Doppelkirche Sankt Maria und Clemens Schwarzrheindorf

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 45′ 2,46″ N: 7° 06′ 53,7″ O 50,75068°N: 7,11492°O
Koordinate UTM 32.367.021,62 m: 5.623.794,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.725,87 m: 5.624.504,56 m
  • Die Doppelkirche in Schwarzrheindorf von Westen

    Die Doppelkirche in Schwarzrheindorf von Westen

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  • Romanische Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

    Romanische Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

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  • Nordansicht des Kirchturms der Doppelkirche St. Maria und Clemens (2015)

    Nordansicht des Kirchturms der Doppelkirche St. Maria und Clemens (2015)

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  • Doppelkirche St. Maria und Clemens in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

    Doppelkirche St. Maria und Clemens in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

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  • Ansicht der Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf von Südosten (2012).

    Ansicht der Doppelkirche in Bonn-Schwarzrheindorf von Südosten (2012).

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  • Innenansicht von Wandmalereien in der Doppelkirche St. Maria und Clemens (2015)

    Innenansicht von Wandmalereien in der Doppelkirche St. Maria und Clemens (2015)

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  • Doppelkirche St. Maria und Clemens in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

    Doppelkirche St. Maria und Clemens in Bonn-Schwarzrheindorf (2015)

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  • Kartenausschnitt aus der gezeichneten farbigen Altkarte (1770) des Bereiches Schwarzrheindorf.

    Kartenausschnitt aus der gezeichneten farbigen Altkarte (1770) des Bereiches Schwarzrheindorf.

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    Blick von der Kennedybrücke auf die Doppelkirche in Schwarzrheindorf

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  • Innenaufnahme vom Untergeschoss der Doppelkirche in Schwarzrheindorf

    Innenaufnahme vom Untergeschoss der Doppelkirche in Schwarzrheindorf

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    Doppelkirche zu Schwarzrheindorf - Osteingang

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    Doppelkirche in Schwarzrheindorf - Südseite

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    Bonn-Schwarzrheindorf, St. Maria und Clemens - Doppelkirche, Zeichnung Renier Roidkin

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  • Panoramablick auf Bonn mit Bonner Münster von der Doppelkirche in Schwarzrheindorf aus

    Panoramablick auf Bonn mit Bonner Münster von der Doppelkirche in Schwarzrheindorf aus

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    Außenansicht der Doppelkirche St. Maria und Clemens (2015)

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  • Bonn-Schwarzrheindorf, St. Maria und Clemens - Doppelkirche, Zeichnung Renier Roidkin

    Bonn-Schwarzrheindorf, St. Maria und Clemens - Doppelkirche, Zeichnung Renier Roidkin

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  • Innenaufnahme der Doppelkirche in Schwarzrheindorf

    Innenaufnahme der Doppelkirche in Schwarzrheindorf

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Die Doppelkirche St. Maria und Clemens bei Bonn wurde im 12. Jahrhundert auf einer Anhöhe nahe der Siegmündung bei Rheinkilometer 656 erbaut. Als repräsentative Burg- und Herrscherkapelle sowie Grabstätte ihres Erbauers konzipiert, stellt der Bau mit seiner detailreichen Fassadengestaltung und den aufwändigen Wand- und Gewölbemalereien, die im 19. und 20. Jahrhundert wiederentdeckt und restauriert wurden, ein besonderes Zeugnis romanischer Baukunst dar.

Geschichte
Baubeschreibung
Wandmalereien
Denkmalpflegerische und bauliche Maßnahmen
Gegenwart
Hinweise, Internet, Literatur

Geschichte
Die Kapelle St. Maria und Clemens in Schwarzrheindorf wurde in den Jahren 1148–1151 vom Kölner Erzbischof Arnold II. von Wied (um 1098–1156) erbaut. Er war seit 1138 Kanzler von König Konrad III und von 1151 bis zu seinem Tod 1156 Erzbischof zu Köln. Am 14. Mai 1156 starb Arnold von Wied in Xanten an den Folgen eines Sturzes bei einem Wettlauf.

