Personen- und Zweiradfähre „RheinSchwan“

vormals „Marienfels“, Fähre zwischen Wesseling und Lülsdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Niederkassel, Wesseling
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 49′ 33,86″ N: 6° 59′ 13,4″ O 50,82607°N: 6,98706°O
Koordinate UTM 32.358.230,96 m: 5.632.414,77 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.590,63 m: 5.632.762,51 m
  • Das 1932 erbaute Fährschiff Marienfels war bis September 2017 im Fährbetrieb auf dem Rhein zwischen Wesseling und Lülsdorf (2015).

    Das 1932 erbaute Fährschiff Marienfels war bis September 2017 im Fährbetrieb auf dem Rhein zwischen Wesseling und Lülsdorf (2015).

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Die im Herbst 2017 in Betrieb genommene Personen- und Zweiradfähre „RheinSchwan“ führt die rund 100-jährige Tradition einer Fährverbindung zwischen der Stadt Wesseling und dem Niederkasseler Stadtteil Lülsdorf bei Rheinkilometer 669 fort, die zuletzt über das Vorgängerschiff „Marienfels“ bestand.

Tradition der Fährverbindung
Am 14. Oktober 2017 wurde das drei Wochen zuvor vom Stapel gelaufene neue Fährschiff von den Bürgermeistern beider Städte im Rahmen eines kleinen Volksfests feierlich in Betrieb genommen und auf den Namen „RheinSchwan“ getauft.
Die Personen- und Zweiradfähre mit dem Rufzeichen DH2933 folgt ihrem Vorgängerschiff „Marienfels“ nach und führt auf Höhe des Rheinkilometers 669 die rund 100-jährige Tradition einer Fährverbindung zwischen der Stadt Wesseling und dem gegenüber liegenden Niederkasseler Stadtteil Lülsdorf fort.
Das 1932 erbaute Vorgängerschiff „Marienfels“ wurde mit seiner letzten Fahrt am 30. September 2017 außer Dienst gestellt und anschließend für 9.500 Euro bei einem Kleinanzeigen-Portal zum Verkauf angeboten.

Anlegestellen
Der im rechtsrheinischen Lülsdorf an der Ecke Uferstraße / Stifterstraße bei Rheinkilometer 667,958 gelegene Anleger der „Marienfels“ wurde anlässlich der Taufe des „RheinSchwan“ rheinabwärts an die ehemalige NATO-Rampe Ecke Uferstraße / Schneppenweg bei Rheinkilometer 669,393 verlegt (stadtwerke-niederkassel.de). Die Anlegestelle im linksrheinischen Wesseling liegt unterhalb des Rheinparks auf Höhe der Germanusstraße. Seit dieser Verlegung ist nun auch ein Abruf der Fähre „auf Sichtkontakt“ möglich, was ein bedarfsgerechtes Übersetzen der Passagiere erleichtert.

Fährbetrieb
Die neue Fähre setzt tagsüber Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer über den Rhein. Während der Pendlerzeiten von 6 bis 9 Uhr in der Früh beläuft sich die Taktung auf etwa 25 Minuten, außerhalb dieser Zeiten besteht Pendelverkehr und im Bedarfsfall kann das Schiff sogar per Anruf auf dem Bordtelefon angefordert werden (0157-87997847, Stand 11/2017). Eine Überfahrt über den Rhein dauert etwa 10 Minuten.
Abends kann das mit einer Art „Cabrioverdeck“ ausgestattete neue Fährschiff auch für Veranstaltungen genutzt werden: „Der Schiffsneubau bietet Platz für bis zu 100 Gäste, die durch eine gläserne Überdachung vor Wind und Wetter geschützt werden können.“ (rheinische-anzeigenblaetter.de)

Die rund 1,3 Millionen Euro teure „RheinSchwan“ wird gemeinsam von den Stadtwerken Niederkassel und Wesseling betrieben, die sich auch die Betriebskosten von jährlich rund 160.000 Euro teilen. Schiff und Schiffsbesatzung gehören zur eigens gegründeten Firma Weisbarth Schifffahrt OHG.

Technische Daten
Gebaut wurde das neue Fährschiff als Baunummer 213 von der Lux Werft und Schifffahrt GmbH in Niederkassel-Mondorf, wo unter anderem auch die Bad Honnefer Fähre „Siebengebirge“ und die nahe der Rheinmündung auf der Sieg kreuzende Gierseilfähre „St. Adelheid“ gebaut wurden (lux-werft.de).
Die Außenhülle der neuen „RheinSchwan“ besteht aus fünf Millimeter dickem Stahl, die Fähre hat einen Tiefgang von nur 80 Zentimetern und liegt damit deutlich leichter im Wasser als die meisten anderen Rheinschiffe, die meist einen Tiefgang von mehr als einem Meter haben.
Sowohl die „Marienfels“ als auch die „RheinSchwan“ werden durch einen so genannten „Schottel-Antrieb“ bewegt: Hierbei sind die Schiffschrauben – zwei vierflügelige Ruderpropeller SRP 50 – nicht fest ausgerichtet, sondern werden zum Steuern wie Ruderblätter bewegt.

Fährschiff Marienfels Fährschiff Rheinschwan
Baujahr, Betrieb1932, bis 30.09.20172017, ab 14.10.2017
HerstellerSchifffswerft Jean Stauf, KönigswinterLux-Werft und Schifffahrt GmbH, Niederkassel-Mondorf
Länge15,12 Meter27,60 Meter
Breite3,72 Meter6,40 Meter
Maschinenleistung42 kW (57 PS)2 x 118 kW Volvo Pent D 5A-B-TA (insgesamt 320 PS)
Leergewicht, Tragfähigkeitkeine Angabe, 4,875 Tonnen57 Tonnen, keine Angabe
Kapazität Personen65100

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2017)

Internet
www.lux-werft.de: Lux-Werft und Schifffahrt GmbH (abgerufen 03.11.2017)
www.binnenschifferforum.de: Rhein Schwan - PF - 04812970 (mit zahlreichen Bildern, abgerufen 03.11.2017)
de.wikipedia.org: Rheinschwan (abgerufen 03.11.2017)
de.wikipedia.org: Liste der Rheinfähren (abgerufen 03.11.2017)
www.rheinische-anzeigenblaetter.de: Schiffsneubau in Lux-Werft Neue Rheinfähre ist vom Stapel gelaufen (Rheinische Anzeigenblätter vom 25.09.2017, abgerufen 03.11.2017)
www.rheinische-anzeigenblaetter.de: Fährmann hol über! Neue Fähre „Rheinschwan“ wurde mit großem Fest eingeweiht (Rheinische Anzeigenblätter vom 16.10.2017, abgerufen 03.11.2017)
www.ksta.de: Schiffstaufe des Rheinschwans – Neue Personenfähre bietet Platz für 100 Passagiere (Kölner Stadt-Anzeiger vom 16.10.2017, abgerufen 03.11.2017)
www.stadtwerke-niederkassel.de: Fähre Rheinschwan – Technische Daten (abgerufen 03.11.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 27.02.2024)
www.stadtwerke-niederkassel.de: Fähre Rheinschwan – Fahrzeiten, Preise, Fahrstrecke (abgerufen 03.11.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 27.02.2024)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 811-812 u. 1088-1089, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).

Personen- und Zweiradfähre „RheinSchwan“

Schlagwörter
Ort
Wesseling / Niederkassel-Lülsdorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1920

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„Personen- und Zweiradfähre „RheinSchwan“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273475 (Abgerufen: 24. April 2024)
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