Die Kölner Messe wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, gewann danach jedoch rasch wieder an Bedeutung. Im Laufe der Zeit wurde klar, dass die historischen Rheinhallen an ihre Grenzen stoßen würden.
Der Ausbau der Kölner Messe in den 1970er Jahren Zu Beginn der 1970er Jahre wurde deutlich, dass eine erhebliche Erweiterung des Messegeländes von Nöten sein würde, um Köln als Messestandort von internationaler Bedeutung konkurrenzfähig halten zu können. Zum damaligen Zeitpunkt war die Stadt Köln Eigentümerin des Geländes in Köln-Deutz, die Messegesellschaft nur Pächterin und für die Durchführung der Messen verantwortlich. Von kommunaler Seite war es allerdings nicht möglich, große Investitionen zu tätigen und die Messe zu modernisieren. Daher wurde die Betreibergesellschaft der Kölner Messe in eine Besitzgesellschaft umgewandelt und das Land Nordrhein-Westfalen wurde teilhabender Gesellschafter. Seit 1973 wurden von dieser Gesellschaft alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen am nun eigenen Gelände selbst getragen, bis zum Jahr 2000 betrug die Gesamtsumme der Investitionen 1,7 Milliarden DM. Zunächst wurden in den 1970er Jahren die bestehenden Hallen erweitert und auf 159.000 m² erhöht. 1977 wurde der Neubau der Osthallen eröffnet, der ein neues Konferenzzentrum, das Congress-Centrum Ost, beinhaltete und weitere 44.000 m² Ausstellungsfläche beisteuerte. In den folgenden Jahrzehnten festigte Köln seine Bedeutung als Wirtschaftszentrum Westdeutschlands und wurde zum weltweit viertgrößten Messestandort.
Masterplan 2006 Das 21. Jahrhundert stellte neue Herausforderungen an die Kölner Messe. Die zunehmende Vernetzung und Globalisierung hielt Einzug in die Ausrichtung der Betreibergesellschaft. Es entstand die Koelnmesse Gruppe mit mittlerweile 11 Tochtergesellschaften weltweit. Diese Gesellschaften dienen der globalen Betreuung und Werbung von Besuchern und Ausstellern und der Transferierung der Kölner Messe-Themen durch die Betreuung lokaler Veranstaltungen in anderen Ländern, die den Ausstellern der Koelnmesse den Zugang zu neuen oder die Pflege bestehender Märkte weltweit erleichtern sollen. Am Standort Köln sind weitere Gesellschaften der Gruppe zuständig für die einzelnen Aspekte bei Planung, Durchführung und Betreuung von Veranstaltungen in der Koelnmesse und an anderen Standorten, der Vermaktung freier Hallenkapazitäten sowie der Besucherinformation und Steuerung. Diese organisatorischen Innovationen gingen einher mit weiteren räumlichen Umstrukturierungen, diese wurden zusammengefasst im Masterplan 2010. Er musste jedoch kurzfristig in den Masterplan 2006 umgewidmet werden, als klar wurde, dass die Koelnmesse schneller als geplant die Rheinhallen für die anstehende Sanierung und den Umbau zum Bürogebäude würde räumen müssen, denn die historischen Bereiche der Messe gingen über in den Besitz der Stadt Köln und werden nun nach der Sanierung als Rheinpark-Metropole Köln als Bürogebäude und Sendezentrum der RTL-Gruppe genutzt. Die Koelnmesse selbst erschloss neue Areale im Norden des bisherigen Geländes zum Neubau der sogenannten Nordhallen und plante die Modernisierung der bestehenden Osthallen. So entstanden das Congress Centrum Nord, die angrenzenden Nordhallen und ein Messeboulevard, der die nun 11 Messehallen und die umliegenden Bereiche erschließt. Ein neuer Eingang stellt die Verbindung zum ICE-Bahnhof Köln-Deutz her. Die Nordhallen erhöhen mit ihrer Eröffnung im Jahr 2006 die Größe der Ausstellungsflächen auf 284.000 m², die beiden Congress-Zentren Ost und Nord bieten Sitzplätze für insgesamt 19.500 Menschen. Damit ist die Koelnmesse heutzutage das fünftgrößte Messegelände der Welt.
(Anne Hentrich, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013)
Internet www.koelnmesse.de: Geschichte der Kölnmesse (abgerufen 22.04.2013, nicht mehr verfügbar 14.06.2016) www.koelnmesse.de: Geschichte der Kölnmesse (abgerufen 14.06.2016) www.koelnkongress.de: Informationen zum Congress Centrum (abgerufen 22.04.2013)
Literatur
Frielingsdorf, Volker (2001)
Auf den Spuren Konrad Adenauers durch Köln. Konrad Adenauers Wirken als Oberbürgermeister von Köln (1917-1933 und 1945), dokumentiert in zehn Stationen und ausgewählten Zeugnissen seiner Zeit. Gedenkschrift der Stadt Köln zum 125. Geburtstag ihres Ehrenbürgers am 5. Januar 2001. S. 48-54, Basel. Online verfügbar: www.stadt-koeln.de, abgerufen am 06.08.2020
Landschaftsverband Rheinland; Attermeyer, Adolf (Hrsg.) (1999)
Wasser, Wälder, Eisenhämmer. Eine (industrie-)geschichtliche Zeitreise mit dem Fahrrad ... an Rhein, Sieg, Wupper und im Bergischen Land, Siegerland, und Sauerland. Köln.
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