In dieses Portal sollen zunächst und vorrangig die Burgen und Ruinen Eingang finden, die noch eine „Erlebbarkeit“ vor Ort ermöglichen. Von den vielen Burgen, die es in der Region vormals gab, sind nur noch wenige „unter Dach“: der Berwartstein, die Kropsburg, Altleiningen oder das Hambacher Schloss, die vormalige Kestenburg und der Trifels. Bei den Burgen Berwartstein und Kropsburg handelt es sich um Rekonstruktionen aus der Zeit der Romantik (spätes 18. bis zweite Hälfte 19. Jahrhundert). Bei der Burg Altleinigen handelt es sich um ein Funktionsbau des 20. Jahrhunderts. Das Hambacher Schloss ist heute ein „Denkmal der Demokratiebewegung“. Der Trifels gibt Aufschluss darüber, welche Sichtweise die Nationalsozialisten von einer Burg aus der Stauferzeit hatten.
Zu Recht weisen die Verfasser des pfälzischen Burgenlexikons auf die Problematik der räumlichen Abgrenzung einer Burgenlandschaft hin. Die heutigen administrativen Grenzen haben nichts mit den dynastischen Grenzziehungen des Mittelalters zu tun. Die größeren pfälzischen Territorien, wie die Kurpfalz, das Herzogtum Zweibrücken, die Grafschaften Leiningen, Sponheim und Veldenz und auch das Hochstift Speyer hatten feste Plätze und Burgen innerhalb und außerhalb der Pfalz. Dies gilt umso mehr für den abgegrenzten Bereich des Pfälzerwaldes (Burgenlexikon, S. 24 f.).
Mit der geographischen Verortung „im Pfälzerwald“ entsteht eine Objektgruppe, völlig unabhängig von den ehemaligen Einzugs- und Verflechtungsbereichen. Sie bietet eine bisher einmalige Zusammenstellung, die Wanderern, Touristen oder auch den an Burgen Interessierten einen inhaltlich besonderen und digitalen Zugang ermöglicht.
Eigene KuLaDig-Objektgruppen zeigen im Bereich des Rheinlands Residenzburgen in der Eifel und Burgen und Burgruinen im Siebengebirge.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Neustadt an der Weinstraße, 2018)