Geschichte
Es mangelt generell an historisch verwertbaren Nachrichten jeglicher Art über die namenlose Befestigung auf dem Querenberg unweit von Burg Guttenberg. Dementsprechend wurden seither recht unterschiedliche Überlegungen angestellt. Die ältere Forschung vertrat die These, es handele sich um die Reste einer römischen Befestigung. Man verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass wahrscheinlich schon in römischer Zeit auch das Areal von Burg Guttenberg besiedelt war. Doch stützten weder Schriftquellen noch Grabungsergebnisse oder Lesefunde diese These. So erbrachte eine 1899 von Christian Mehlis durchgeführte Grabung kaum verwertbare Ergebnisse (Mehlis 1899, o. S.).
Andererseits wird heute mit guten Gründen vermutet, es handele sich nicht weder um eine römerzeitliche noch um eine eigenständige Anlage, sondern eher um ein „Vorwerk“ zur nördlich benachbarten, seit dem 13. Jahrhundert nachweisbaren Reichsburg Guttenberg (vgl. Wenz 207, S. 148). Zur Unterstützung dieser Überlegung werden von Martin Wenz nicht nur die guten Sichtverbindungen - bis ins Rheintal - angeführt, sondern vor allem die Tatsache, dass auf dem Querenberg gefundene Hohlziegel aus dem Hochmittelalter stammen und mit den Ziegelfunden auf Burg Guttenberg übereinstimmen (vgl. Wenz 207, S. 148). Im Anschluss an diese Feststellungen konkretisierte Heidi Panthermehl 2011 den aktuellen Forschungstand: „ Keramikfunde - u.a. aus ehrenamtlichen Ausgrabungen der letzten Jahre - ergeben eine hochmittelalterliche Nutzungsphase (etwa 10./11.- Anfang 12. Jahrhundert)“ (Panthermehl 2011, S. 80).
Die Aufgabe der Anlage dürfte wohl noch im frühen Hochmittelalter zu vermuten sein, doch hält Martin Wenz ein Nutzungsende „nach dem Bauernkrieg 1525“ (Wenz 2007, S. 148) für wahrscheinlich.
Baubeschreibung
Die Nord-Süd orientierte Befestigung erstreckt sich in Spornlage auf einer relativ niedrigen, stark verwitterten Felsbarre am Nordabhang des Querenberges. Ein Graben und ein teilweise doppelter Abschnittswall „aus Geröll und Erde“ (Wenz 207, S. 148; Panthermehl 2011, S. 80) schützten im Süden die Hauptangriffseite. Der Zugang zum Felsplateau wird in diesem Bereich vermutet.
Das Innere der Anlage, letztlich eine unregelmäßige Felsplattform, besitzt eine eher kleine Grundfläche von 150 m2 (vgl. Panthermehl 2011, S. 80). Sie hat eine Länge von ca. 30 Metern Länge und eine Breite von lediglich 4 bis 6 Metern. Dieses Areal weist wiederum drei Terrassen auf.
Die Südterrasse Terrasse zeigt karge Reste eines ca. 3 x 3 Meter großen Steinbaus (Turm?) (vgl. (Wenz 207, S. 149). Aufgehendes Mauerwerk findet sich weder hier noch auf dem nördlich anschließenden (mittleren), etwas höher liegenden Areal. Martin Wenz vermutet hier - mit der gebotenen Zurückhaltung - einen Torbau (Wenz 207, S. 149).
Weiter nördlich erstreckt sich eine größere, schuttbedeckte Fläche - zahlreich umherliegende Hohlziegel - mit den Bebauungsspuren eines offenbar rechteckigen Bauwerks (Wohnbau?). Das eigentliche Nordende, ein nur wenige Quadratmeter großes, natürlich entstandenes Plateau liegt etwas tiefer, überragt gleichwohl das Hangumfeld um ca. drei Meter. Felsabbrüche und Verwitterungsschutt überdecken mögliche Bebauungsspuren.
(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2024)
Internet
ebidat.de: Eintrag in der Burgendatenbank Ebidat (abgerufen am 26.02.2025)