Garagen (Neukieritzsch-Nord)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 19,7″ N: 12° 24′ 19,43″ O 51,15547°N: 12,4054°O
Koordinate UTM 33.318.560,07 m: 5.670.314,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.468,11 m: 5.669.018,20 m
  • Garagenhof in der Siedlung Neukieritzsch-Nord, Blick von der Nordstraße, im Hintergrund die Kinderkombination

    Garagenhof in der Siedlung Neukieritzsch-Nord, Blick von der Nordstraße, im Hintergrund die Kinderkombination

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Garagen wie auch die zu größeren Einheiten gruppierten Garagenhöfe entstanden ab Mitte der 1960er Jahre oftmals in gemeinschaftlicher Eigenleistung auf volkseigenem Grund. Unter Umständen gab es Unterstützung für die Errichtung durch Betriebe oder AWG. Es kann angenommen werden, dass die hiesigen ab der Erbauung der Siedlung Mitte der 1960er Jahre sukzessive entstanden. Autos wurden in der DDR-Zeit Alltagsobjekte, jedoch ohne eine Selbstverständlichkeit zu sein. Entsprechend pflegte und hütete man die PKW. Diesem Zweck dienten die Garagenbauten als Orte von Aufbewahrung, Reparatur und Erhalt für das eigene Automobil. Darüber hinaus waren die gemeinschaftlich geführten Garagenkomplexe soziale Räume besonders männlicher Freizeit und Geselligkeit. Sie können als Ergänzung der eher kleinen Wohnungen in den Wohnblöcken gelten. Zudem boten sie Gelegenheiten für Individualisierungen, wie es sich bei den teils bunten Garagentoren zeigt.
In Neukieritzsch-Nord gibt es die beiden peripheren Garagenkomplexe »Neubau« im Norden und »Rodelberg« im Osten. Sie sind in parallelen Einzel- und Doppelreihen bis maximal 75 m Länge angeordnet. Im Nordosten gibt es zudem eine u-förmige Ausrichtung. Eine Garageneinheit besitzt in etwa die Maße 3 x 6 x 2,5 m. Die Wände sind massiv verputzt. Zumeist schließt ein sehr flaches Pultdach mit einer Dachhaut aus Dachpappe den eingeschossigen Bau. Das prägendste ist das Tor. Ursprünglich ist es oft in Form eines hölzernen Flügeltors in verschiedenen Farben ausgebildet.
Für größere Siedlungen der DDR-Zeit wie Neukieritzsch-Nord sind Garagen und Garagenhöfe nicht wegzudenken, auch wenn sie nicht oberste Priorität in der städtebaulichen Planung genossen. In ihnen spiegelt sich DDR-Sozialgeschichte wider. Zudem sind sie Zeugnis städtebaulicher und wirtschaftlicher Historie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung zwischen 1965 und 1990

Quellen/Literaturangaben:
  • Casper, Jens/Rellensmann, Luise (Hg.): Das Garagenmanifest. Zürich 2021, S. 10–28.

BKM-Nummer: 30200231

Garagen (Neukieritzsch-Nord)

Schlagwörter
Ort
Neukieritzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Garagen (Neukieritzsch-Nord)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200231 (Abgerufen: 27. März 2025)
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