Die Quelle(n) des Elzbachs und ihre Lage auf historischen Karten
Der Ursprung der Namen El(t)z und Bereborn
Der weitere Verlauf des Elzbachs
Das Gewässer-Einzugsgebiet der Elz und eine Auswahl von Zuflüssen
Internet, Literatur
Die Quelle(n) des Elzbachs und ihre Lage auf historischen Karten
Westlich der Ortsgemeinde Bereborn befindet sich das über mehrere Wanderwege gut erreichbare Quellgebiet des Elzbachs. Der Blick auf heutige Karten zeigt, dass hier gleich mehrere kleine als „Elzbach“ bezeichnete Bachläufe ihre Quelle haben und dann nach jeweils wenigen hundert Metern im Bereich von Bereborn zusammenfließen.
Der an dem längsten dieser Äste an einem Feldweg liegende Quellwasseraustritt ist mit Feldsteinen eingefasst und durch ein Hinweisschild als „Elzquelle“ ausgewiesen.
Auf den historischen Karten der für diese Region 1803-1820 erstellten Topographischen Aufnahme der Rheinlande von Jean Joseph Tranchot und Karl von Müffling liegt der Bereich der Elzquellen in einem mit „Gravesen“ bezeichneten Flurstück (heute „In den Erlen“), der Bach wird dort aber nicht gesondert benannt. In der hier zwischen 1843 und 1878 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme wird das Gewässer dann kurz hinter Bereborn als „Elz Bach“ bezeichnet (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht).
Der Ursprung der Namen El(t)z und Bereborn
Für den Namen Elz - dies gilt auch für den Stamm- und Familiennamen der Burgherren von Eltz (mit „t“) - bieten sich gleich mehrere Herleitungen an. Am wahrscheinlichsten gilt ein keltischer Ursprung über das lateinische alisontia und das althochdeutsche els bzw. else für den hier häufig vorkommenden Erlenbaum. Auch der Ort Bereborn findet sich historisch mit „in den Erlen“ benannt.
Alternativ bietet sich ein Ursprung aus dem lateinischen alta (= hoch, Höhe) an (vgl. Berger 1993, u.a. auch mit Blick auf Eltville am Rhein).
Und sollte der römische Dichter Decimus Magnus Ausonius (um 310-393/394) hier nicht doch das luxemburgische Flüsschen Alzette gemeint haben, dann würde sich in Vers 370 seiner lateinischen Reisebeschreibung Mosella aus dem Jahr 372 n. Chr. möglicherweise der Elzbach als „glücklicher Fluss Alisontia“ (felix Alisontia ripas) beschrieben finden, der „die fetten Fluren beglückt durchwallt, fruchtreiche Ufer bestreifend“ (Übersetzung Geib 1821).
Der Ort Bereborn selbst verdankt seinen „Nachnamen“ in Form von im Laufe der Zeit wechselnden Endungen auf -boir im Jahr 1542, -bor (1544), -born (1552) oder -boher (1586) offenkundig dem auf das althochdeutsche prunno bzw. mittelhochdeutsche borne zurückgehenden Wort „Born“ für Quelle oder auch Brunnen (vgl. Berger 1993 und kulturdb.de). Das Wort wird mundartlich bis heute verwendet und findet sich in Gestalt eines Ziehbrunnens im Ortswappen dargestellt.
Das Dorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu der 1052 erstmals erwähnten Grafschaft Virneburg des gleichnamigen Geschlechts, das während des Mittelalters die Burg Virneburg besaß. Die historische Territorialgrenze zwischen dem Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und der im Erzbistum Trier liegenden Grafschaft Virneburg befand sich unmittelbar zwischen der Elzquelle und dem Hochkelberg (vgl. Fabricius 1898, Irsigler 1982, Janssen 2008 und www.rheinische-geschichte.lvr.de).
Der weitere Verlauf des Elzbachs
Der häufig auch einfach nur als Elz bezeichnete Bach fließt an seinem durch artenreiche Blumenwiesen und Feuchtbiotope gekennzeichneten Oberlauf zunächst östliche Richtung. Nach etwa 20 Kilometern seiner Strecke biegt er hinter dem malerischen Tuchmacherstädtchen Monreal in Richtung Südosten ab. Ab hier trennt der Unterlauf des Elzbachs mit seinen zahlreichen Mühlen die leicht hügelige Landschaft des Maifelds von der Moseleifel (de.wikipedia.org):
„Daher wird die Eifelseite der Elz von den Maifeldern heute noch manchmal ‚Üver-Elz' genannt.“
Hinter der Klosterruine Mädburg unterquert der Bach zwischen den Ortschaften Kaifenheim und Kehrig die nach ihr benannte Elztalbrücke der Bundesautobahn A 48. Das 380 Meter lange und eine maximale Höhe von 97 Metern aufweisende Spannbetonbauwerk wurde von 1964 bis 1967 im Zuge der Vollendung der vormaligen Bundesstraße B 408 bzw. Autobahn 74 erbaut, die 1975 zur Bundesautobahn 48 wurde.
In dem tief eingeschnittenen Unterlauf des Elztals - die Umgebung überragt das enge Bachtal hier teils mit mehr als 100 Höhenmetern Unterschied - liegen im weiteren Flussverlauf die Burg Pyrmont über einem wenige Meter hohen Wasserfalls der Elz und die berühmte Burg Eltz mit der gegenüber liegenden Ruine der Belagerungsburg Trutzeltz.
Der auf inzwischen mehrere Meter Breite angewachsene Nebenfluss mündet schließlich bei Moselkern in die Mosel. Die dortige Mündungshöhe liegt bei ca. 74 Meter über NN, was einem Höhenunterschied von 491 Meter von der Quelle der Elz bis zu ihrer Mündung entspricht.
Das Gewässer-Einzugsgebiet der Elz und eine Auswahl von Zuflüssen
Das Entwässerungs- bzw. Abflussgebiet des Elzbachs, also das Areal, aus der das Fließgewässer innerhalb der Wasserscheiden seinen Abfluss bezieht, umfasst insgesamt 220,686 Quadratkilometer (wasserportal.rlp-umwelt.de).
Zu den fast unzähligen Bächen, die in den Elzbach münden, zählen unter anderem:
- der Uersfelder Bach (Mündung von Süden her kommend vor Lirstal, bis dahin ca. 6 Kilometer lang),
- der Mimbach (ca. 7 km, von Norden her vor Bermel),
- der Fimbach / Kalenborner Bach (ca. 5,5 km, von Süden her vor Bermel),
- der Wiesbach (6,5 km, von Norden her bei Niederelz) und
- der Weilerbach (5,5 km, von Norden her vor Monreal) und ebendort
- der Karbach (6,5 km, von Norden her) sowie
- der Steinbach / Stellbach (12,5 km, von Süden her);
- hinter Monreal mündet der von Norden kommende, bis dahin 5,5 km lange Trillbach.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)
Internet
wasserportal.rlp-umwelt.de: Geoexplorer (abgerufen 31.05.2021)
www.osteifel-aktiv.de: Das Tal der Elz (Text Ulrich Siewers, abgerufen 31.05.2021)
kulturdb.de: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, Bereborn, erste Erwähnung als Berreboir (abgerufen 31.05.2021)
de.wikipedia.org: Elzbach (abgerufen 31.05.2021)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Grafschaft Virneburg (Text Peter Neu, abgerufen 04.06.2021)