Als die Bevölkerung des heutigen Übach-Palenbergs im Zuge der Steinkohlenförderung im Bergwerk Carolus Magnus und dem damit verbundenen Werkssiedlungsbau ab 1911 wuchs, wurden zusätzliche öffentliche Einrichtungen, wie Schulen und Kirchen, benötigt.
So wurden ab 1924 im heutigen Übach-Palenberg Neuplanungen für Schulen eingeleitet. Darunter befanden sich neben der Katholischen Volksschule in Übach auch die 1928 errichtete Volksschule von Boscheln und die Volksschule in der Werkssiedlung von Palenberg, deren Bau 1924 begann. Alle drei Schulen weisen eine ziegelsichtige Gestaltung auf, womit diese sich örtlichen Zechenbauten, wie der Waschkaue und dem Verwaltungs- und Betriebsgebäude der Grube Carolus Magnus sowie traditionellen Industriebauten, anpassten; genauso wurde damit der Gedanke des Heimatstils aufgegriffen, welcher sich in den 1920er Jahren in Übach-Palenberg verbreitete.
Der zweigeschossige Ziegelbau ist ein Ausdruck der Veränderungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als sich die landwirtschaftlichen Ortschaften des heutigen Übach-Palenbergs zu einem Ort mit industrieller Prägung entwickelten. Er lag an zentraler Stelle des damals noch wenig gewachsenen Haufendorfs Übach. Mit Rundbogenfenstern im Erd- und rechteckigen Fenstern im Obergeschoss, vorgezogenen Eckflügeln und einer moderner Grundrissgestaltung, sodass unter anderem auch die Flure durch Tageslicht erhellt wurden, wurde die Volksschule in einem zurückhaltenden Stil erbaut, der moderne und traditionelle Elemente verbindet. Seit 1968 ist in dem Gebäude die katholische Grundschule von Übach untergebracht.
Denkmalschutz Das Objekt „Katholische Volksschule Übach“ ist als „Katholische Grundschule Übach“ ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Übach-Palenberg, laufende Nr. 31).
(Robert Gansen, Universität Bonn, 2021)
Internet www.limburg-bernd.de: Denkmale in der Stadt Übach-Palenberg, katholische Grundschule in Übach (abgerufen 14.06.2021) www.kgs-uebach.schulservice.info: Katholische Grundschule Übach (abgerufen 14.06.2021)
Literatur
Breuer, Dieter (Hrsg.) (2005)
Deutscher Rhein - fremder Rosse Tränke?. Symbolische Kämpfe um das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg. (Düsseldorfer Schriften zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Band 70.) Essen.
Buschmann, Walter (1998)
Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau.. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes 1.) Berlin.
Esser, Reinhold (1996)
Die Gewerkschaft Carolus Magnus. Alsdorf.
Fehl, Gerhard (Hrsg.) (1988)
Werksiedlungen im Aachener Revier. Dokumentation zur Wanderausstellung, seit 1986. Aachen.
Kahlen, Ludwig (1967)
Übach-Palenberg in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein Heimatbuch. Übach-Palenberg.
Pohle, Frank; Simons, Herbert (Hrsg.) (2017)
1967-2017 50 Jahre Übach-Palenberg. 1150 Jahre Palenberg : 800 Jahre Frelenberg : 650 Jahre Zweibrüggen : Beiträge zur Heimatgeschichte. Aachen.
Schreiber, Theo / Kreis Heinsberg (Hrsg.) (1997)
Übach-Palenberg im Spiegel amtlicher topographischer Karten. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1997, o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.