Die Kapelle schloss an ein befestigtes Hofgut an, welches aus karolingischer Zeit stammte und im späten 11. Jahrhundert von den Grafen von Wied übernommen worden war. Arnold bestimmte den Neubau zum Ort seiner Grablege. Er dient somit bis heute seinem Gedenken – 1996 wurde das Grab des Stifters im Westarm der Kirche wiederentdeckt. Arnold hatte 1156 Kapelle und Hofgut seiner Schwester Hadwig von Wied (um 1120–1172), Äbtissin in Gerresheim und Essen, übertragen. Sie gründete hier nach dem Tod des Bruders ein Benediktinerinnenkloster. Im Zuge dessen wurde bis 1172 die ursprünglich als Zentralbau angelegte Kapelle um ein Langhaus nach Westen erweitert und der Vierungsturm erhöht. Um 1200 wurde das Kloster zum gleichnamigen Stift umgewandelt. Erst 1502 wurde die Umwandlung in ein Stift offiziell bestätigt.

Durch die Kriege im 16. und 17. Jahrhundert, begannen die wirtschaftlichen Probleme des Stifts. 1588 wurde die Kirche im kölnischen Krieg gebrandschatzt und verlor dabei ihr Dach, das erst 1605 erneuert wurde. Es folgten weitere Schäden, bis 1747-52 eine gründliche Instandsetzung auf Veranlassung des Kölner Kurfürsten Clemens August (1700–1761) vollzogen wurde. Aus dieser Zeit stammt das Turmkreuz, das die Jahreszahl 1752 trägt. 1788 setzte Maximilian Franz, damaliger Erzbischof zu Köln, die Äbtissin ab. Grund dafür war „die ökonomische und disziplinarische Situation in Schwarzrheindorf“, so Norbert Schloßmacher im Klosterführer Rheinland (S. 295). Franz übertrug in Folge dessen die Verwaltung des Stifts dem benachbarten Vilich. Das Stift wurde jedoch erst 25 Jahre später, 1803, durch den Fürsten von Nassau-Usingen, im Zuge der Säkularisation, aufgelöst.

Mit der Säkularisierung 1803, unter dem Fürsten von Nassau-Usingen, wurde das Stift aufgelöst und die Klostergebäude bis auf die Kirche abgerissen, die unter Napoleon als Lazarett und Magazin diente. 1820 ging der Bau in den Besitz des preußischen Staates über, der die Kirche zunächst noch als Pferdestall und Scheune nutzte. Der Doppelkapelle drohte wahrscheinlich der Abbruch. Doch Hardenberg, damaliger preußischer Staatskanzler, bewahrte die prachtvolle Kirche vor diesem Schicksal. Der preußische Fiskus sah sich nach jahrelangen Bemühungen endlich gezwungen, die Kirche wiederherstellen zu lassen, bis schließlich 1865 Ober- und Unterkirche wieder gottesdienstlich genutzt werden konnten. Bei Restaurierungsarbeiten des 19. und 20. Jahrhunderts legte man die romanischen Deckenmalereien frei, die im 17. Jahrhundert übertüncht worden waren.
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Baubeschreibung
Die Kirche St. Maria und Clemens war ursprünglich als zweigeschossiger Zentralbau über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes konzipiert worden. Die Unterkirche ist – wohl aufgrund der Nähe zum Rhein – dem Heiligen Clemens, dem Schutzpatron der Schifffahrt, geweiht. Die der Maria geweihte Oberkirche, der eine Westempore eingebaut war, dürfte den adligen Stiftern und dem Nonnenkonvent vorbehalten gewesen sein.

