Seit dem Jahr 1360 hatte die Stadt Köln das Recht auf die Durchführung zweier Handelsmessen im Jahr und entwickelte sich zum Herz des „Wirtschaftszentrums West“.
Der große Ausbau in Köln-Deutz in den 1920er Jahren wurde inbesondere vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt, Konrad Adenauer (1876-1967) vorangetrieben, der in der der wirtschaftlich schwierigen Situation nach dem Ersten Weltkrieg ein deutliches Signal für die Bedeutung Kölns geben wollte, das als Handelsmetropole an frühere Zeiten anknüpfen sollte. Der bereits in den Jahren 1912-13 erbaute Deutzer Bahnhof entwickelte sich früh zum „zweiten Hauptbahnhof“ Kölns. Die Kölner Messe wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, gewann danach jedoch rasch wieder an Bedeutung. Von den Nationalsozialisten wurde das Messegelände zwischen 1939 und 1945 als Sammel-, Auffang- und Gefangenenlager „Messelager“ genutzt – es als ein zentraler Ort der Unterdrückung durch die NS-Zwangsherrschaft. Konrad Adenauer selbst wurde im Zusammenhang mit dem Umsturzversuch des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 verhaftet und später in das Deutzer Lager überführt.
Nach weiteren Ausbauten in den 1970er und 2000er Jahren beträgt die Größe der Ausstellungsflächen inzwischen 284.000 m² und zwei Congress-Zentren Sitzplätze für insgesamt 19.500 Menschen. Die Koelnmesse ist heute das fünftgrößte Messegelände der Welt.
(Anne Hentrich und Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013/2016)
Deutz - die Geschichte seiner Wirtschaft. In: Brill, Franz (Hrsg.) 1955, Deutz - Geschichte eines Vorortes, S. 47-58. Köln.
Fings, Karola (1996)
Messelager Köln. Ein KZ-Außenlager im Zentrum der Stadt. (Schriften des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, 3.) Köln.
Frielingsdorf, Volker (2001)
Auf den Spuren Konrad Adenauers durch Köln. Konrad Adenauers Wirken als Oberbürgermeister von Köln (1917-1933 und 1945), dokumentiert in zehn Stationen und ausgewählten Zeugnissen seiner Zeit. Gedenkschrift der Stadt Köln zum 125. Geburtstag ihres Ehrenbürgers am 5. Januar 2001. S. 48-54, Basel. Online verfügbar: www.stadt-koeln.de, abgerufen am 06.08.2020
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