Eberbach ist die herausragendste der etwa zwölf relativ späten Klostergründungen im Rheingau. Das 1136 unter Mitwirkung von Bernhard von Clairvaux gegründete Zisterzienserkloster avancierte bald zu einem der bedeutendsten dieses Ordens in Deutschland. Begünstigt wurde Eberbach durch seine vorteilhafte geographische Lage, die eine optimale Nutzung des Rheins als Verkehrsweg sowohl für die interne Güterverteilung als auch für weitreichende Handelsbeziehungen ermöglichte.
Zwischen dem Kloster und seinen Höfen herrschte ein reger Warenverkehr, der sich auch in dem historisch tradierten Wegenetz abbildet.
Die Spuren des klösterlichen Wirkens sind noch vielfach sichtbar. Gerade in der kleinteilig parzellierten Weinbaulandschaft des Rheingaus bilden sich die einstigen Grangien (Neuhof, Steinheimer Hof, Draiser, Mapper und Reichartshäuser Hof) mit ihren großflächigen Ländereien und Wegeverbindungen deutlich ab. Die Gesamtheit gibt erst die Vogelperspektive wieder, in dem der Klosterkomplex selbst, seine Höfe, Weinberge, Äcker und Wiesen als Bestandteile eines großen, zusammenhängenden Flächensystems auch noch aus 50 Kilometer Höhe erkennbar sind.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010)
Die Klosterlandschaft Eberbach war KuLaDig-Objekt des Monats im November 2010.