Jedoch reicht die römische Vergangenheit Bonns mit Caesar, der bei der Eroberung Galliens die Grenzen des römischen Imperiums bis an den Rhein ausdehnte, weiter zurück. Caesar selbst berichtet, dass er Brücken über den Rhein errichtet hat, um weiter nach Germanien vorzustoßen. Unsicher ist allerdings, ob Bonn der Ausgangspunkt für die rechtsrheinischen Kriegszüge war oder die Brückenbauten im Neuwieder Becken stattgefunden haben.
Trotz dieser Unsicherheit wurde 1898 beim Bau der alten Bonn-Beuler Rheinbrücke (dem Vorgängerbau der heutigen Kennedybrücke) auf der Bonner Rheinseite eine Sitzfigur Caesars auf einem Torbogen über dem Treppenabgang zur Rheinpromenade (heutiger Bereich der Oper) errichtet. Den Entwurf für das Denkmal lieferte wohl Bruno Möhring (1863-1929), der Gestaltungsarchitekt der Bonn-Beuler Rheinbrücke.
Nach der Sprengung der Alten Rheinbrücke am 8. März 1945 galt die Skulptur als verloren. Schließlich wurde sie vom Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinische e.V. aufgefunden und restauriert.
Den heutigen Standort auf dem Rheindamm erhielt das Denkmal 1989 zur 2000-Jahr-Feier Bonns. Das Denkmal soll hier daran erinnern, dass auch das rechtsrheinische Bonn von den Römern für wirtschaftliche und militärische Zwecke ihres Lagers auf der linken Rheinseite genutzt wurde. Angeblich zog sich schon in vorgeschichtlicher Zeit eine aus dem Siegerland kommende Straße an der Sieg entlang und traf schließlich über Vilich bei Schwarzrheindorf auf den Rhein. Hier muss es schon bald eine Furt gegeben haben, denn die damalige topographische Lage mit kleinen Inseln im Rhein bot eine gute Möglichkeit für eine Flussüberquerung und während der Römerzeit eine geeignete Voraussetzung für einen Brückenbau. Gegenüber dem Bonner Römerlager auf der linken Rheinseite lag eine frühe Siedlung (heute Gensem / Schwarzrheindorf). Die Arnoldstraße am rechten Rheinufer setzt sich im Bonner Augustusring fort.
Noch bis ins Mittelalter soll hier die einzige Rheinfähre im Bonner Raum gewesen sein, woran die alten Straßenbezeichnungen „Fährgasse“ auf beiden Rheinseiten erinnern. Auf dieser Achse steht das Römerdenkmal auf dem Hochwasserdamm zwischen der Doppelkirche in Schwarzrheindorf und dem Rhein.
Die Statue zeigt Caesar als Kriegsherrn, den Blick nach Osten gegen das noch zu erobernde Germanien gewandt, in seiner Hand Konstruktionspläne für einen Brückenbau. Dass Caesar der erste gewesen sein soll, der je eine feste Brücke über den Rhein geschlagen hat, steht in lateinischer Sprache auf der rückseitigen Lehne des Militärstuhls eingemeißelt:
C. IVL. CAESAR FLVMINI PONTEM PRIMUS IMPOSVIT A. A. CHR. N. LV
(Gaius Julius Caesar hat als erster eine Brücke über den Fluss errichtet im Jahr 55 vor Christi Geburt)
(Gaius Julius Caesar hat als erster eine Brücke über den Fluss errichtet im Jahr 55 vor Christi Geburt)
Obgleich meist als „Denkmal“ benannt, ist die Statue kein eingetragenes Denkmal im rechtlichen Sinne (bonn.de, Denkmalliste).
(Pia Stender, Geographisches Institut Universität Bonn, 2014)
Quelle
Informationstafel „Römerdenkmal“ vor Ort (Stand 2014).
Internet
www.denkmalverein-bonn.de: Projekt „Denkmäler”, Römerdenkmal auf dem Rheindamm (abgerufen 06.04.2022)
www.denkmalverein-bonn.de: Römerdenkmal auf dem Rheindamm vor Gensem-Schwarzrheindorf (Volltext-PDF, 202 kB, abgerufen 21.04.2022)
www.bonn.de: Denkmalpflege, Denkmalliste 2017 (abgerufen 17.10.2017)
www.denkmalverein-bonn.de: Römerdenkmal auf dem Rheindamm bei Schwarzrheindorf/Gensem (PDF, abgerufen 01.09.2014 und 02.02.2016, Inhalt nicht mehr verfügbar 17.10.2017)