Fischersiedlung Riehl

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 23,58″ N: 6° 59′ 24,07″ O 50,97322°N: 6,99002°O
Koordinate UTM 32.358.885,27 m: 5.648.769,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.579,82 m: 5.649.133,86 m
  • Historische Aufnahme von 1958: Badevergnügen bei der Familie Soujon an dem dem selbst erbauten Haus am damaligen Fischerweg in Riehl (später Köln-Niehl).

    Historische Aufnahme von 1958: Badevergnügen bei der Familie Soujon an dem dem selbst erbauten Haus am damaligen Fischerweg in Riehl (später Köln-Niehl).

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    Joachim Brokmeier (Sammlung Brokmeier)
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  • Historische Aufnahme aus den 1950ern: Die Familie Soujon vor dem selbst erbauten Haus am damaligen Fischerweg in Riehl (später Köln-Niehl).

    Historische Aufnahme aus den 1950ern: Die Familie Soujon vor dem selbst erbauten Haus am damaligen Fischerweg in Riehl (später Köln-Niehl).

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    Joachim Brokmeier (Sammlung Brokmeier)
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  • Historische Aufnahme aus den 1950ern: Das "Strand-Café", ein kleines Gartencafé der Frau Ant. Kracht in der damaligen Fischersiedlung in Riehl (später Köln-Niehl).

    Historische Aufnahme aus den 1950ern: Das "Strand-Café", ein kleines Gartencafé der Frau Ant. Kracht in der damaligen Fischersiedlung in Riehl (später Köln-Niehl).

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  • Ausschnitt aus einem Stadtplan von Köln aus den 1950ern: Die Fischersiedlung Riehl (später Köln-Niehl) und das Areal der Riehler Heimstätten.

    Ausschnitt aus einem Stadtplan von Köln aus den 1950ern: Die Fischersiedlung Riehl (später Köln-Niehl) und das Areal der Riehler Heimstätten.

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    Verlag Geumes / Joachim Brokmeier (Sammlung Brokmeier)
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  • Garten mit Grillplatz in der für die Bundesgartenschau 1971 als Musteranlage ausgebauten Kleingartenanlage in der einstigen Fischersiedlung Riehl (später Köln-Niehl, Aufnahme 2020).

    Garten mit Grillplatz in der für die Bundesgartenschau 1971 als Musteranlage ausgebauten Kleingartenanlage in der einstigen Fischersiedlung Riehl (später Köln-Niehl, Aufnahme 2020).

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    Joachim Brokmeier (Sammlung Brokmeier)
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Nach dem Abzug der englischen Besatzung 1926 entstanden am damaligen Riehler Kuhweg erste Schrebergärten und Wohnhäuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden hier ausgebombte Kölner und Flüchtlinge eine Notunterkunft in insgesamt 250 Wohneinheiten.
Die Fischersiedlung wurde 1961 abgerissen und das ursprünglich zu Köln-Riehl gehörende Areal ging nachfolgend infolge des Wandels von Niehl zum Industriestandort an den expandierenden Stadtteil über (vgl. Abb. und die Stadtpläne unter landkartenarchiv.de). Heute liegt dieser Bereich an der Niehler Straße Am Molenkopf bzw. im südlichen Hafenbecken.

Die Fischersiedlung - ein Riehler Wohnviertel geht verloren
Das Gelände am Kuhweg zwischen der Boltensternstaße und dem Rhein nördlich des Städtischen Senioren- und Behindertenzentrums Köln-Riehl (Riehler Heimstätten) wurde zu Militärzeiten vor dem Ersten Weltkrieg als Schießstand und als militärisches Übungsgelände genutzt. Nachdem die englischen Besatzungssoldaten 1926 abgezogen waren, lag das Gelände brach. Die ersten Schrebergärten und Wohnhäuser entstanden hier. Um 1950 erhielten die Straßen Namen wie Angler-, Aal-, Schleien-, Karpfen- und Barbenweg, passend zum Siedlungsnamen. In diesem Bereich fanden 93 Familien ein Zuhause.

Im und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrschte in Köln große Wohnungsnot und viele ausgebombte Kölner und Flüchtlinge fanden zwischen der Boltensternstraße und dem Kuhweg ein neues Zuhause. Die Schrebergärten wurden zu Wohnzwecken ausgebaut (120 Wohneinheiten), obwohl die Sanitär- und Energieanlagen völlig unzureichend waren. Nördlich der Gartenanlage entstand in Baracken weiterhin der „Block Boltensternstraße“ mit 40 Wohneinheiten als Notunterkünfte. So lebten in diesem Bereich ca. 250 Familien. Zur besseren Orientierung wurden alle Wege alphabetisch benannt.
Auch gab es neben einem Kiosk ein kleines Gartencafé der Frau Ant. Kracht (vgl. Abb.).

Ende der 1950er Jahre wurde der seit vielen Jahrzehnten geplante Ausbau des Niehler Hafens neu diskutiert und der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete am 22. August 1961 über den Abriss der Fischersiedlung. In diesem Artikel war zu lesen, wie viele persönliche Härten die Auflösung der Behelfssiedlung nach sich zog, weil die Pächterinnen ihre Gärten, aber auch Wohnhäuser, aufgeben mussten, die sie mit hohem Aufwand selbst errichtet hatten.
1968 wurden die Straßen der Siedlung aufgegeben. Und so, wie der Ausbau des Niehler Hafens voranschritt, verschob sich auch die Ortsgrenze von Riehl bis zur Zufahrt zur Mülheimer Brücke, dem Niehler Gürtel.
Lediglich ein Teil des alten Schrebergartens zwischen den Riehler Heimstätten und der Brückenauffahrt vom Niehler Gürtel aus wurde im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 1971 als Kleingartenanlage mit 97 Parzellen (Musteranlage) ausgebaut, die heute von den Riehler*innen noch gerne genutzt wird.

(Joachim Brokmeier, Bergisch Gladbach, 2022)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteil Niehl (abgerufen 17.10.2022)
www.stadt-koeln.de: Stadtteil Riehl (abgerufen 17.10.2022)
landkartenarchiv.de: Falk-Plan Köln, 15. Auflage 1959 (abgerufen 17.10.2022)
landkartenarchiv.de: Falk-Plan Köln, 32. Auflage 1972 (abgerufen 17.10.2022)
de.wikipedia.org: Riehl (Köln) (abgerufen 17.10.2022)
www.joachim-brokmeier.de: Private Homepage zu Köln-Riehl (abgerufen 17.10.2022)

Literatur

Brokmeier, Joachim (2013)
Köln-Riehl, Geschichte(n) aus dem Veedel. (Heimatarchiv.) S. 55, Erfurt.

Fischersiedlung Riehl

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Molenkopf
Ort
50735 Köln - Niehl
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1926, Ende 1961 bis 1968

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Fischersiedlung Riehl”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344130 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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