Die jüdische Gemeinde in Wesseling seit dem frühen 19. Jahrhundert: Seit dem 18. Jahrhundert sind Nachrichten über eine kontinuierliche jüdische Besiedlung überliefert. 1806 lebten in der Bürgermeisterei Hersel (inklusive Wesseling) 63 Juden. In der napoleonischen Zeit wurde der Synagogenverband Hersel gegründet, der die Juden in Hersel, Widdig, Rheindorf und Wesseling umfasste. 1855 wurde die Synagogengemeinde Wesseling mit den Spezialgemeinden Wesseling, Hersel und Bornheim konstituiert. 1930 trennten sich Hersel und Wesseling von Bornheim. 1932 waren Hersel (7 Personen) und Widdig (9) angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: o. A., um 1880: 92 (1885), 1932: 61, 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1822 (oder 1850) wurde eine Synagoge errichtet, die 1938 in Brand gesetzt und völlig zerstört wurde (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Ein jüdischer Friedhof wird für Wesseling erstmals 1783 erwähnt. Ob dieser mit dem heute noch erhaltenen identisch ist, ist unbekannt. Der in der Römerstraße gelegene Begräbnisplatz wurde bereits vor 1783 belegt und 1797 erworben, 1862 erweitert wurde er bis 1940 genutzt. Auf dem in den 1950er Jahren geschändeten Friedhof sind 81 Grabsteine erhalten, ein Gedenkstein wurde von der Gemeinde Wesseling errichtet. „Der Friedhof, der in den späten 50iger Jahren von Neo-Nazis geschändet wurde, befindet sich heute in einem gepflegten Zustand.“ (uni-heidelberg.de)
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Wesseling (abgerufen 03.05.2016)
Literatur
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 214-216, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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