Die Rheinkniebrücke verbindet bei Rheinkilometer 743 den linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel mit den rechtsrheinischen Stadteilen Carlstadt und Unterbilk. Unweit der Rheinkniebrücke, am rechten Rheinufer, befindet sich der Landtag von Nordrhein-Westfalen, das Regierungsviertel von Nordrhein-Westfalen und der Rheinturm. Linksrheinisch befinden sich nördlich die Rheinwiesen vor Oberkassel, auf der einmal im Jahr eine der größten Kirmessen Deutschlands gefeiert wird. Über die Rheinkniebrücke führt die Bundesstraße 7.
Geschichte Erste Ideen zum Bau einer Brücke am namensgebenden Rheinknie in Düsseldorf, einer Flussschleife des mäandrierenden Rheines, kamen schon in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts auf. Konkretisiert wurden diese schließlich im Oktober 1951, als der Leiter des Düsseldorfer Stadtplanungsamtes Friedrich Tamms, Architekt und Vertreter der autogerechten Stadt (siehe Exkurs: Friedrich Tamms im Artikel zur Oberkasseler Brücke), konkrete Planungen und Entwicklungen über Brücken in Düsseldorf vorstellte. Begründet wurde der Bau hierbei vor allem mit dem anwachsenden Autoverkehr. Für die Planungen der Brücke war Fritz Leonhardt (1909-1999) verantwortlich, der zuvor schon die Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf plante. Die Pläne wurden durch Friedrich Tamms überarbeitet. Das Ergebnis war eine einhüftige Schrägseilbrücke mit zwei Pylonstielen am linken Ufer, zum einen aus wirtschaftlichen Gründen und zum anderen um das rechtsrheinische Stadtbild von Düsseldorf nicht zu stören. Der Beschluss zum Bau der Rheinkniebrücke wurde 1962 gefasst, die Bauarbeiten begannen 1965 und die Brücke konnte am 16. Oktober 1969 dem Verkehr übergeben werden. Der gesamte Bau (inklusive Zufahrtsrampen und Verteilerpuren) hat eine Gesamtlänge von 1.519 Metern, wobei die eigentliche Schrägseilbrücke eine Länge von 561 Meter und einer Pylonhöhe von 114 Metern misst. Die Brücke besitzt insgesamt sechs Fahrspuren sowie an beiden Außenseiten einen Geh- und Radweg. Aufgrund des Lärms und der Abgase wurde linksrheinisch zwischen 1967 und 1969 der Rheinalleetunnel gebaut, der die Rheinkniebrücke mit der Autobahn 52 verbindet. An einigen Waschbetonsäulen der Rheinkniebrücken lassen sich zudem schwarze Strichfiguren des Streetart- und Graffiti-Künstlers Harald Naegeli finden.
Düsseldorfer Brückenfamilie Die Rheinkniebrücke bildet zusammen mit der stromabwärtsgelegenen Oberkasseler Brücke und der Theodor-Heuss-Brücke die ursprüngliche Düsseldorfer Brückenfamilie, die sich im Laufe der Zeit allerdings auf fünf vergrößerte. Inzwischen werden auch die Fleher Brücke sowie die Flughafenbrücke zur erweiterten Brückenfamilie hinzugezählt. Mit diesem Sammelbegriff werden die oben genannten Schrägseilbrücken zusammengefasst, da sie die Entwicklung und die Konstruktion dieses Brückentyps weltweit prägten. Stählernes Brückendeck, harfenförmig beziehungsweise parallel angeordnete Schrägseile und schlanke senkrechte Pylone bildeten dabei die Stilelemente, die in anderen Brückenkonstruktionen desselben Typs übernommen wurden. Für Düsseldorf bilden die Brücken „innerhalb des Stadtzentrums eine wiedererkennbare optische, aber auch eine wahrnehmbare technisch-funktionale Kohärenz“, deren Ästhetik dabei „nicht abgestanden oder epochenverhaftet wirkt“ (www.db-bauzeitung.de). Die Gemeinsamkeiten der ursprünglichen drei Brücken entstanden dabei unter anderem aus der Zusammenarbeit der Beteiligten sowie der kurzen gemeinsamen Planungsperiode unter dem Leiter des Düsseldorfer Stadtplanungsamtes Friedrich Tamms.
(Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2020)
Internet www.the-duesseldorfer.de: Stadtwissen: Die 7 Rheinbrücken von Düsseldorf (abgerufen 02.06.2020) www.duesseldorf.de: Die Düsseldorfer Brückenfamile – Rheinkniebrücke (abgerufen 02.06.2020) www.digit.wdr.de: „Noch nicht fertig“, Aufnahmen vom Neubau (abgerufen 09.06.2020) de.wikipedia.org: Rheinkniebrücke (abgerufen 02.06.2020) www.db-bauzeitung.de: „In die Jahre gekommen.“, Düsseldorfer Brückenfamilie 1957-2002 (abgerufen 09.06.2020)
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