Das rechtsrheinische Wittlaer bildet heute Düsseldorfs nördlichsten Stadtteil. Wittlaer wurde 1975 im Zuge der kommunalen Neugliederung Nordrhein-Westfalens in den fünften Düsseldorfer Stadtbezirk eingemeindet. Der Stadtteil besteht aus den Ortschaften Bockum, Wittlaer, Froschenteich und Einbrungen. Begrenzt wird Wittlaer zum einen durch den Rhein im Westen, der Bundesstraße 8 im Osten, dem Duisburger Stadtteil Mündelheim im Norden sowie der Mündung des Schwarzbaches und den Stadtteilen Kaiserwerth und Kalkum im Süden.
Erstmalige Erwähnung findet Wittlaer im Jahr 1144 in einer Urkunde, in der durch den ersten Stauferkönig Konrad III. (1093-1152, 1138-1152 römisch-deutscher König) dem Frauenstift St. Peter in Vilich bei Bonn Rechte und Besitztümer in Wittlaer bestätigt werden. Der im damals als Wizelare bezeichneten Ort genannte Besitz umfasste eine Kirche samt Zehnt, zwei Fronhöfe und vierzehn weitere Hofstellen.
Wie auch die umliegenden Ortschaften gehörte Wittlaer territorial bereits vor 1225 zum Besitz der Grafen bzw. späteren Herzöge von Berg im bergischen Amt Angermund, welches die nördliche Grenze des Bergischen Territoriums zur Grafschaft Kleve hin markierte (Holdt 2008, S. 21 u. Nr. 27). Die im Mittelalter ebenfalls bergische Wittlaerer Ortschaft Bockum (ebd., Nr. 26) wird erstmals 1310 erwähnt. Die damals dreizehn Höfe waren Besitztümer des Gereonsstift in Köln. Das nahegelegene Reichsstift Kaiserswerth besaß außer in der Ortschaft Eibrungen keine Besitztümer oder grundherrliche Rechte im heutigen Wittlaer.
1290 wurde die St. Remigius-Kirche in das Stift St. Peter in Vilich eingegliedert und tritt seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als selbständige Pfarrkirche auf. Aufgrund der Größe und des Umfangs der Besitztümer der Kirche kann davon ausgegangen werden, dass schon in den Jahrhunderten zuvor eine Pfarrgemeinde bestand.
Hinweise In der Nähe zu Wittlaer liegt das Schloss Kalkum, dessen Schlossallee und Schlosspark als ein herausragendes Frühwerk von Maximilian Friedrich Weyhe gelten. Düsseldorf-Wittlaer ist Station 4 auf der Etappe 4, Variante C von Duisburg nach Kaiserswerth des Jakobspilgerwegs von Dortmund nach Aachen.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016 / Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2020)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 154/156, Köln.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Jan Spiegelberg (2016), Robert Gansen (2020): „Stadtteil Düsseldorf-Wittlaer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-261907 (Abgerufen: 17. März 2025)
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.