Borler wird am 6.5.1140 als „Budelar“ erstmals erwähnt. Eine weitere Erwähnung erfolgt als „Burlat“. Wilhelm von Heyer vom benachbarten Haus Heyer wird am 28.4.1359 Burgmann des Erzbischofs Boemund von Trier zu Daun bestellt (Mayer u. Mertes 1986, S. 50).
Weltlich gehörte Borler zum kurtrierischen Amt Daun, aber kirchlich gehörte der Ort zur Pfarrei Kelberg im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Seit dem 16. Juli 1821 gehört die Pfarrei nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ mit den der neuen Grenzziehung zwischen dem Erzbistum Köln und dem vom Erzbistum absgestuften Bistum Trier. Seit dem 25. November 1861 gehört Borler zur neuen Pfarrei Bodenbach. Der damalige Trierer Bischof Wilhelm Arnold begründete die Pfarrerhebung vom 25. November 1861 von Bodenbach u. a. mit der „großen Entfernung von der Pfarrkirche Kelberg und der dazwischen liegenden wilden Gebirge“. Die etwa 10 km unbefestigten Weges zur Pfarrkirche in Kelberg waren besonders im Winter beschwerlich. Die heutige St. Bernardkapelle wurde 1752-1753 errichtet.
Im Feuerbuch von 1563 werden für Borler 9 Feuerstellen (Häuser) aufgelistet. 1684 sind es 11 Feuerstellen. 1817 hat Borler bereits mehr Einwohner (104) als heute mit 72 Einwohnern. Vor allem zwischen 1925 und 1939 nimmt die Bevölkerung von 107 auf 136 stark zu. 1961 hatte Borler mit 147 die meisten Einwohner. Bis heute hat sich die Einwohnerzahl mit 72 (2012) nahezu halbiert.
Während der französischen Herrschaft wurde Borler mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 Ortsteil der eigenständigen Gemeinde („Commune“) Bodenbach in der „Mairie de Barweiler“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Borler eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.
1896 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in den Gemarkung Borler statt (456 Hektar Verfahrensfläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung jeder Nutzparzelle mit Flurwegen.
Auf der Tranchotkarte von 1809 und der preußischen Neuaufnahme von 1895 weist Borler eine straßendorfähnliche Struktur auf, aber im östlichen Teil zeigt der Ort eine mehr oder weniger haufendorfähnliche Struktur. An der Westseite des Dorfes ist seit den 1970er Jahren ein flächiges Neubaugebiet entstanden. Eine Besonderheit war die Gründung der Landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt Borler 1951. Nach der Schließung des Instituts wurde das Gebäude zum Bürgerhaus umgebaut.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015, 2021)
Internet vgv-kelberg.de: Gemeinde Borler (abgerufen 01.06.2021)
Literatur
Burggraaff, Peter (2009)
Die Geschichtsstraße Kelberg als vermittelndes interkommunales Projekt. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Vermittlung von Kulturlandschaften. Initiative zur Förderung des Kulturlandschaftsbewusstseins, S. 73-83. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter / Bundesamt für Naturschutz und Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2010)
Landschaft erzählen. Die Geschichtsstraße in Kelberg (Eifel) als Fallbeispiel für die Erläuterung von Natur- und Kulturerbe. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) (Hrsg.): Wege zu Natur und Kulturlandschaft, S. 56-71. Bonn.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
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