Noch vor der Einweihung 1951 begannen die ersten Lehrgänge: im Sommer für landwirtschaftliche Berater und im Winter für Landwirte. Hauptaufgabe des „Instituts“ war die Optimierung der Grünlandwirtschaft. Dabei lag der Schwerpunkt zunächst auf Heuwerbung, auf Versuchen zur Vorverlegung der Schnittzeit, Düngung und Unterteilung von Weideflächen. Getestet wurden Unterdachtrocknungsanlagen und die ersten elektrischen Weidezäune. In den 1960er Jahren kamen neue Lade- und Fördertechniken hinzu. Später testete man großflächig neue Verfahren der Weidewirtschaft und entwickelte Versuche zur Prüfung von EG-Saatgut.
Durch die zunehmenden Kenntnisse der Landwirte über die Grünlandwirtschaft verlor das Institut an Bedeutung und wurde 1998 geschlossen. Das Gebäude wurde Gemeindeeigentum und dient als Dorfgemeinschaftshaus (Bürgerhaus). Im Obergeschoss sind die zwei Dienstwohnungen nach der Renovierung vermietet worden.
So war Borler mit der fast 50 jährigen Institutsgeschichte ein beliebter Standort zur Erprobung neuer Ansaat, Heugewinnungs- und Sillagemethoden.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Frieden, Wald und Kapelle“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 25).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)