Von außen sind die zwei Geschosse des Baus gut unterscheidbar. Während das untere Geschoss kaum Bauornamentik aufweist, ist das obere Geschoss durch farblich gefasste Lisenen, Rundbogenfriese und Blendarkaden gestaltet. Im nördlichen Querhausgiebel sind noch die mittelalterlichen Figuren zweier Löwen erhalten. Eine umlaufende Zwerggalerie mit Pultdach, die am später angebauten Langhaus unterbrochen ist, an der Westfassade jedoch wiederkehrt, vermittelt zwischen der Unterkirche und der zurückgestuften Oberkirche. Die geometrisch, floral und figural gestalteten Säulenkapitelle der Zwerggalerie präsentieren ein abwechslungsreiches Kompendium hochromanischer Bauplastik. Zu den Rundbogenfenstern treten Vierpass- und Lilienfenster als frühe Beispiele hochromanischer Zierfenster, wie sie später viele Bauten der rheinischen Spätromanik auszeichneten. Über der Vierung erhebt sich der quadratische Vierungsturm, der noch im 12. Jahrhundert um ein Geschoss erhöht wurde und heute einen Spitzhelm trägt. Die Anbauten des 19. Jahrhunderts setzen sich steinsichtig von dem verputzten mittelalterlichen Baukörper ab, dessen Außengliederungen im Zuge der Restaurierung von 1972–1973 nach Analogbeispielen der rheinischen Romanik in kräftigen Lokalfarben gefasst wurden.

Die Kirche ist in beiden Geschossen kreuzgratgewölbt, das Vierungsjoch der Unterkirche mit einer großen achteckigen Öffnung im Gewölbescheitel mit der Oberkirche verbunden. In der Oberkirche ist die Vierung mit einem achtteiligen, die angrenzenden Joche überhöhenden Klostergewölbe abgeschlossen. Den zwei später angefügten Langhausjochen im Westen öffnet sich die Unterkirche in einer Dreierarkade, die Oberkirche in einem weiten Bogen. Eine Besonderheit ist die Vielfältigkeit der Baumaterialien. Für den Bau und die Verzierungen wurden Basaltbruchstein, Tuff, Trachyt, Andesit, Kalkstein, Kalksinter und Schiefer verwendet.
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Wandmalereien
Die Malereien der Unter- und Oberkirche im sogenannten weichfließenden Stil stellen einen Höhepunkt der Kölner Malerei der Mitte des 12. Jahrhunderts dar. Die hohe Qualität zeigt sich sowohl in der Auswahl des außergewöhnlichen Themas als auch in der handwerklichen Umsetzung, das heißt, im Bildformat und in der Gestaltung der Gesichter und Gewänder. Etwa zwei Jahrzehnte später wurde in Fortsetzung des Schwarzrheindorfer Stils die Ausmalung des Kapitelsaals der Abtei Brauweiler bei Köln ausgeführt.

Mit der Errichtung des Ursprungsbaus wurden auch die Wandmalereien im Untergeschoss angefertigt. Die Datierung der Wandmalereien im Obergeschoss ist umstritten. Teils wird eine Fertigstellung der Malereien um 1170 angenommen. Dies wird auch mit dem qualitativen Unterschied der Malereien zu denen im Untergeschoss begründet. Andere gehen von unterschiedlichen Malerwerkstätten aber gleichzeitiger Ausführung aus. Dafür soll die konsequente Ausführung eines Gesamtkonzeptes sprechen.
Ein solches Gesamtkonzept könnte seinen Ursprung in den Ansichten des Theologen Rupert von Deutz (1075/80–1129/30) haben. Dieser sah in der Gottesvision des Ezechiel die Verkündung der vier Erlösungsgeheimnisse Christi: Geburt, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt. Rupert von Deutz war ein Lehrer Arnolds, so dass eine Beeinflussung wahrscheinlich ist. Aus dem Buch Ezechiel (aufgezeichnet etwa 580 v. Chr.) sind für den Schwarzrheindorfer Zyklus die Ankündigung des Strafgerichts über Jerusalem, dessen Begründung und Vollzug und die Vision des neuen Jerusalems als Motive ausgewählt worden. Für die Erfüllung der Ezechielvisionen in Christus stehen die vier Bilder Christus als Weltenrichter, Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel, die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor und die Leidens- und Kreuzigungsszene. Diese beiden Bilderzyklen sind in der Unterkirche zu einer Deutungseinheit zusammengeführt.

