Siedlung Neukieritzsch-Nord

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 15,15″ N: 12° 24′ 24,4″ O 51,15421°N: 12,40678°O
Koordinate UTM 33.318.651,58 m: 5.670.170,92 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.565,41 m: 5.668.878,22 m
  • Objektgruppe Siedlung Neukieritzsch-Nord, Blick entlang der baumgesäumten Straße der Einheit nach Südwesten, daneben gestaltete Grünflächen mit Wohnhäusern in Plattenbauweise und kleinen Nebengebäuden

    Objektgruppe Siedlung Neukieritzsch-Nord, Blick entlang der baumgesäumten Straße der Einheit nach Südwesten, daneben gestaltete Grünflächen mit Wohnhäusern in Plattenbauweise und kleinen Nebengebäuden

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Luftbild von Westen der Siedlung Neukieritzsch-Nord

    Luftbild von Westen der Siedlung Neukieritzsch-Nord

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Rolle Neukieritzschs als Wohnstadt für Angehörige der Braunkohlenindustrie etablierte sich 1965 durch den Bau der Siedlung Straße des Friedens (heutige Leipziger Straße), auch Neukieritzsch-Nord genannt. Der Gesamtentwurf erfolgte durch das Kollektiv H. Bauer und G. Schwarze für die städtebauliche Planung und das Kollektiv G. Fischer und U. Höppner für den Bereich Hochbau. Die Bauherrenschaft lag beim Kraftwerk Lippendorf. Konkret ist dies bis 1968 das Kombinat Böhlen, bis 1972 der VEB Kraftwerke Lippendorf/Thierbach und danach der VEB Kraftwerke Elbe. Die 700 geschaffenen Wohneinheiten sollten den Angehörigen des Kraftwerkes Lippendorf zur Verfügung stehen. Der Wohnraumbedarf ergab sich durch das etwa zeitgleich von 1966 bis 1968 entstandene neue Kraftwerk Lippendorf, welches sich nur wenige Kilometer nördlich befand. Dieser städtebauliche Zuwachs korreliert mit dem Einwohnerwachstum in Neukieritzsch: Von 3558 Menschen im Jahr 1964 erreichte der Ort im Jahr 1976 mit 5120 Menschen seinen Höchststand. Die Siedlung Neukieritzsch-Nord entstand auf Grün- und Gartenflächen im bis dato noch unbebauten Norden des Ortes zwischen der Bahnlinie und der Hauptstraße. Zentral wurden zehn Zeilen mit fünfgeschossigen Wohnhäusern errichtet, die parallel zur Straße angeordnet sind. Besondere Bauten befinden sich dazu anschließend im Norden mit einem Garagenhof und einer Kinderkombination sowie quer dazu gelagert im Süden mit einem ursprünglichen Kindergarten, einer Schule, einer Turnhalle und einem Seniorentreff. Die einstige Kaufhalle ist nicht erhalten. Neben einem kleinen Rodelberg im Osten befindet sich eine jüngere Garagenzeile. Infrastrukturelle Elemente wie Trafohäuschen ergänzen die Gesamtanlage, zu welcher auch gestaltete Grünflächen am Schulplatz und zwischen den Wohnhäusern gehören. All die genannten materiellen Objekte beschreiben die allumfängliche Gesamtplanung der Siedlung und geben ein städtebauliches, sozial-, wirtschafts- und architekturhistorisches Zeugnis im Kontext der Braunkohlenindustrie ab.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1965–1977


Quellen/Literaturangaben:
  • Bauakademie der DDR, Institut für Städtebau und Architektur/Bund der Architekten der DDR/Institut für Denkmalpflege in der DDR (Hg.): Architekturführer DDR. Bezirk Leipzig. Berlin 1976, S. 131.
  • Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 160.
  • VEAG Vereinigte Energiewerke AG/Kraftwerk Lippendorf-Thierbach (Hg.): Kraftwerk Lippendorf 1969 bis 2000 Produktion von Elektroenergie und Wärme. Borna 2000, S. 1, 17, 40f.
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 242.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Kombinat Böhlen (GND: 2049916-4)
  • Bauherr: VEB Kraftwerke Lippendorf/Thierbach
  • Bauherr: VEB Kraftwerke Elbe

BKM-Nummer: 30200230

Siedlung Neukieritzsch-Nord

Schlagwörter
Ort
Neukieritzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Siedlung Neukieritzsch-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200230 (Abgerufen: 24. März 2025)
Seitenanfang