Der frei zugängliche Nonnenfels erhebt sich auf einem niedrigen südöstlichen Ausläufer des Schlawiesener Berges wenige Meter über der Bundesstraße 37 im Isenachtal am westlichen Ortsausgang von Hardenburg.
Geschichte Der ursprüngliche Name der an einer Engstelle des Isenachtales erbauten Burg ist unbekannt. Die heutige Bezeichnung, erstmals auf Karten des 19. Jahrhunderts nachgewiesen, übernahmen die bayrischen Kartografen wohl aus dem Volksmund. Ein Zusammenhang mit der nahen Benediktinerinnenabtei Seebach ist denkbar, aber urkundlich nicht nachzuweisen. Ebenso wie der Name sind die Gründer und das Gründungsdatum unbekannt. Letztlich basieren die Aussagen vom 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nicht auf urkundlichen Belegen, sondern ausschließlich auf Beobachtungen am Baubestand. Christian Mehlis behauptete 1917 die Burg sei zwischen 1000 und 1200 entstanden. Einer ursprünglichen Holzburg sei eine Steinburg mit Turm, Palas und Ringmauer gefolgt. Günther Stein vermutete 1969 in Nonnenfels keine Burg, sondern sah in der Anlage ein von den Leiningern im 13. Jahrhundert angelegtes Vorwerk der Hardenburg. Auch Martin Wenz sah 2005 keinen eigenständigen Adelssitz im Nonnenfels und mutmaßte die Steinbearbeitungstechnik an den erhaltenen Mauerresten und in einer Felskammer deuteten auf einen Burgausbau im 15. oder 16. Jahrhundert hin. Steinraub und natürliche Felsstürze erschweren eine genaue Datierung der Überreste ungemein. Ohne gezielte Grabungen sind konkrete Aussagen zur Entstehungszeit ebenso unmöglich wie zur Zerstörung. Vermutet wird eine Zerstörung oder Auflassung von Burg Nonnenstein in den Kriegen des 17. Jahrhunderts.
Baubeschreibung Der Standort der kleinen Burg Nonnenstein ist mit einer nordwestlich-südöstlich orientierten Felsbarre oberhalb des Isenachtals (B37) identisch. Die Hauptangriffsseite im Westen schützte ein natürlicher, künstlich erweiterter Halsgraben. Hinter dem Graben erstreckt sich die zweigeteilte Burgstelle. Das Plateau der bereits erwähnte Felsbarre trug die Oberburg. Die Unterburg zog sich um den Fuß des Oberburgfelsens. Im Bering der unteren Anlage befand sich im Westen der ursprüngliche Burgzugang.
Unterburg Am Fuß der Ostwand des Oberburgfelsens befindet sich eine nach Süden offene, fast rechtwinklige Felskammer. In ihrer nordöstlichen Ecke der zeigt ein ca. 50 Zentimeter hohes Felspodest vor der Außenwand. Ein heute teilweise verstürzter Felsenstollen ermöglichte den Zutritt zur Kammer. Von diesem Zugang gelangt man durch eine rechteckige Öffnung in eine kleine Felskammer. Martin Wenz sieht mit guten Gründen, in der Felskammer den „rückwärtigen Raum eines vor die Felswand gesetzten Gebäudes, das oberirdisch völlig verschwunden ist“. Eine zweite Felskammer im Nordwesten ist durch Einsturz nur noch rudimentär vorhanden. Erhalten ist jedoch - trotz des Einbruchs - die nun schräg verstürzte Deckenplatte. Der bereits erwähnte Bering der Unterburg ist heute weitgehend verschwunden, lediglich im Verlauf der Südmauer ist an zwei kürzeren Stellen aufgehendes Mauerwerk - unregelmäßige Glattquader - sichtbar.
Oberburg Den Zugang zur flächenmäßig kleinen Oberburg führte über eine Felsentreppe an der Nordwestseite. Versturz, Verwitterung und Schutt verbieten Aussagen zur Bebauung der Oberburg. Die Bauten dürften den gesamten zur Verfügung stehenden Raum eingenommen haben. Martin Wenz hält ob der geringen Fläche „vielleicht teilweise um über die Felskante vorkragende Fachwerkbauten“ für möglich.
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