als der Bökershammer noch in Betrieb war. Eisenschrott wurde aus Frankreich und Belgien über den Rhein und über die alte Handelsstraße (die heutige Bundesstraße 51) zum Hammerwerk gebracht. Beim Befahren der Hohlwege gab es auch früher schon Verkehrsregeln. Sie waren notwendig, da die Hohlwege nicht sehr breit waren. Auf den meisten Strecken konnten keine zwei Fuhrwerke nebeneinander vorbeifahren. Wer also in einen Hohlweg einfahren wollte, musste sich durch lautes Pfeifen oder Peitschenknallen bemerkbar machen, sonst konnte es bei der Begegnung passieren, dass der neu Eingefahrene seine Zugtiere umspannen und wieder aus dem Hohlweg fahren musste.
Der alte Hohlweg ist ein gutes Beispiel dafür, dass man in früheren Zeiten die kürzeste Verbindung zwischen zwei Zielen suchte. Er führt fast schnurgerade den steilen Berg hinauf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Durchquerung des versumpften Eifgentals soweit es ging vermieden wurde. Da der Eifgenbach auch in früheren Zeiten nicht schiffbar war, musste die tonnenschwere Fracht wieder auf Karren verladen und mühsam durch den steilen Hohlweg hinauf in Richtung Kaltenherberg transportiert werden. Der dort verlaufende Höhenweg war mit den Fuhrwerken besser befahrbar war und bot eine bessere Sicht.
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)
Internet www.rga.de: Heutige B 51 war schon früher eine wichtige Verbindungsstrecke (Remscheider General-Anzeiger vom 28.12.2014, abgerufen 17.07.2020) www.ksta.de: Schönes Eifgental: Natur erobert Industriegebiet zurück (Kölner Stadtanzeiger vom 1.9.2008, abgerufen 17.07.2020) bezreg-koeln.nrw.de: Digitales Geländemodell (DGM) (abgerufen 26.04.2021)
Literatur
Nicke, Herbert (2001)
Vergessene Wege - Das historische Fernwegenetz zwischen Rhein, Weser, Hellweg und Westerwald, seine Schutzanlagen und Knotenpunkte. S. 9-23, Wiehl.
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Empfohlene Zitierweise
Biologische Station Rhein-Berg (2020): „Hohlweg zwischen Kaltenherberg und Bökershammer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-317889 (Abgerufen: 27. April 2024)
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