In der Oberkirche wird die Darstellung des neuen Jerusalem nach Ezechiel jetzt durch die Darstellung der Offenbarung des Johannes fortgesetzt. Durch die achteckige Öffnung wird der Blick von der Unterkirche auf den Himmel der Apokalypse mit dem Lamm geleitet. Neben dem thronenden Christus umfasst der Zyklus die Darstellung verschiedener Heiliger. Arnold und seine Schwester Hadwig sind rechts und links zu Füßen Christi dargestellt. Auch die Wandmalereien litten unter der wechselhaften Geschichte des Baus. Die Malereien wurden wohl zeitweise mehrfach überstrichen. Das Datum der ersten Übertünchung ist nicht bekannt. In einem Brief aus dem Jahre 1625 wird jedoch erwähnt, dass die Kirche im Inneren jüngst geweißt worden war. Bei der ersten gründlichen Instandsetzung 1747-52 wurde die Tünche erneut überkalkt.

1846/47 entdeckte Andreas Simons die Wandmalereien in der Unterkirche wieder. Im Buch „Die Gewölbe- und Wandmalereien in der Kirche zu Schwarzrheindorf“ wird Simons wie folgt zitiert: „Ich erinnere mich, als ich vor 6 Jahren zuerst die Kirche sah, guckte eben nur ein Stück eines Kopfes in einer der Nischen unter der späteren Tünche hervor...“
Mitte des 19. Jahrhunderts legte der Maler und Graphiker Nicolaus Christian Hohe (1798-1868) im Auftrag der königlichen Regierung zu Köln die Wandmalereien der Unterkirche frei und restaurierte sie einige Jahre später. Dabei unterliefen ihm Fehler bei der Deutung und Übermalung. Anfang des 20. Jahrhunderts war es Anton Bardenhewer, der die Fehler korrigierte. In den Jahren davor wurden die Malereien in der Oberkirche wiederentdeckt und restauriert. Die jüngsten Restaurierungen gehen in die Jahre 1994/1995 und 1998/1999 zurück. Damals leitete Jürgen Hohmann die Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten. Dabei ergaben sich neue Erkenntnisse über die Originalität der Malereien. Es wurden nicht nur Vorzeichnungen gefunden sondern auch mehr originale Farbmalereien als bis dahin angenommen.
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Gegenwart
Die Kirche besitzt auch noch andere kunsthistorische Kleinode. Zur jüngeren Ausstattung gehören ein Christus aus dem 16./17. Jahrhundert und eine Madonna aus dem frühen 17. Jahrhundert sowie eine Orgel aus dem frühen 18. Jahrhundert und eine Osterrieder-Krippe. Die Pfarrei St. Maria und St. Clemens gehört heute zum Seelsorgebereich an „Rhein und Sieg“. Sie ist Zentrum des Gemeindelebens für ca. 2.700 Pfarrangehörige.

Die Doppelkirche St. Maria und Clemens befindet sich im Besitz des Landes NRW und wird von der Bezirksregierung Köln verwaltet.

