Weitere Aussagen zur Burggeschichte „sind jedoch mangels urkundlicher Überlieferung nicht möglich“ (Keddigkeit 42021, S. 64). Lediglich die zu vermutende Bauweise und Kleinräumigkeit der Anlage verweisen auf eine Entstehung im 12. Jahrhundert. Offensichtlich wurde die Burg schon bald aufgelassen oder zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Baubeschreibung
Die frei zugängliche Burgstelle Affelderle befindet sich südlich der Wörther Burgstraße an der Einmündung des Heilbaches in die Rheinaue. Aus der dortigen „zehn bis zwölf Meter hohen Terrassenspitze wurde eine ca. 20 x 25 Meter große Fläche herausgearbeitet“ (Keddigkeit 42021, S. 64), die an der Nord- und Westseite - heute stark verschliffene - Gräben begrenzten und schützten.
1858 sollen innerhalb dieses Areals angeblich „alten Gemäuer“ freigelegt worden sein, doch weist das eigentliche Burgplateau heute lediglich im Nordwesten und im Südosten zwei unterschiedlich hohe Hügel auf. Sie werden als Standorte ehemaliger Burgbauten gedeutet (Vgl. Bernhard / Barz 1991, S. 127f.). Da es selbst an Bauschutt in diesen Bereichen mangelt, kann man davon ausgehen, dass es sich nicht um steinerne, sondern hölzerne Baulichkeiten handelte. Reste einer Plateauummauerung sind ebenfalls nicht nachzuweisen.
Möglicherweise ist eine am Hang südlich der Kernburg vorspringende Terrasse (ca. 15 Meter lang und acht Meter breit) mit dem Standort einer kleinen Vorburg oder eines Wirtschaftshofes (?) gleichzusetzen. Auch hier sind - ebenso wie in der Kernburg - keinerlei Mauerreste oder Schuttablagerungen sichtbar.
Ähnlich der etwa gleich großen Burg Affalterloch dürfte es sich um eine recht kleine Turmhügelburg bzw. eine „Motte“ gehandelt haben. (Vgl. . (Keddigkeit 42021, S. 65).
(Jürgen Keddigkeit, Kauserslautern, 2023)