Denkmalpflegerische und bauliche Maßnahmen

1972–1973 Neuverputz der Außenfassade und farbige Fassung
1976Innenrenovierung
1977Einfügen eines restaurierten Inschriften-Steins (12. Jh.) in die Apsis der Unterkirche
1978–83 Künstlerische Neugestaltung der Taufkapelle
1993Fassadensanierung
1994–1996 Innenraum: Freilegung Malerei und Restaurierung
1996Einbau Fußbodenheizung
2014Restaurierung Turmkreuz
Geplante Baumaßnahmen:ab 2016 Sanierung von Dachflächen, Fassade und Hoffläche
Nutzung:Kath. Pfarrkirche
Ressort:Bauministerium (MBWSV) NRW
Denkmalbehörde:Bezirksregierung Köln
Denkmalliste:Bonn, Nr. 488, 30.07.1984
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Hinweise
Die Objekte „Doppelkirche zu Schwarzrheindorf (St. Maria und Clemens) einschließlich Pfarrhaus mit Vorbau und Verbindungsgang und Bildstock 'Magdalenenkreuz'“, in der Dixstraße 41/43 sind eingetragene Denkmäler (Denkmalliste Bonn, Stand 1. Januar 2012, Nr. A 488).
Die Siftskirche ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs Rheinaue bei Schwarzrheindorf, Siegmündung (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 438).

(Anna Wolff, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2013; Catharina Hiller, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln, 2016)

Internet
inschriften.net: Signatur: DI 50, Nr. 21 (Bonn) Schwarzrheindorf, St. Maria und St. Clemens (di050-0021) (abgerufen 02.01.2013)
erzbistum-koeln.de: Seelsorgebereich An Rhein und Sieg (abgerufen 26.03.2020)
www.bonn.de: Sehenswürdigkeiten Beuel (abgerufen 24.08.2021)
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Literatur

Adam, Ernst (1972)
Rhein und Maas - Kunst und Kultur 800-1400, Katalog. S. 103 f.. Köln.
Binding, Günther; Verbeek, Albert (1991)
Die Doppelkapelle in Bonn-Schwarzrheindorf. (Rheinische Kunststätten, Heft 93.) Neuss (12. neu bearbeitete Auflage).
Blumenthal, Heinrich (2001)
Die Doppelkirche in Schwarzrheindorf. Siegburg.
Dehio, Georg (2005)
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen 1. Berlin u. München.
Friese, Meta (2006)
Die Doppelkapelle von Schwarzrheindorf. Kölner Architekturstudien 84. Köln.
Hansmann, Wilfried; Hohmann, Jürgen (2002)
Die Gewölbe und Wandmalereien in der Kirche zu Schwarzrheindorf; Konservierung, Restaurierung, Neue Erkenntnisse. In: Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 55, Worms.
Kubach, Hans Erich; Verbeek, Albert (1976)
Romanische Baukunst an Rhein und Maas. Katalog der vorromanischen und romanischen Denkmäler, 2 Bände. Berlin.
Kubach, Hans Erich; Verbeek, Albert (1976)
Romanische Baukunst an Rhein und Maas (4 Bände). Berlin.
Kunisch, Johannes (1966)
Konrad III., Arnold von Wied und der Kapellenbau von Schwarzrheindorf. In: Veröffentlichungen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Band 9, o. O.
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschtz e.V. (Hrsg.) (2016)
Kalender Rheinland 2017. Denkmal Landschaft Natur. Wermelskirchen.
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. (Hrsg.) (2003)
Klosterführer Rheinland. (Jahrbuch des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 2003.) Köln.
Stein-Kecks, Heidrun (2009)
Schwarzrheindorf, Doppelkapelle St. Maria und Clemens. In: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland 2, Romanik, S. 308 f.. München.
Verbeek, Albert (1953)
Schwarzrheindorf - Die Doppelkirche und ihre Wandgemälde. o. O.
Wittekind, Susanne (2009)
Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland. Band 2, Romanik. o. O.

Doppelkirche Sankt Maria und Clemens Schwarzrheindorf

Schlagwörter
Ort
53225 Bonn - Schwarzrheindorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1151 bis 1173

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„Doppelkirche Sankt Maria und Clemens Schwarzrheindorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-58210-20121212-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
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